4.Hürde: Nächtlicher Ausbruch

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Ich starrte in die dunkle Nacht hinaus. Das Camp lag seelenruhig und leise da. In meiner Hütte war es menschenleer -warum wohl?!- und ein kleines Lichtlein tanzte in der Luft herum. Alle schliefen, es war längst nach Mitternacht. Seit meiner Ankunft im Camp sind nun zwei Wochen vergangen. Ich starrte vom Fenster runter. Das Buch welches ich per Post vor zwei Wochen bekommen habe lag aufgeschlagen auf meinem Schoß. Ich saß vollständig angezogen auf meinem Bett. Ich wusste, dass ich es den Anderen hätte sagen sollen. Aber sie haben mir auch nichts gesagt also mussten sie auch nichts von meinem 'Geschenk' wissen. Ich wusste auch, dass das, was ich vor hatte, sau gefährlich war und sowas von in die Hose gehen konnte. Aber ich war bereit die Gefahr anzugehen. Zwar war ich das schon letzte Woche, aber meine Freunde haben mich daran gehindert. Erst nach langem Knoblen habe ich mich überredet, sie mit zu nehmen. Es klopfte zehn mal leise an der Tür. Ich stand auf und öffnete. Addy stand da und grinste. Ihre bronzeroten Locken waren zum Pferdeschwanz hochgebunden und die Sommersprossen auf ihren Wangen verzogen sich als sie grinste. "Ich warte schon am Treffpunkt, klar?", ich nickte der Rothaarigen zu. Adele Hall war eine Tochter der Demeter und war zeitgleich mit mir ins Camp gekommen. Ihre fröhlich offene Art ähnelte meiner und wir kommen dementsprechend prima zu Recht. Ich saß noch eine Weile und starrte meine Tasche an. Nochmal 10 Klopfe. Ich öffnete erneut die Tür. Sean und Eddie lehnten an den Türrahmen und klopften mir beide auf die Schultern. Die Zwillinge hatte beide raspelkurze braune Haare und warme braune Augen. Sie waren die Söhne des Hypnos. Ich ließ sie vorgehen und nahm meine Tasche. Das Buch ließ ich in meiner verzauberten Tasche an meinem Gürtel verschwinden und ich sah mich nochmals in Hekates Hütte um. Die Hütte war anders als andere Hütten innen verzaubert, dass man wie bei einem Turm hoch konnte. In der untersten Etage war ein kleinerer Gemeinschaftsraum bei der Eingangstür, mit einem mächtigen Kamin und Utensilien fürs Naturbrauen. Die Wände waren bis nach oben durch und durch Bücherregale mit allerlei Zauberbüchern, Utensilien und weiß der Geier was. Hekate hat hohe Ansprüche an uns und verlangt mit dem perfekten Umgang mit Magie wahnsinnig viel zumal Magie so schrecklich vielfältig und gefährlich ist. Wir hatten etliche Enzyklopädien und Anleitungs und Protokollsbücher- alles nur, um unserer Mutter zu gefallen. Zwischen den Regalen führten immer mal wieder ein kleiner Gang hinein mit großen Fenstern die man mit dunklen Vorhängen verhüllen konnte.

Die Betten waren überzogen mit obsidian-lila ähnlicher Seide. Schwarze Tüllvorhänge bildeten das Himmel der Betten und waren oben verzaubert, so dass sie den aktuellen Sternenverlauf zeigten. Neben den Betten waren kleine Nachttische, die wie die Lattenroste aus schwarzem Ebenholz mit viktorianischen Muster verziert waren. Auf dem Nachttisch stand eine helle Lampe. Hekates Hütte war zwar nicht breit und sah von außen aus wie ein Hexenhäuschen, aber innen war es wie ein magischer Turm. Ich warf meine Tasche um und sah mich nochmals um. Sorry, Mom. Aber ich kann jetzt nicht seelenruhig lernen. Ich muss meinen Geschwistern helfen. Mit meinem Geschenk, dem Runenbuch, in der rechten Hand stellte ich mich zur Tür. "Fine!", sagte ich laut und das kleine fliegende Lichtlein erlosch. Ich öffnete die Tür und trat in die kühle Sommernacht hinaus. Adele, Sean und Eddie warteten am Schild. Ich sah zu ihnen und musste mit ihnen Grinsen. Wir waren lebensmüde. Sean wollte seine Freundin und meine Schwester retten, Eddie lässt Sean nicht allein und Adele kommt wegen mir mit. Wir rannten uns in etwas gefährliches rein für Leute die wir liebten. Und ich liebte diesen Haufen Idioten, die mit mir in Nyx' nächtlichem Schutz dass Camp fluchtartig verließen.

Inevitable - The Shards of CosmosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt