20♥

1.5K 47 8
                                    

-America- 

Ich will wirklich glauben dass ich ihm einfach verzeihe. Aber jetzt liege ich hier im Bett und kann nicht schlafen. Noch immer beschäftigt es mich. Das er Daphne mehr vertraute als mir.

Maxon liegt ruhig atmend neben mir während ich in die klare Nacht starre. Ich stehe vorsichtig auf und gehe auf den Balkon. Ich lehne mich über die Brüstung und stütze mich auf der Brüstung und atme die kalte Nachtluft ein. Es tut gut aber trotzdem reicht das nicht. Ich ziehe mir meinen Morgenmantel über und gehe leise aus dem Zimmer. Ich streife durch den Palast und höre das leise klatschen meiner nackten Füße auf dem Marmor. Ich komme schließlich an die Türen zum Garten und als ich durch gehen will sagt der Wachmann
„Eure Hoheit, es wäre besser..." ich sehe ihn an und sage
„Ich komme in ein paar Minuten zurück." Damit gehe ich weiter und tappe mit meinen nackten Füßen durch das weiche Gras. Ich lasse meine Gedanken schweifen und denke darüber nach warum er mir scheinbar so wenig glaubt. Ich habe sein Vertrauen oft auf die Probe gestellt. Das Tagebuch, Seine Narben, Aspen. Doch ich dachte als wir geheiratet haben ist all das unwichtig geworden. Und dann kommt diese Daphne daher und löst das pure Chaos aus.
Ich atme noch einmal tief durch und gehe wieder rein. Ich gehe an den Wachen vorbei und kann ihre sinkende Anspannung förmlich spüren. Und muss etwas lächeln. Ich gehe die Treppen hoch und als ich die Tür zu unserem Zimmer öffne sehe ich das Maxon nicht da ist.
„Mer?" ich drehe mich herum und sehe Maxon welcher in Shirt und Boxershorts den Gang entlang kommt. Er nimmt mich in die Arme und mich überkommt etwas Beklemmung.
„Entschuldige ich war nur kurz draußen. Brauchte etwas frische Luft." Ich zucke die Schultern, für mich ist immer noch nicht alles wie vorher. Ich sehe in seinen Augen dass er weiß wie sehr mich das getroffen hat. Doch ich lächle und sage
„Lass uns wieder schlafen gehen." Ich nehme seine Hand und in dem Moment wo ich das Zimmer betreten will, gehen Schüsse los. Maxon sieht mich eindringlich an und sagt
„Renn zum Bunker! Ich hole Sophia!" Er gibt mir einen Kuss und ich renne los. Ich weiß immer noch nicht wie wir das Problem mit den Südrebellen angehen sollen. Überall sind Schüsse und Menschen. Ich renne so schnell ich kann nach unten und als ich endlich ankomme warte ich an der Tür auf Maxon.

Die Minuten vergehen und die Schüsse bleiben. Maxon ist immer noch nicht hier und meine Sorge wächst. Was wenn er tot ist? Ich konnte ihm nicht sagen wie sehr ich ihn liebe?
Noch schlimmer, was wenn beide tot sind, Sophia und Maxon? Mein Herz krampft sich zusammen und ich renne los. Renne aus dem Bunker in Richtung unseres Zimmers.
Immer wieder hallen mir die Schüsse und die Schreie in den Ohren. Irgendwo hier ist auch Aspen. Doch ich renne weiter, ignoriere das Blut. Den Tot. Ich höre den Puls in meinen Ohren und spüre wie mich die Sorge antreibt. Der Wille nach Klarheit. Das Bedürfnis meine Familie zu beschützen. Ich renne die letzten Stufen zur ersten Etage hoch und sehe von weiten Maxons blonde Haare. Vor ihm steht ein Rebell mit erhobener Waffe. Mir stockt der Atem und ich greife mir die Waffe des toten Wachmanns der am Boden liegt. Wieder versuche ich nicht über das Blut und die Familie des Mannes nachzudenken. Ich greife sie und renne weiter auf Maxon, Sophia und den Rebell zu. Als Maxon mich sieht entgleiten ihm alle Gesichtszüge und der Rebell dreht den Kopf etwas in meine Richtung.
„Wie schön. Drei auf einen Streich."
„Lasst sie gehen!" Meine Stimme ist kalt, distanziert und sie zittert. Der Mann lacht hämisch und sagt
„Erinnerst du dich etwa nicht an mich?" Ich sehe sein Profil an und die Erinnerung durchzuckt mich wie ein Blitzschlag. Alex. Ich verstecke die Waffe hinter mir und sage noch einmal
„Lass sie gehen!"
„Wähle doch! Wer hat das Leben verdient? König Maxon Calix Schreave oder der kleine Bastard von Prinzessin?" Ich sehe Rot, das hier ist schlimmer als alles zuvor. Es ist mein Albtraum.
„Alle." Meine Stimme klingt nun distanziert und ruhig.
„Falsche Antwort." Er zielt und blitzschnell ziehe ich die Waffe hinter mir vor und schieße.
Dem Rebell mitten in den Kopf. Er fällt zu Boden und eine Blutlache bildet sich um seinen Kopf.
Ich sehe auf die Waffe in meiner Hand und sie ist der Tod. Der Tod in Gestalt einer Waffe.
Geschockt lasse ich sie los und falle auf die Knie. Ich schlage mir die Hände vor den Mund und beginne zu schluchzen und zu weinen. Was habe ich getan?
„Mer!"

Ein neues Leben | Selection FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt