Siebzehntes Kapitel
Am 01.November, in der Woche nachdem sie die ganzen Texte vorgelesen hatten, warf Lee alle in eiskaltes Wasser.
"Ich denke, es ist an der Zeit, diese Selbsthilfegruppe aufzulösen. Ihr habt eure Schwächen eingesehen, ihr habt euch den anderen anvertraut, ihr seid zu einer wunderbaren Gruppe herangewachsen. Ihr habt Freundschaften geschlossen. Ich denke, ihr habt es nicht länger nötig, in eine Selbsthilfegruppe gehen. Ihr habt euch selbst geholfen. Als Gruppe. Ich bin froh, dass ich euch betreuen durfte. Nehmt aus den Stunden mit, was euch wichtig ist. Vergesst nicht einfach alles. Nehmt es mit auf euren Weg. Das war's. Ihr könnt gehen."
Vor einem Jahr wären alle aufgesprungen und zur Tür geeilt.
Aber jetzt blieben alle sitzen. Keiner stand auf, keiner sprach, keiner bewegte sich.
Die Selbsthilfegruppe war aufgelöst.
Vor einem Jahr der größte Wunsch aller, jetzt für jeden wie ein Schlag ins Gesicht.
Langsam begannen die Leute sich, wie aus einem langen Schlaf erwachend, zu regen.
Die ersten standen auf, zogen ihre Jacken an, schoben ihre Stühle an den Tisch und verließen den Raum.
Nelly fand es schade, dass die Leute einfach so gingen. Wobei es vermutlich besser so war. Mit vielen hatte sie nichts zu tun gehabt und was hätte es gebracht, hohle Versprechungen zu geben, zu sagen, dass man sich wiedersehen würde und zu wissen, dass es nie dazu kommen würde?
Auch Artemis und Nelly erhoben sich. Wie benommen gingen sie vor die Tür.
Paula und Jack kamen zu ihnen. "Wir sehen uns heute Abend.", teilte Paula ihr mit. Dann lief sie Hand in Hand mit Jack davon."Nehmen wir etwas aus den Gruppensitzungen mit?", fragte Nelly. "Wir nehmen natürlich alles mit auf den Weg!", meinte Artemis mit Nachdruck.
Sie machten sich auf den Weg, hinein in den wunderschönen Novembertag.
Nelly legte ihre Hand in seine.~○~○~○~ the end ~○~○~○~
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MeShg
Tienerfictie"Ich denke, es wird dir guttun.", sagte die sanftmütige Frau mit rotbraunen Haaren gleichsam gutmütig und auch mit einer gewissen Strenge zu ihr. Na sicher wird es mir guttun, dachte sich Nelly. Wem tut es nicht gut in einem Haufen Problemkindern zu...