Kapitel 23: Zahltag

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Und es geht weiter ^^ Sorry, dass es so lange gedauert hat.

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„Was genau ist da gerade in die Luft geflogen?"

„Für mich klang das nach einem der Drogenlabore."

„Und wie genau haben Sie das angestellt?"

„Ich schätze, wir hatten Hilfe."

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiter nachfragen sollte."

„Eher nicht. Vor allem aber sollten wir uns beeilen. Ich glaube nicht, dass sie den Brand schnell genug löschen können."

Eddie zog ein ziemlich übel aussehendes Einhandmesser aus der Tasche, schnitt damit meine Fesseln durch und half mir auf die Beine.

„Alles ok?"

„Die Gelenke sind ein bisschen taub, ansonsten geht's."

„Und das hier ist der berühmt berüchtigte Aktenschrank?"

Eddie deutete in Richtung des zerkratzten Schranks, aus dem Vince die Akte von Rachel geholt hatte.

„Jepp."

„Und er ist nicht abgeschlossen?"

„Offensichtlich nicht."

„Meine Güte. Ist er wirklich so dumm?"

„Vor allem ist er so arrogant, zu denken, die Sachen wären hier sicher."

Eddie trat an den Aktenschrank heran. Val stand direkt neben ihm. Sie öffneten die oberste Schublade und blätterten durch die einzelnen Aktenordner.

„Meine Güte, so viele Fehltritte."

Er blätterte weiter, zog eine Akte heraus und drückte sie mir in die Hand.

„Ich glaube, das gehört Ihnen."

Ich sah mir den Aktendeckel an. „Jimmy" stand darauf. Darunter, in roten Druckbuchstaben „verstorben". Überrascht blickte ich zu Val und Eddie hoch.

„Was, dachten Sie etwa, wir wüssten nicht, wer Sie sind?"

„Nun ja,..."

„Zugegeben, am Anfang hatten wir wirklich keine Ahnung. Aber nach der Sache mit Sam O'Leary sind wir stutzig geworden. Alles, was seitdem passiert ist, macht nur Sinn, wenn Jimmy doch nicht so tot war, wie Vince gehofft hatte. Und, naja, die Sache mit dem Schließfach? Wer außer Jimmy hätte den Mumm gehabt, so etwas durchzuziehen?"

Er lächelte. Erwischt. Verdammt.

Das Geld aus dem Schließfach hatte mir tatsächlich etwas Zeit erkauft. Zeit, Eddie und Val von Vincentos Aktenschrank zu erzählen, in dem er sämtliches belastendes Material aufbewahrte, das er über jeden einzelnen Mitarbeiter hatte. Und ja, auch gegen die beiden hatte er irgendetwas in der Hand gehabt. Zeit, ihnen von seinem Plan, den Doc zu entführen, zu erzählen. Und von Nadja. Wie sich herausgestellt hatte, hatten sowohl Eddie als auch Val eine Schwäche für die Kleine. Und sie waren stinksauer.

„Was haben Sie jetzt vor?" hatte Val gefragt.

„Den König entthronen und die Untertanen befreien", hatte ich geantwortet.

„Dazu müssten Sie an den Aktenschrank."

„Vor allem müsste ich lange genug überleben, um das Ding zu vernichten."

„Dann hätte er keinerlei Druckmittel mehr..."

„... und würde vermutlich sehr schnell feststellen, dass man Loyalität nicht durch Erpressung gewinnt."

Jimmy is Dead - ein Noire-KrimiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt