Verliebt, Verlobt...

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Tut mir leid Leute! Es ist grad viel los bei mir, außer in Sachen Schreibfluss scheinbar! Seht es mir bitte nach und hinterlasst mir liebend gerne Anregungen oder Kritik! Hoffe es gefällt euch und weil ihr alle so cute seid, folgt auch direkt ein weiteres Kapitel! Gewidmet der liebsten @willabrite - Viel Spaß!

Ana roch sogar noch durch den weichen, tiefschwarzen Pullover, den sie jetzt in der Herbstsonne über ihrer Bluse trug, das teure Massageöl auf ihrer Haut. Alles an ihr war wohlig warm und weich und sie schloss einen Moment die Augen, zog die frische Luft ein und drückte mit einem sanften Lächeln seine Hand. Ihre Schritte hallten, auf dem wunderschön angelegten Weg durch die aufwendig bestellten Parkgärten wieder und bis auf ein älteres Pärchen, kam ihnen keiner an diesem Abend, auf ihrem langen Spaziergang entgegen. Das luxuriöse Wellness Hotel, das hinter ihnen an diesem frühen Abend, lange Schatten warf, hatte sich selbst übertroffen, sowohl das Schlossähnliche Gebäude selbst, als auch die umliegenden Wälder und Gärten, schienen fast surreal schön und Ana wollte einfach nicht gehen.
Aber der vorletzte Tag, des langen, gemeinsamen Wochenendes war angebrochen und schon am Dienstag würde sie wieder im Büro sitzen.
Das Lächeln wich bei diesem
Gedanken, einem schweren seufzen und er legte, als könnte er ihre Gedanken lesen, liebevoll seinen Arm um ihre Schultern, drückte sie an sich und küsste ihren Kopf.

"Woran denkst du grade?" Fragte Michael, auch er klang relaxed und zufrieden. Sein sonst so chronisch wirkender Ernst war aus seinem Gesicht gewichen und Ana fragte sich ob es an der frischen Bergluft oder den unzähligen Wellness Programmen lag, die sie an düsen Tagen gemeinsam durchlaufen waren.
"Ich hab kein Bock auf Berlin..." Sagte sie missmutig und blickte ihn weiter von der Seite an,
"Dann geh weg aus Berlin!" Sagte er und grinste,
"Du weißt wie ich das meine, Alltag und Arbeit- einfach keinen Bock..."
"Ist etwas passiert auf der Arbeit?"
"Nein, nein. Alles ist super und läuft super. Einfach..."
"Super." Unterbrach er sie und führte sie zu einer Bank, auf die sie sich nun gemeinsam setzten und von der sie in nebeliger Ferne, die umliegenden Gebirge sehen konnten, die jetzt in oranges Licht getaucht waren. Einen Moment lang überlegte sie ein Foto von diesem Postkarten Ausblick zu machen, bis ihr einfiel das sie ihre Handys, zu Beginn ihres "Get Aways", in einen der opulenten Schränke ihres Hotelzimmers eingeschlossen hatten. Für ihn war das ein sehr wichtiger Akt, immer erreichbar zu sein, gehörte natürlich dazu aber er wollte sich Zeit für sie nehmen und Ana schätzte das. Für sie war es viel mehr ein- aus den Augen aus dem Sinn, um nicht an die Situation zuhause denken zu müssen, um sich selber vorzuspielen, das dies ihre Realität war.
"Du weißt du musst nicht arbeiten und du musst auch nicht in Berlin bleiben..." Führte Michael jetzt fort und blickte ebenfalls in die Ferne,
"Und wo soll ich hin? Nach Stuttgart zu dir und von deinem Geld leben ja?" Antwortete sie unwirsch,
"Zum Beispiel..." Er grinste wieder wissentlich. Manchmal nervte Ana seine Lässigkeit fast unerträglich. So jung, so erfolgreich zu sein, hatte ihm eine sehr attraktive Leichtigkeit gegeben, Ana bewunderte diese genau wie seine harte Arbeit und das er die Früchte nun erntete und auch genoss, gönnte sie ihm, aber manchmal schien er davon auszugehen, das es für alle anderen genauso leicht war, kannte er sie so schlecht? Wusste er immer noch nicht, das ewiges nichts-tun für sie den absoluten Stillstand bedeutete und sie belasten würde?
"Aber Madam kann ja nicht die Füße still halten und du hast deine Karriere auch verdient..." Sagte er in diesem Moment und besänftigte sie mit dieser Aussage etwas.
"Ich bin ab Dienstag wieder in Stuttgart, du kannst jederzeit kommen wenn du noch keine Lust hast auf Berlin..."
"Nein Mittwoch ist die Ausstellung von Romeo und-" sie hatte es augenblicklich bereut das zu erwähnen, alles in ihr zog sich zusammen und auch Michaels Körper spannte sich unmerklich an.

Sie hatten in den letzten Wochen immer wieder Zeit miteinander verbracht. Der Sex und die Gespräche und vorallem die Nähe zu Michael, wurde zu einem Art Anker für Ana, eine Sucht. Und obwohl Michael sich natürlich ganz leicht von Vika hatte lösen können, da es zu keinen Zeitpunkt ernst zwischen Ihnen wurde, war es Ana unsagbar schwer gefallen, den gleichen Ansatz bei Romeo zu wagen, er verdiente diese Intrigen nicht, sie wusste das, aber sie wollte ihn auch nicht verletzten, sie wollte zumindest nicht aussprechen das sie ihn schon so lange verletzte. Nicht nur die Zweifel, die sie bezüglich Michael immer noch plagten, auch die unabstreitbare Zuneigung die sie auch für Romeo empfand, vor allem aber die unsagbare Feigheit und Angst vor der Konfrontation, hatten Ana davon abgehalten es Romeo zu sagen und ihre Beziehung zu beenden. Michael verstand das nicht, immer wieder war es Streit Punkt zwischen den beiden aber er hatte auch Ana alle Zeit der Welt zu gestanden. Und irgendwie war er einfach nur dankbar sie wieder etwas in seinem Leben zu haben, auch wenn es schmerzte zu wissen, das sie bei Romeo war, wenn sie nicht bei ihm war. Er ertrug dies. Vielleicht weil er es verdiente, vielleicht um sich selbst zu geißeln, vielleicht weil er Ana zeigen wollte was er bereit war für sie zu ertragen, das er bereit wer zu warten. Aber er musste sich schließlich auch nicht mit dem schlechten Gewissen plagen. Ihn interessierte Romeos Gefühlswelt nicht wirklich, er liebte Ana zu sehr und auch wenn er die moralische Verwerflichkeit der Situation als störend empfand, so wollte er dennoch nicht auf Ana verzichten.
"Es ist ok..." Sagte er nach einer weile geschlagen, "wir müssen nicht so tun als würde es ihn nicht geben."
Anas Herz zog sich zusammen. Sie wusste das sie eine Entscheidung treffen musste, aber nicht jetzt, nicht heute, in diesem Moment waren nur sie und Michael und diese Bank wichtig.
Sie schickte ein stummes Gebet Richtung Karma-Götter und hoffte nur das sie bald genug die richtige Entscheidung treffen würde.

Berliner Nächte (Shindy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt