Kapitel 12

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Es war mega gutes Wetter heute. Nina hatte das Haus schon früh verlassen. Sie musste wieder mal zu einem Termin, aber sie sagte mir nicht zu was für einen. Sie sagte mir doch sonst immer alles.
Ich ging mit Kamu in den Park und legte mich in die Sonne.
Ich genoss es richtig. Irgendwann fühlte ich mich mal wieder beobachtet. Unsicher sah ich mich um. Ich bemerkte einen Mann der weiter weg stand und mich anstarrte. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Kamu kam zu mir und drückte sich an mich. Dann fing er an zu bellen.
"Still.", befahl ich ihm. Als ich erneut zu der Stelle sah an der der Mann stand, konnte ich ihn nicht mehr finden. Ich fror, obwohl es so warm war. Ich wollte nach Hause.
"Kamu komm."
Ich war froh, dass ich ihn dabei hatte. Er wich mir nicht von der Seite. Ais irgendeinem Grund hatte ich Angst mit dem Bus heim zu fahren. Also lief ich. Nach kürzester Zeit war ich vollkommen erschöpft. Ich bekam gar nicht wirklich mit wo ich lang ging, aber Kamu zog mich mit.
Vor der Haustüre sank ich zusammen und klammerte mich an Kamu. Er beruhigte mich. Ich konzentrierte mich auf seine gleichmäßige und ruhige Atmung. Erst dann schaffte ich es die Türe aufzumachen und rein zu gehen.
Aber irgendwie fühlte ich mich zuhause auch nicht sicher. Ich fühlte mich immer noch verfolgt. Ich war doch nicht verrückt. Ich hatte den Mann jetzt schon zweimal geshen. Oder bildete ich ihn mir nur ein?
Ich fühlte mich total schutzlos.
Ohne nachzudenken holte ich mein Handy und wählte die erste Nummer, die mir einfiel.
Nach schon dem zweiten tuten nahm jemand ab.
"ZFP Station 40. Nina Reck. Hallo?"
"Nina, bitte komm nach Hause, ganz schnell.", ich unterdrückte es loszuheulen.
"Kyra? Was ist denn los? Ich kann nicht einfach gehen."
"Bitte. Ich habe solche Angst.", jetzt heulte ich doch, "bitte, Nina."
Ich legte auf bevor sie mir antwortete.
Kamu merkte glaube ich, dass ich panische Angst hatte, denn er wich mir nicht von der Seite. Ich verkroch mich in eine Ecke und hielt Kamu ganz doll fest. Ich weinte hemmungslos in sein Fell und zuckte bei jedem Geräusch zusammen.
"Kyra?"
Ich hatte gar nicht gehört, dass Nina heim gekommen war.
Ich spürte wie sie meine Arme von Kamu löste. Sie zog mich hoch und nahm mich in den Arm.
"Was ist denn los.", fragte sie.
"Ich weiß es nicht. Ich glaube ich werde verrückt."
Langsam beruhigte ich mich.
"Schon seit längerem fühle ich mich verfolgt und zweimal habe ich auch jemaden gesehen. Ich bilde mir das bestimmt nur ein. Nina, ich habe Angst, dass ich verrückt werde."
Sie nahm mich noch fester in den Arm.
"Wo hast du jemanden gesehen?"
"Einmal als ich mit Lana im Kino war und heute im Park. Aber verfolgt fühle ich mich ständig."
"Kyra, du bist nicht verrückt.", Nina sprach auf mich ein und fing an meinen Rücken zu kraulen. Ich schlief in ihren Armen ein.

Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett. Mir ging es viel besser. Ich wusste gar nicht warum ich vorher so panisch reagiert hatte. Es war doch alles halb so wild.
Ich stand auf und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht.
"Nein...das geht so nicht...mmh...ja."
Nina telefonierte also.
"Sie müssen es ihr sagen...Kyra glaubt sie wird verrückt."
Hä was? Es ging also um mich. Mit wem telefonierte Nina.
Kamu schaute mich interessiert an, dadurch merkte Nina, dass ich in der Tür stand.
Sie beendete das Gespräch und legte auf.
"Mir geht es schon wieder besser. Ich glaube ich habe vorher total übertrieben. Bin einfach durchgedreht.", erklärte ich Nina und streichelte Kamu.
"Okay.", sie klang abwesend, "ich möchte nicht, dass du irgendwo alleine hingehst, also im Moment."
"Warum?", fragte ich.
"Kyra...weil ich mir Sorgen mache und das so will.", Nina klang genervt.
Ich wusste, dass ich jetzt lieber nicht weiter fragen sollte. Also nahm ich es einfach so hin.

Ich schlief diese Nacht kaum. Was verschwieg Nina mir? Als mein Wecker klingelte, war ich total müde und erschöpft. Nina fuhr mich zur Schule und meinte Morris würde mich nach Hause fahren. Ich fand das alles voll übertrieben.
Der Schultag flog nur so an mir vorbei. Alena fragte ein paar Mal, ob bei mir alles in Ordnung sei. Ich antwortete jedes Mal mit ja. Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit auf Morris und während ich wartete hatte ich schon wieder das Gefühl beobachtet zu werden. Ich sprach mir selber Mut zu um nicht durchzudrehen. Ich war sichtlich erleichtert, als ich Morris kommen sah.
"Und wo soll ich dich hinfahren?", fragte er und boxte mich kumpelhaft in die Seite.
"Heim.", sagte ich kurz.
"Da wärst du aber alleine.", stellte er fest.
"Ach wirklich, Morris?"
"Jetzt werd nicht sarkastisch. Und Kyra, eine Sache noch...kannst du mich bitte Mo nennen? Weißt du jeder nennt mich so und ich fühle mich so in die Vergangenheit zurück versetzt, wenn man mich Morris nennt.", unsicher sah er mich.
Ich zuckte mit den Schultern. Warum nicht?
"Ist irgendwas?", fragte Morris.
"Warum?", fragte ich zurück.
"Du bist so schnippisch."
"Ich bin nur genervt und will nach Hause."
Jetzt war Morris derjenige, der mit den Schultern zuckte.
"Kyra!", schrie auf einmal jemand.
Frau Renz kam zum Parkplatz gelaufen.
"Kyra, kannst bitte wieder mit in die Schule kommen? Da sind zwei Polizisten, die mit dir sprechen wollen.",sagte sie als sie ankam, "Mo, du kannst fahren. Ich nehm Kyra mit.", fügte Frau Renz an Morris gewandt hinzu.
"Hä was? Warum?", fragte ich. Morris sah genauso ratlos aus.
"Weiß ich doch nicht Kyra.", meinte Frau Renz.
Also trottete ich hinter meiner Lehrerin her, ins Schulgebäude zurück.

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