19♥

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  -America-

Wir sitzen schweigend im Auto und fahren zu meiner Familie. Es ist lange her das wir dort waren. Das letzte Mal war vor zwei Wochen. Wir waren so glücklich. Aber jetzt steht etwas zwischen uns. Das Schweigen ist unangenehm, geladen. Er hat versucht mit mir zu reden, doch ich wollte nicht. Es tut einfach weh das er mir nicht glaubt. Dass er seiner ehemaligen besten Freundin, welche ihr heiraten wollte, mehr vertraut als mir. Ich liebe ihn. Ich bin seine Frau...
Er sollte mir glauben... Ich sehe aus dem Fenster mit meiner kleinen auf dem Arm. Ich beobachte die grüne Landschaft und den blauen Himmel an dem sich langsam die Dämmerung abzeichnet.
Als der Wagen hält steige ich langsam aus und werde von einer stürmischen May begrüßt.
Sie kommt auf mich zu gerannt und ich rufe
„May nicht so schnell!" Sie bremst sich lächelnd ab und umarmt mich.
„Mer! Schön dass du mal wieder hier bist. Es ist schon wieder zwei Wochen her... Mom macht sich dann immer Sorgen." Sie schüttelt den Kopf und geht zu Maxon um ihn zu umarmen. Doch ich beachte ihn nicht weiter. Ich bin einfach nur enttäuscht und wütend. Ich gehe zu meiner Mom und ziehe sie vorsichtig, um Sophia nicht ein zu engen, in eine Umarmung.
„Hey Mom." Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und sie lächelt mich an.
"Na dann gibt mir mal meine kleine Enkelin. Ich habe sie schon zwei Wochen nicht gesehen. Sie ist unglaublich gewachsen." Ich gebe sie ihr und lächle. Nach Dad's Tot hat ihr die kleine Sophia noch etwas Auftrieb gegeben. Und sie scheint nicht mehr ganz so traurig zu sein.
Kendra steht in der Tür und sieht mich stirnrunzelnd an als ich zu ihr komme.
„Hey, was ist los? Ich sehe doch das etwas nicht in Ordnung ist." In den letzten Monaten ist sie immer mehr zu einer richtigen großen Schwester geworden. Wir haben viel telefoniert und immer wenn wir da waren habe ich mit ihr geredet. Sie hat mir Ratschläge gegeben und mich in meinen Entscheidungen gestärkt. Ich nicke und gehe mit ihr in ihr und James Zimmer.
„Wo ist James?" frage ich und versuche das Gespräch noch etwas aufzuschieben.
„Unten, er spielt mit Astra im Wohnzimmer. Also Mer was ist los? Ich habe Maxons traurigen Gesichtsausdruck gesehen und deinen auch. Zu dem habt ihr euch kaum angesehen."
Ich lasse mich auf dem Bett nieder, ziehe die Knie an und bette meinen Kopf darauf.
„Wir hatten heute Besuch. Die Franzosen. Königin, die Prinzessin und ihr Verlobter. Ich musste sie empfangen und mir gehässige Kommentare anhören sogar über mein Kind. Als Maxon kam waren sie natürlich höflich und haben sich nichts anmerken lassen. Ich bin mit der Prinzessin raus um Sophia zu füttern. Und als wir im Garten saßen, hat sie mich direkt beleidigt.
Mich, meine Freunde, meine Herkunft und meine Gefühle für Maxon. Als ich ihr dann gesagt habe dass ich mir das nicht bieten lasse kam Aspen und hat mich daran erinnert dass ich ruhig bleiben muss. Egal was ich tun will. Jedenfalls ist sie gegangen und ich habe Sophia gefüttert.
Als ich zurückgegangen bin stand Maxon vor der Tür und war sauer. Er fragte mich was ich getan habe, weil PRINZESSIN DAPHNE weinend in den Raum zurückgekehrt ist. Als ich ihm erklärt habe was passiert ist hat er mir nicht geglaubt. Wir haben den Besuch hinter uns gebracht und als wir dann hoch gegangen sind, haben wir gestritten. Bis er mir gesagt hat das ich ja immer überreagiere wenn ich etwas falsch verstehe. Und das es deshalb meine Schuld gewesen sei. Ab dem Punkt habe ich geschwiegen. Es gab für mich nichts mehr zu sagen. Ich bin nach wie vor enttäuscht und verletzt das er sowas von mir denkt." Während ich erzählt habe sind mir die Tränen gekommen. Ich bin einfach nur enttäuscht. Kenna setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm. Es ist schön dass wir uns jetzt so nahe stehen.
„Ach Mer... Du hast jedes Recht dich zu und die Menschen die du liebst zu verteidigen. Aber du kannst nicht vor dem Problem weglaufen. Ja Maxon hat einen Fehler gemacht. Einen großen. Und das hat dich verletzt. Das hätte es mich auch. Aber ihr müsst das klären. Denk doch an Sophia, sie muss schließlich auch mit der Situation leben."
„Aber er glaubt mir doch nicht! Er sollte sich verdammt nochmal entschuldigen!" Wieso soll ich immer auf ihn eingehen? Er ist schließlich auch an der Situation so wie sie ist beteiligt.
Kenna seufzt und fährt sich durch die Haare.
„Ich seh schon worauf das rausläuft." Sie nimmt meinen Arm und geht mit mir runter.
Im Wohnzimmer sitzt James mit Astra und spielt mit ihr. Während Mom meine kleine Prinzessin auf dem Arm hat und sie mit kleinen Küsschen bedeckt. Maxon steht mit May am Fenster und sie unterhalten sich.
„Mer geh bitte mal in die Küche und hol James eine Flasche." Ich nicke und gehe in die Küche.
Ich suche die Flache und mache sie fertig. Als ich zurück ins Wohnzimmer komme sind Mom, James und May verschwunden. Nur Kenna und Maxon sind noch hier. Ich gehe zu ihnen und gebe Kenna die Flasche.
„So ihr werdet jetzt reden und ihr kommt erst wieder raus wenn ihr euch vertragen habt!" Sie geht hinaus und ich höre wie sie das Zimmer von außen abschließt. Toll. Danke Kenna.
Ich lasse mich auf den Boden nieder und kreuze meine Beine zum Schneidersitz,
„Mer... Es tut mir leid." Ich höre die Aufrichtigkeit in seiner Stimme. Er hockt vor mir und sieht mich an. Doch damit ist es nicht getan.
„Du glaubst mir?" Meine Stimme hört sich fremd an. Resigniert. Maxon fährt sich durch die Haare und sagt
„Lucy kam vorhin zu mir und hat mir erzählt was sie gesehen und gehört hat. Mer ich... Es tut mir leid."
„Weißt du das Problem ist nicht das du die Bestätigung von jemanden brauchst, sondern das du deiner ehemals besten Freundin mehr glaubst als deiner Frau. Das du ihr sofort geglaubt hast und mir nicht." Meine Stimme ist kalt und traurig. Er will meine Hand nehmen doch entziehe sie ihm. Ich bin traurig. Traurig und Enttäuscht. Eine unangenehme Pause entsteht.
„Mer... Es tut mir Leid okay? Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe Mist gebaut das ist mir klar. Und es ist mehr unfair das ich dir nicht geglaubt habe. Aber sie war immer meine Freundin..."
„Und ich bin ja nur deine Ehefrau!" Jetzt werde ich wütend das Gespräch läuft gerade echt in die falsche Richtung. Er steht auf und fährt sich durch die Haare.
„Das habe ich nicht gemeint! Ich wollte damit sagen dass sie einfach nie gelogen hat. Wir waren so lange Freunde. Und als ich sie abwies sind wir als Freunde auseinander gegangen. Irgendwie."
„Das erklärt aber nicht warum du mir nicht vertraust dass ich dir die Wahrheit sage!"
„Ich weiß es doch auch nicht! Es war wie ein Reflex."
Ich vergrabe den Kopf in meinen Händen und erneut steigen mir die Tränen in die Augen.
„Mer..." Er kommt auf mich zu und zieht mich in seine Arme. Ich weiß dass ich eigentlich wütend auf ihn bin aber ich will nicht mehr. Er küsst mir jede einzelne Träne weg und ich schmiege mich an ihn.
„Okay. Ich verzeihe dir."

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