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Jetzt lag ich, bloß noch in einem Nachthemd bekleidet, in dem riesigen Bett neben Sebastiano, der selbst nur noch eine Boxershorts trägt. Mit einem Finger male ich seine Bauchmuskeln nach.

"Warum trinkst du nicht von mir?", fragt er mich mit rauchiger Stimme und surrt wie ein Kätzchen.

"Weil ich nicht von Menschen trinken möchte, bis vor vier Tagen war ich schließlich auch noch einer und man hat von mir getrunken." Es fällt mir leicht mich Sebastiano zu öffnen. Er ist nett, charmant und hat Humor, außerdem ist er nicht abgeneigt von mir. Er nickt.

"Der Lord hat von dir getrunken, nicht wahr?" Jetzt bin ich es die nickt.

"Warst du seine Sklavin? Oder eine Blutspenderin?" Ich verstehe seine Neugier und er ist der erste, neben Mathieu, der sich aber als ein ziemlicher Psycho entpuppt hatt, der sich vernünftig mit mir reden und sich für mein Leben und vorallem für meine Entscheidungen interessiert.

"Er wollte mich als Sklavin und ich habe zugestimmt, weil ich meinen Bruder schützen wollte. Irgendwann hat sich heraus gestellt, dass er in der Schuld meiner Familie stand. Ab da an War ich keine Sklavin mehr.", erkläre ich mit leicht belegter Stimme. Der ganze Terror in Frankreich war nur vier Tage her und dass alles war innerhalb nur anderthalb Monaten passiert.

"Wenn ich dir zu nahe treten, sagst du es, ok?", sagt der Mann in meinem Bett und streicht mir durchs Haar. Diese einfach Geste zaubert ein Lächeln wieder auf meine Lippen.

"Es tut gut darüber zu reden.", gebe ich zu.

"Und wie bist du zum Vampir geworden?" Ich muss lachen, ein wenig verwirrt schaut mich Sebastiano an.

"Was ist daran so lustig?"

"Wir wissen es nicht. Also warum ich einer bin. Ich wurde umgebracht und dann nach eine halben Ewigkeit bin ich auf einmal das hier." Mit einer Hand Bewegung deute ich auf meinen Körper.

"Wir, bist du und der Lord?", fragt er interessiert. Ich nicke.

"Den Bastard sollte man umbringen!", meint Sebastiano plötzlich mit brummender Stimme.

"Was? Warum?", frage ich fast schon panisch.

"Er hat dich ermordet." Ich setze mich auf und schüttel heftig den Kopf. Dann schaue ich auf meine Hände.

"Dass war er nicht, sondern sein Bruder und der ist jetzt auch Tod." Meine Stimme ist brüchig und belegt. Es tut immer noch weh.

Wo ist dieses Gefühllose wovon André gesprochen hat?
Meine Gefühle sind alle einfach mir verstärkt.

"Oh.", entgegnet der Mensch und zieht mich sanft wieder zu sich.

"Was soll ich alles für dich tun?"

"Fürs erste reicht mir deine Gesellschaft. Es ist schon etwas länger her dass ich mit einem Menschen einfach reden konnte." Er nickt verstehend.

"Ich kann auch noch anderes.", raunt Sebastiano mir sexy ins Ohr. Von der Seite schaue ich ihn an. Ich liebe seine grünen Augen, sie sind so wunderschön, mindestens genauso schön wie Andrés.

"Wie alt bist du?", lache ich leicht nervös als er anfängt seine Hände wandern zu lassen.

"Auf jeden Fall jünger als der Opa der dich einfach benutzt hat.",meint er scherzend und mir wird schmerzhaft bewusst dass er recht hat, aber ich schlucke es einfach runter und schaue ihn wieder an.

"21."

"Dann zeig mir was du noch kannst.", flüstere ich und er fängt an mich am ganzen Körper zu massieren.

Erbin Des BLUTES #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt