Frühstück.

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Hier das zweite KAPITELCHEN (hahaha ja ich will halt auch mal sweet klingen) - Ich hoffe es gefällt! Ihr wisst wie es läuft, hinterlasst Anregungen und Kritik und habt einen schönen Abend 😊
Gewidmet:
@R_HIKAYE_D und @willabrite weil ihr mich immer zum lachen bringt- Ihr Schweine.💞
(Keine Ahnung warum verlinken nicht geht 😫)

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Als sie wenig später durch die unangenehm vertraute Lobby des Hotels eilte, hallten Anas Heels auf dem glänzenden Boden wieder. Wie selbstverständlich ging sie an den verdutzt guckenden Mitarbeitern vorbei, direkt zum Aufzug und trat ein, noch bevor der merklich verwirrt wirkende Concierge sie erreichen konnte. Sie drückte das goldene P im geräumigen Aufzug und betrachtete sich in den verspiegelten Wänden des Lifts. Sie sah gut aus, bis auf die nun etwas ungeordneteren Haare, schien alles noch zu sitzen und Gedanken verloren strich sie die besonders chaotischen Strähnen jetzt energisch etwas glatt, während sie die Etagenanzeige beobachtete. Sie war zuversichtlich das Richtige zu tun, sie wusste nicht warum genau aber sie musste ihn jetzt sehen.

Doch als sie kurz darauf vor der Suit angekommen war, verließ sie plötzlich völlig der Mut, nicht war mehr übrig von der fast besessenen Bestimmtheit von vor wenigen Sekunden. Sie hatte zwar zu keinem Zeitpunkt gewusst was sie überhaupt sagen wollte, aber nun konnte sie nicht mal mehr den Arm ausstrecken und klopfen. Sie haderte mit sich und ging wie ein unruhiger Löwe, vor der Tür auf und ab.
"Was mach ich hier... Was zum Teufel mache ich hier?" Nuschelte sie wie eine bekloppte vor sich hin und fuhr sich dabei unwirsch durch das eben erst geordnete Haar.
Plötzlich wurde mit einem leisen klicken die Tür vor ihr aufgerissen, und ein, in einen dunklen Jogginganzug gekleideter Michael, rannte fast in sie rein,
"Was machst du denn hier?" Stellte er nun verdutzt die Frage, die sich Ama eben noch selbst gestellt hatte und sah sie aufrichtig verwundert an, Ana konnte nicht antworten und lehnte sich stattdessen mit dem Rücken an die Wand ihm gegenüber, beschämt auf ihre Füße blickend und lautstark seufzend.
"Man- Ich weiß es nicht, ich wollte... Ich sollte einfach gehen und-"
"Ich wollte auch grade zu dir." Unterbrach Michael sie und hob wie zum Beweis resigniert die Autoschlüssel in seiner rechten Hand.
"Was?" Ana hob die Brauen, Michael zog indes die Tür etwas an und fuhr dann leiser fort,
"Ja ich wollte grade zu dir, und bevor du fragst, ich weiß auch nicht warum." Die beiden sahen sich einen Moment an und lachten dann kurz bitter auf,
"Tja gut, dann... War ich wohl schneller, können wir rein gehen?" Sagte Ana, schaute kurz den Flur auf und ab und seufzte dann erneut schwer, als sie sich von der Wand abstieß,
"Ja... Das Problem ist, Vika ist noch da und..." Begann er vorsichtig zu erklären und zog die Tür noch etwas mehr zu,
"Du wolltest zu mir und dabei deine Freundin im Hotel lassen???" Giftete Ana los, bevor Michael mahnend die Hand hob,
"Von wem kommst du denn grade?!" Zischte er zurück und sah sie anklagend an. Wie ein eingeschnapptes Baby zog Ana daraufhin die Mundwinkel nach unten und verkniff sich ertappter weise, weitere Einwände, bevor sie sich kurz beleidigt von ihm abwandte.
"Hör zu Ana, setz dich bitte einfach unten in die Bar, bestell alles was du willst auf meinen Namen. Gib mir nur 20 Minuten, ich rufe ihr ein Taxi  und wir können in Ruhe gehen... Bitte!"
"Ich-"
"Bitte Ana..." Er sah sie eindringlich an und sie nickte, ignorierte die nun auch aufkeimenden Schuldgefühle gegenüber dieses Mädchens und fuhr daraufhin resigniert im Lift wieder nach ganz unten und nahm in der riesigen, elegant beleuchteten aber völlig leeren Bar platz.
Sie bestellte einen Kaffee und wartete. Wartete auf einen Einwand ihrer selbst der sie zum gehen bewegen könnte, auf eine Eingebung was sie hier überhaupt zu suchen hatte. Stattdessen starrte sie nur abwesend auf die Theke. Ihre Gedanken genauso dunkel wie die überteuerte Brühe vor ihr.

Aber tatsächlich, nach einer knappen halben Stunde, fühlte sie seine Hand auf ihrer Schulter und folgte ihm daraufhin wortlos in den Aufzug, wortlos in die Suit, wortlos aufs Sofa. Die Stille schien vielsagend aber überwältigte die beiden auch gleichzeitig. So sehr das sie lange nicht gegen sie ankamen.

Berliner Nächte (Shindy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt