Berliner Nächte (Shindy FF)

Catsuit, der verdammte Catsuit.

Danke für euer tolles Feedback und die vielen neuen Leser.
Als Dankeschön heute direkt zwei Kapitel und besonders liebe Grüße!
Viel Spaß!

__________________________

Ana konnte sich beim besten Willen nicht konzentrieren an diesem schwülen Freitag. Immer wieder ließ sie Schmuck fallen, missverstand Kimbas Aufträge, vergaß aus welchem Grund sie in einen Raum gekommen war. Bis zur ersten Pause gegen 14 Uhr, war der Tag fast eine komplette Katastrophe gewesen.
Und so war sie mehr als erleichtert, als sie endlich auf dem Hof der alten Villa stand, in der heute ein Fotoshooting für einen Schmuckdesigner ablief, und eine dringen nötige Nerven-Zigarette rauchen konnte. Sie scharrte mit den Füßen auf der rissigen Einfahrt und beobachtete Passanten, die interessiert zu dem eindrucksvollen, alten Haus rüberblickten.
Ana erwischte sich dabei, wie sie immer wieder aufs Handy starrte und fragte sich, auf was sie eigentlich wartete.
Michael hatte heute den letzten Interview Termin mit Josip und Stella und war sicherlich beschäftigt und konnte auch nicht riechen, das sie ihn grade vielleicht gerne sprechen würde.
Drei Tage hatte er diese Woche mit der GQ Crew verbracht.
Jeden Abend hatte er ihr freudig davon am Telefon erzählt. Hatte ihr berichtet welche Restaurants sie in Stuttgart besucht hatten, welche Themen sie besprochen hatten, selbst seinen ehemaligen Lehrer hätten sie zu einem kurzen Gespräch getroffen. Ana hatte geduldig zugehört, traute sich aber nicht zu fragen wie es spezifisch mit Stella lief. Wieso auch, das war doch affig. Das war eine Arbeitsangelegenheit und er war Shindy, er wurde jeden Tag angeflirtet, manchmal selbst wenn Ana dabei war und es hatte nie ein Problem für sie dargestellt. Aber warum dann dieses Gefühl. Dieses Gefühl, das sich einfach nicht abschütteln ließ. Wie kleine Alarmsignale, die beim kleinsten Gedanken an Stella ausschlugen.

"Wasn los Süße, fühlst du dich nicht gut, du bist schon die ganze Woche so hibbelig und neben der Spur!" Riss Kimba sie plötzlich aus ihren Gedanken, als diese hinter Ana auftauchte, sich gerade ebenfalls eine Zigarette anzündend. Auch sie sah gestresst aus, aber sicherlich eher aufgrund der Arbeit, vielleicht auch ein bisschen wegen Anas heutigem verhalten am Set? Eine unangenehmes Schuldgefühl setzte jetzt bei ihr ein.
"Nichts, nein nein tut mir leid..."
"Kein Problem Süße, habe mir nur sorgen gemacht!" Sagte Kimba und lächelte matt,
"Jaaa... Frag mich nur, wie es in Stuttgart wohl so läuft..." Sagte Ana dann, dankbar das Kimba sie nicht härter zurechtgewiesen hatte,
"Ach der ist doch morgen schon wieder hier Mensch..." Sagte diese jetzt gähnend und blickte auf die Uhr,
"Darum geht es doch nicht!" Sagte Ana vielsagend und trat die Kippe aus.
"Ach... Das Quellekatalog-Model? Du übertreibst so sehr bei der Alten, du bist doch sonst nicht so!" Sagte Kimba aufrichtig verwundert und das war tatsächlich die Wahrheit. Ana war ein in sich ruhender Mensch, zumindest in ihren Beziehungen, es gab eigentlich kein Drama, es gab eigentlich keine Eifersucht. Aber vielleicht grade weil es so viel Drama gegeben hatte, brodelte nun unterschwellig die Angst, das es auch bald Gründe zur Eifersucht geben könnte?
"Michael hat schon einige Scheisse verzapft aber der guckt ja nicht mal mit nem halben Auge eine an, ob du dabei bist oder nicht." Kimba schaute sie mit diesen Worten ernst an und ging dann langsam wieder Richtung Vila. Ana folgte ihr und beruhigte sich tatsächlich etwas, lächelte dankbar und wollte grade wertschätzen wie sich Kimba, Anas kindische Zweifel so zu Herzen nahm und ihr echten Rat bot, statt sich darüber lustig zu machen, da dreht sich Kimba breit grinsend zu ihr um,
"Musser ja auch nicht wa, hast ja Arsch und Titten für zwei..."
Fügte sie dann laut lachend hinzu und klatschte Ana hart auf den Hintern und piekste ihr anschließend mit ihrem Zeigefinger, kichernd in den Busen, was ganz schön weh tat.
"Boah Kimba..." lachte Ana genervt, rieb sich die Rechte Brust und folgte ihrer Freundin zurück als Set. Der restliche Tag verlief dann doch recht erfolgreich und trotz des wackeligen Starts, konnte Ana mit gutem Gefühl ins Wochenende gehen.