Kapitel 15 :)

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Ich weiß gar nicht, wie viel ich seither getrunken habe, aber ich weiß, dass ich mich verdammt unbeholfen fühle, wie ich so durch die Gegend taumle. Doch glücklicherweise scheine ich nicht die einzige zu sein, die es erwischt hat. Katy trinkt mittlerweile schon ihr drittes Glas Tequila, Chris hatte schon 2 Bier und Julian kichert die ganze Zeit ununterbrochen wie ein kleines Kind. Der einzige, der seid 3 Gläsern Wodka noch nüchtern zu sein scheint, ist Jaden, der lässig abseits steht, Mädchen auf den Hintern starrt und genüsslich an seiner Zigarette zieht. Genervt Rolle ich mit den Augen. Warum wirkt er immer so.. Kontrolliert? Und so selbstsicher. Ich seufze und nehme einen weiteren Schluck Cola-Wodka. Eigentlich schmeckt es gar nicht so schlecht. Eine Gruppe von Jugendlichen kommt auf uns zu und ich versuche  sie zu identifizieren. Einige kenne ich vom sehen her, andere sind mir vollkommen unbekannt.
>>Hey<<, ruft Scott Wendley uns zu und grinst über beide Ohren. Ich schiele vorsichtig zu ihm hinüber und sofort überkommt mich ein Schauer, denn seine Augen wirken glasig und die Pupillen viel zu geweitet, die Haut blass und fahl, außerdem liegen tiefe Schatten unter seinen Augen, und plötzlich weiß ich, wie jemand aussieht, der tagelang high ist. Und das ist ein ziemlich beängstigendes Bild. Jeder weiß, dass Scott Wendley drogensüchtig ist, und mit drogensüchtig rede ich nicht von Joints und diesem harmlosen Zeug, sondern von LSD und all diesen harten Drogen.  Und es ist allerseits bekannt, dass er seid neustem auch mit Drogen sein Taschengeld verdiente.  Gerüchten zufolge hatte er schon 3 Mal im Jugendknast gesessen und ein Mädchen hätte sich angeblich aus Liebeskummer seinen Namen mit einer Klinge in den Arm geritzt. Ja, Scott Wendley war durchaus beängstigend und das war auch der Grund, weshalb ich ihm so gut wie möglich aus dem Weg ging. Doch damit war es jetzt vorbei, denn da steht er, vor mir und den anderen und grinst uns breit an. Der zieht eine grauenhafte Bierfahne mit sich und ich rümpfe automatisch die Nase. Ich hasse den Geruch von Bier ohnehin, aber das in Kombination mit diesem grauenhaften Typen macht alles nur noch schlimmer.  gegen ihn erscheint Jaden Harrison mir fast schon harmlos. Scott öffnet den Mund und seine Stimme ist langsam und schleppend und verursacht mir sofort eine Gänsehaut.
>> Habt ihr Bock Pflicht, Wahl oder Wahrheit zu spielen?<<
Er richtet die Worte nicht an mich oder Katy, auch nicht an Chris und auch nicht an Julian, sondern direkt an Jaden, der kurz in die Runde schaut und dann aufgrund begeistertes Nickens bejaht. Mich fragt natürlich niemand.
>>Cool<<
Scott grinst und bedeutet uns ihm zu folgen, und während wir so gehen, wird er plötzlich von einem heftigem Hustanfall geschüttelt und ich frage mich, ob das von all den Drogen kommt mit denen er sich an diesem Abend schon zugedröhnt hatte. Gedankenverloren folge ich der Gruppe in Richtung eines stillen Plätzchens am Rasen und merke gar nicht, wie mich jemand am Ellbogen antippt. Ich drehe mich um und blicke in das Gesicht eines Jungens, den ich noch nie zuvor gesehen habe.
>>Hey, ich bin Douglas. Und wer bist du?<<
Er hat eine tiefe, selbstsichere Stimme und seine Augen sind so dunkel, dass ich mich frage, ob sie vielleicht sogar schwarz sind.
>>Isabelle<<, murmle ich, ohne jede Euphorie in der Stimme, um ihm zu zeigen, dass ich nicht sonderlich interessiert daran bin, ein Gespräch anzufangen, denn irgendwas an dem Typen beunruhigt mich.
Douglas lächelt und entblößt eine Reihe funkelnd weißer Zähne, was in der Dunkelheit ziemlich gruselig aussieht.
>> Und, Isabelle, hast du heute Abend noch was vor? Du scheinst nämlich ziemlich ruhig zu sein, und ich glaube es würde dir gut tun mal einwenig zu schreien. Und ich könnte dich lauter schreien lassen als du dir erträumen kannst..<<
Ohne dass ich es gemerkt habe, ist er bedrohlich nahe an mich ran gerückt und ich kann den Geruch von Alkohol und Gras wahrnehmen.
>>Hey<<, energisch stoße ich ihn von mir weg und gehe schnell einzige Schritte vorwärts um ihn hinter mir zu lassen, doch er folgt mir genauso schnell und redet weiter auf mich ein. Doch da packt ihn jemand an den Schultern und zieht ihn von mir weg.
>>Lass sie verdammt nochmal in Ruhe<<, zischt eine Stimme. Julian.
Dankbar lächle ich ihn an.
>>Danke, Jules. Ich hätte das aber auch alleine geschafft<<
Er schnaubt.
>>Das glaube ich kaum.  Jaden hat mich darauf aufmerksam gemacht, sonst hätte ich euch nie bemerkt<<
Fast bleibt mein Herz stehen. Jaden? Warum das denn?
>> Oh <<, ist alles was ich hervorbringe. Dann drehe ich mich um und suche nach dem Blick nach ihm. Sofort bemerke ich den braunen, verwuschelten Haarschopf. Klar, wie könnte man den auch übersehen? Jaden geht am Rand der Wiese, ganz alleine und abgeschlossen von den anderen und raucht eine Chic. Irgendwie ist er oft alleine. Zu oft. Vielleicht gefällt es ihm ja, niemanden um sich zu haben. Wie auch immer. Als er meinem Blick bemerkt, forme ich mit den Lippen ein Danke , doch er zuckt nur die Schultern als wäre es nichts besonderes gewesen. Ich seufze und frage mich, warum er immer so emotionslos zu reagieren scheint.
Nach einigen weiteren Minuten lassen wir uns auf dem grünen Rasen zu einem Kreis nieder und während die ersten ihre Aufgaben bewältigen oder Geheimnisse erzählen, nutze ich die Zeit und lasse meinen Blick über die Runde schweifen. Und während ich sie alle so beobachte, wird mir klar, dass sie alle betrunken sind. Aber sowas von. Dagegen bin ich mit meinen 3 Cola-Wodkas ein nichts.

Und so nimmt das Spiel also seinen Lauf, bis ich dran bin. Zugegebenermaßen ich mochte dieses Spiel noch nie sonderlich, deshalb wählte ich meistens Wahrheit. Vielleicht machte mich das zu einem Feigling, doch ich rückte lieber mit der Wahrheit raus als etwas zu tun, was ich nicht tun wollte. Und wie mir im Laufe des Abends auffiel waren die Pflichten keineswegs harmlos. Jake McMiller wurde gezwungen, 7 Tequilas hintereinander zu exen und niemand wunderte sich, als er wenige Sekunden später in den Büschen verschwand um sich zu übergeben. Julian musste Pearl Bentists BH öffnen, Katy musste 3 Minuten lang auf Steven Wonders Schoß sitzen und Chris wurde gezwungen, Lily Evans einen Knutschfleck zu verpassen,was Katy nur mit einem Knurren bewilligte. Und bevor ich also eine dieser Aufgaben bewältigen muss, oder vielleicht noch schlimmer, wähle ich lieber Wahrheit.
>>Isabelle, du bist an der Reihe<<
Die Stimme ist so rau und ekelhaft lallend, dass sich ein Schauer über meinen Rücken schleicht. Suchend blicke ich durch die Runde, auf der Suche nach dem jenigen, der mir meine Aufgabe stellen wird. Und dann treffen meine Augen auf die von Scott Wendley, der einen Joint in der Hand hält und ich möchte kotzen. Bitte, bitte nicht. Warum er?
Scott grinst, als er meinen entsetzten Gesichtsausdruck bemerkt und seine Augen sind so dunkel, dass ich nur mit Mühe erkennen kann, dass sie eigentlich blau sind. Das kommt anscheinend von den ganzen Drogen..
>>Also<<, sinnlich zieht er an seinem Joint, als denke er, dass mich das irgendwie anmachend würde, >>Pflicht, Wahl oder Wahrheit, Isabelle?<<
Ich hole tief Luft, öffne den Mund und will es schon sagen. Wahrheit. Natürlich Wahrheit,was sonst?!
Doch da kommt mir jemand zuvor. Jaden.
>>Sie nimmt Wahrheit, Mann. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass sie sich traut, was anderes zu nehmen, oder?<<
Er grinst spöttisch und fährt sich durch die Haare, als scheine er die neu gewonnene Aufmerksamkeit voll auskosten zu wollen. Oh Gott, er ist so ein verdammter Idiot.  Musste er sich wirklich immer überall einmischen? Ein Kichern geht durch die Menge und Scott blickt drein,als wäre die Sache schon beschlossen. Ich beiße mir auf die Lippe und spüre, wie mir das Adrenalin durch die Adern schießt. Ich wende den Blick von Jaden ab und fixiere Scott wieder.
>>Pflicht<<, fauche ich und bereue es im nächsten Moment wieder. Ein überraschtes Murmeln geht durch die Menge und Jaden starrt mich völlig überrumpelt an. Das war es mir wert. Scott lacht ein dreckiges Lachen bei dessen klang sich mein Magen zusammenkrampft.  Als er sich wieder gefangen hat betrachtet er mich kurz und lässt seinen Blick dann langsam durch die Runde schweifen. Ich wünschte wirklich, jemand anderes würde mir meine Aufgabe stellen. Ich merke fast, wie die Rädchen in seinem Gehirn arbeiten und plötzlich übermannt mich nackte Angst. Als sein Blick langsam wieder zu meinem zurückkehrt grinst er breit und ich breche in Scheiß aus.
>>Küss Jaden<<

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