Erbin Des BLUTES #wattys2016

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Ich bleibe stehen als ich Mikes und Andrés Stimmen höre. Aus Höflichkeit halte ich mir die Ohren zu. Naja, nicht ganz. Ich will seine Stimme nicht hören.

Immer noch schmecke ich das eklige Blut und spüre den Hunger. Da ich das Blut nicht vertragen frage ich mich, wie ich meinen Hunger stillen soll.  Als ich das laute Klicken der Tür höre und in meinen Knochen spüre, nehme ich meine Hände wieder von den Ohren.

"Mike?", frage ich als er gerade die Treppe hoch geht.

"Jan?" Er klingt älter und ich will vergessen dass er schon 13 ist. Seine Stimme ist härter und tiefer geworden. Mir ist bewusst dass ich ihn oft nicht gesehen habe, weil ich zu sehr mit mir und der Welt befasst habe.

"Ist alles ok?", fragt er mich und nicht ich ihn. Ich nicke.

"Mach dir keine Vorwürfe, egal wieso. Das Leben ist hart geworden. Wir leben und das ist gut."

"Wieso sagst du dass?", frage ich. Wo ist mein kleiner Bruder von gerade geblieben?

"Vergiss ihn." Dann geht er. Ich begreife. Obwohl ich dachte er möge André, sieht er ihn immer noch als dass was er ist. Als einen Vampir. Als ein Monster was mich fast getötet hat.

Einsam stehe ich in der Eingangshalle und frage mich wann André wieder kommt.

"Mike!", rufe ich ihn nach.

"Ja?"

"Wann kommt er wieder?"

"Gar nicht." Mein schon totes Herz setzt einen Moment aus.

"Was?", stammel ich leise, aber ich brauche ihn. Ich habe keine Ahnung was es bedeutet ein Vampir zu sein.

Wie soll ich dass den packen?

"Jan?" Sebastiano steht vor mir und lächelt kühl und trocken.

"Seb.", entgegne ich.

"Es tut mir leid."

"Nichts muss dir leid tun." Ich habe das Gefühl seine Stimme wären Messer und nur etwas klitzekleines würde ihn davon abhalten mich damit zu schneiden.

Er dreht sich um und geht wieder. Es ist kalt und ich zittere vor innerliche kälter. Ich fühle mich schrecklich alleine und verlassen.

Eine Träne verlässt mein Auge, als ich die Tür auf reiße und in die Nacht hinaus renne.