9. Hürde: Eingeschränkte Freiheit

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Ich sah zu, wie der Auflauf sich in meiner Mikrowelle drehte. Es war Anfang August und ich war wieder zu Hause. Nach etlichen Streitereien durfte ich nach Hause- mit einer kleinen Last, aber ich durfte nach Hause. Ich habe den ganzen Tag verbracht die Wohnung herzurichten und aufzuräumen -teilweise auch mit Magie- und war zufrieden mit meinem Ergebnis. Es sah alles so aus wie davor.

Vor der Entführung meines Vaters. Ich schluckte. Aus der Mission die eigentlich m e i n e Familie anging wurde ich komplett ausgeschlossen. Grausam aber wahr. Alleine der Gedanke daran, was wohl mit meinen Geschwistern oder gar meinem Dad passieren sein konnte... Die Erinnerungen an die verwüsteten Wohnung schossen in meinen Kopf. ich atmete tief ein. Zwar wurde mir wieder schlecht, aber ich wagte es nicht den Auflauf nicht zu essen. Piper klopfte auf den Küchenthresen und ich wandte mich zu ihr. "Ich gehe dann", sagte sie leise. Klar. Sie durfte bei der Mission dabei sein. Nur ich nicht. Ich musste Däumchen drehen. Grausame, grausame Welt. "Okay", ich würde sie nicht halten, wieso auch? Ich sollte froh sein, dass ich überhaupt aus dem Camp raus durfte. Etliche Disskussionen mit Mr. D hatte ich hinter- über Chiron sollte ich gar nicht mal mehr reden! Zurück in die Realität- Piper nahm ihre Tasche und drückte mich herzlich. Piper's Umarmungen waren immer herzlich, deswegen drückte ich sie eigentlich gerne. Ich glaube, jeder drückte Piper gerne . Sie umarmt jeden so herzlich. "Mach's gut Anastasia! Und zerbrech dir um nichts mehr den Kopf!",mahnte sie und ich zuckte mit den Schultern. Sie öffnete die Haustür und blieb stehen. " Ah! Du bist schon da! Prima!", und das würde meine Last sein. Ich tappte in die Küche und spähte nochmal in die Mikrowelle. Ich wollte unbedingt nach Hause- jetzt muss ich mich auch mit den Konsequenzen zufrieden stellen. Als ich den Blick hob saß meine Last, Nico di Angelo, stumm auf einen der Hocker an der Küchenbar. Er war blass wie immer, mit den kinnlangen verschlafenen rabenschwarzen Haaren und den leeren Augen. Er soll einfach auf dich aufpassen, wie ein Bodyguard, hatte Penelope im Camp zu mir gemeint. Ich verdrehte die Augen. "Irgendwelche Probleme, Miss Hathaway?", fragte Nico laut und der Sarkasmus in seiner Stimme war unüberhörbar. Ich ging an ihm vorbei an den Schrank und holte je zwei Teller, Gabeln, Messer und Gläser raus. "Wie ein Bodyguard", äffte ich Penelope nach. Nico hob die Braue. "Ich bin einer der stärksten Halbblute", meinte er. Ich tapste wieder zur Mikrowelle und ließ den Zeigerfinger dabei seine Brust entlanggleiten. Ich fühlte die Rillen zwischen seinen Rippen. "Stark", äffte ich ihn dann höhnisch nach und öffnete die Mirkowelle. Ich spürte wie Nico mich duster anstarrte und verteilte den Inhalt der Auflaufform auf die Teller. "Du bist wahnsinnig dickköpfig", murmelte er und als ich den Teller vor ihm abstellte sah er mich irrtiert an. Ich beugte mich nahe zu ihm. "Wird Zeit, meinen 'Bodyguard' auf Form zu bringen", ich stellte vom Kühlschrank Getränke neben uns und Nico starrte auf den Teller. Der Junge aß tagsüber wohl nicht mehr als nen Apfel, dachte ich klammheimlich und setzte mich mit meinem Teller gegenüber von ihm. "Und außerdem hast du doch Info's für mich, nicht?", fuhr ich fort und Nico spähte skeptisch weiterhin zum Essen. Letztendlich nahm er die Gabel in die Hand und nahm einen Happen, und ich freute mich innerlich riesig als sich seine Miene etwas aufhellte.

Inevitable - The Shards of CosmosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt