2. Hürde: Ernste Probleme

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Der kühle Wind blies mir ins Gesicht- was unglaublich gut tat bei dem heißem Wetter. Es war inzwischen später Nachmittag geworden. Heute früh gegen 8 war die Sache in Mary's Wohnung passiert. Erst nach stundenlangem Erkunden ihrer Wohnung konnten Piper und Ich die Jungs überreden, den Ort des Schreckens zu verlassen. Jetzt saßen wir in einem Park. Die Anderen beredeten den weiteren Handlungsverlauf und ich saß neben an, passte aber kaum auf. Die Sache im Bad hing mir immernoch im Kopf. Wie denn auch nicht? Die Vermutung, dass etwas Grausames meiner Schwester widerfahren sein muss lag jetzt sehr nahe. Ich kniff die Augen zusammen. Nicht daran denken, Anastasia! Es verbessert die Situation nicht. Ich fragte mich, wie diese Ur-Magie in Mary's Bad rein kommen konnte. Es war absurd! Ur-Magie sollte gar nicht mehr existieren, man findet nur noch selten einen Hauch, einen Beigeschmack davon. Jason riss mich aus meinen Gedanken. "Ana", er sah mich ernst an und ich konnte mir denken was jetzt kommen konnte. "Wir wollen das du ins Camp gehst", ooh neiin! Es war mitten in der Schulzeit, ich hatte noch einen Sommerball anzutreten, meine Geschwister sind spurlos verschwunden und die wollten, dass ich mich im Camp verschanze?! Ich runzelte die Stirn. "Bestimmt nicht!", meinte ich barsch. Ich sah es nicht ein mich von Jason bevormunden zu lassen. Außerdem waren MEINE Geschwister weg- also hatte ICH ja wohl jedes Recht der Welt zu bleiben! "Ana es ist sinnlos!", Hazel mischte sich mit beruhigender Stimme ein, bevor Jason ausrasten konnte. "Deine Geschwister werden vermisst, ich verstehe dich. Aber du bist zu ein Hundert Prozent das nächste Opfer und das wollen wir nicht! Wir wollen dich in Sicherheit wissen, verstehst du das?". Ich war ja nicht bescheuert das ich es nicht verstand. Aber der Plan blieb mir zu wider. "Schau mal, Ana...", jetzt wollte sich Leo einmischen, aber ich hob abwehrend die Hand. "Leo versuch nicht...", mein Handy quäkte. Mein Dad. Ich verdrehte genervt die Augen und ging ran. "Dad! Du bist doch in Seattle, konzentriere dich auf deine Fortbildung! Mir gehts prima und ich komme bald nach hause", rief ich in den Hörer aber am anderen Ende der Leitung knallte etwas. "Dad?", hatte er etwas umgeworfen? "Nicht sauer sein ich verspreche das ich bald komme", ich blinzelte irritiert und hörte meinen Vater schnauben. "Nein nein! Nastia, egal was passiert, komm nicht nach Hause!", rief er und mein Herz wurde kalt. Was im Namen der Moiren?! "Dad?", fragte ich panisch und stand von der Parkbank auf. Die anderen starrte mich beunruhigt an. Verdammt was war da los? "Dad?!". "Ich hab dich lieb, mein kleiner Poltergeist", flüsterte er auf russisch und meine Nasenflügel blähten sich auf. Die Verbindung kappte. Und ich kam von Null auf Hundert. "Dad!!", schrie ich in den schon lange verstummten Hörer rein und mit einem mal war mir alles egal. Ich rannte los wie von Zeberus gejagt- zu Hause war etwas passiert. Etwas war meinem Dad zu gestoßen. Und ich war nicht da um ihn zu retten. "Anastasia! Halt!", schrie Piper von hinten aber ich rannte schon zur nächsten Ecke. Jetzt musste ein Teleport-Zauber herhalten. Ich rannte in eine dunkle Ecke, Zeugen sollte es keine geben. Ich hatte jetzt weder Nerv noch Zeit den Nebel zu beschwören. Etwas war meinem Dad zu gestoßen! Warum war er nicht in Seattle geblieben?! Warum musste er nach Hause und auf mich warten?! "Ana!", jemand rief meinen Namen aber der Boden unter meinen Füßen fiel weg.

Mit Wucht landete ich auf dem Sofa von Mrs. Hudson, dass sie als Sperrmüll vor der Haustür des Wohnhauses gestellt hatte. Mein Hintern tat weh von dem unsanften Fall in die harten Federn aber mit einem Ruck war ich sofort wieder aufgesprungen und zur Haustür gerannt. Ich knallte die Foyertür auf und rannte die Treppenstufen zu unserem Apartment hoch. Als ich ankam, starrte ich voller Entsetzen auf die eingebrochene Tür. Scheiße...

"Ana!", jemand zerrte mich zurück. Erstaunt starrte ich Leo an. "Wie kommst du hier her?", fragte ich ganz außer Atem. Auch er atmete schwer, sah aber todernst aus. "War dir gefolgt. Als du den Teleportzauber angewendet hast, hab ich dich am Arm gepackt und war mit gereist. So als Art Trittbrettfahrer". Leo der Trittbrettfahrer, dass traute ich ihm zu. "Leo lass mich! Mein Dad...", er zerrte mich zurück. "Jaja, deinem Dad ist was passiert. Schon klar. Aber schon mal dran gedacht dass eigentlich etwas dir hätte passieren sollen?", meinte er eindringlich und ich sah ihn verwirrt an. "Schau mal: aus heiterem Himmel wird deinem Vater eine Fortbildung in Seattle gesponsert. Du hättest das Wochenende alleine zu Hause sein sollen". So habe ich es nie betrachtet, aber Leo hatte Recht: mit dem neuen Wissen, dass ich jetzt hatte, schien es klar zu sein das ich diese Wochenende wie meine Geschwister hätte verschwinden sollen. Leo schob mich zur Seite und betrat fachmännisch die Wohnung. Etwas verdattert blieb ich draußen stehen, bis ich Leo entsetzt die Luft ausstießen hörte. "Leo, was...", ich rauschte in die Wohnung. Und blieb im Flur stehen. Alles war he. Ein Chaos wie bei Mary herrschte. Ich schluckte hart. Scheisse scheisse scheisse scheisse....

Ich tapste langsam, fast ehrfürchtig, ins Wohnzimmer und starrte an die Wand, an die Leo starrte. Die braune Tapete wurde mit einer Scherbe zerrissen. 'Du kannst nicht entkommen' wurde eingeritzt. Ich rannte zum Klo und übergab mich.

Inevitable - The Shards of CosmosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt