22♥

1.5K 48 1
                                    


  -America-

Man sollte meinen das ich nach diesen ganzen Anstrengungen und Ereignissen schlafe wie ein Kind, doch ich traue mich nicht. Ich habe Angst meine Augen zu schließen. Angst vor dem was sich mir zeigen könnte. Die schuld die mich sowieso schon belastet. Während Maxon neben mir ruhig schläft tue ich genau das Gegenteil. Ich stehe auf und sehe mir noch einmal Maxons entspanntes Gesicht an und gehe dann in das Zimmer von Sophia. Sie schläft genauso friedlich wie Maxon. Als wäre nichts schlimmes passiert. Ich streiche sanft über ihre Wangen und muss lächeln. Allein der Gedanke sie könnte Tot sein... Mir wird schlecht bei dem Gedanken.

Immer wieder quält mich der Albtraum vom Nachmittag. Ich finde keine Ruhe und wandle weiter durch den Palast. Doch auch Maxons Worte hallen in meinem Kopf wieder. »er hätte uns getötet. Du hast deine Familie beschützt« genau das wollte ich. Meine Familie retten, sie beschützen. Doch wie kann ich damit den Mord rechtfertigen? Er kann genauso gut eine Familie gehabt haben wie ich. Wenn es so war dann habe ich Kindern den Vater genommen. Einer Frau ihren Mann. Ein schluchzen entfährt mir und ich schlage die Hand vor den Mund. Mir kommen die tränen und die Schuld stürzt erneut über mir ein.
Ich bin eine Mörderin. Ich gehe zurück in Maxons und mein Schlafzimmer.
Das mit dem getrennten Zimmern haben wir gelassen. Maxon schläft eh besser wenn ich bei ihm bin. Ich schließe leise die Tür und gehe auf den Balkon. Ich setzte mich auf den Stuhl und ziehe die Beine an. Der morgen dämmert bereits. Über dem Garten liegt nebel und die Sonne bringt den Garten zum strahlen. Ich spüre das die Müdigkeit immer schlimmer wird aber ich kann nicht. Also ziehe ich eine Hose an und ein Top und gehe in mein Musikzimmer. Ich setze mich ans Klavier und beginne eine traurige Melodie zu spielen (Run-leona lewis) Ich spüre sie wie sie aus jeder Faser meines Körpers gespielt werden will. Ich gebe mich der Melodie hin und bemerkte nicht wie Maxon im Türrahmen steht.

Ich spüre nur plötzlich seine Hände sind Lippen auf meinen Schultern. "Liebling was ist los?' Fragt er und ich lächle zaghaft und antworte "alles okay..." Ich drehe mich zu ihm um und er sieht mich geschockt an. Sagt aber nichts. Und ich bin ihm unendlich dankbar dafür. "Komm zurück ins bett... Das ist noch nicht meine zeit..." Ich muss grinsen und gehe mit ihm an der Hand zurück in unser Schlafzimmer. Wir legen ins dicht aneinander geschmiegt hin und ich spüre wie sein Atem wieder regelmäßig wird. Doch ich nicht. Ich habe nicht vor zu schlafen. Und ich tue es auch nicht. Ich beobachte nur Maxon beim schlafen. Streichle ihm zärtlich die Haare aus der Stirn und genieße seine Wärme.

Ein neues Leben | Selection FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt