Kapitel 8 :)

56 7 1
                                    

>>Isabelle<<
Das mein bester Freund mich beim vollen Namen nennt lässt mich erschaudern. Wir sitzen in meinem Zimmer auf dem Boden so wie wir es eigentlich immer tun und ich warte voller Emsigkeit auf das Geständnis, den Vorwurf oder was auch immer Julian mir berichten will. Irgendwie ist mir die ganze Situation extrem unbehaglich. Ich überlege, wie ich wohl auf seine Aussage reagieren soll. Auf jeden Fall möchte ich nicht in Tränen ausbrechen.
>>Es tut mir leid<<
Er sieht fast schüchtern zu mir auf und ich halte automatisch die Luft an.
>>Was?<< frage ich fassungslos und werfe ihm einen verständnislosen Blick zu. Er seufzt.
>>Das alles. Das ich in den letzten Wochen nicht für dich da war, kaum mit dir geredet habe. Ich weiß, dass das jetzt egoistisch klingt, aber ich hatte auch ganz schön viel um die Ohren und ich hab dich einfach irgendwie.. Naja aus dem Blickfeld verloren<<
Autsch. Aus dem Blickfeld verloren? Wir waren seit Jahren beste Freunde, da verlor man sich nicht einfach aus dem Blickfeld! Ich beiße mir auf die Zunge und schlucke die bitteren Gedanken hinunter während sich die Enttäuschung von meiner Kehle in meine Brust hinabstaut und dort eine brennende Spur hinterlässt.
>>Es ist schon okay<<, stoße ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor um nicht loszuheulen. Ich bin eigentlich keine Heulsuse, aber an diesem Tag scheine ich sehr nahe am Wasser gebaut zu sein.
>>Hör auf das zu sagen, Izzy. Ich weiß, dass du echt darunter gelitten hast<<
Murmelt Julian und ich erkenne soetwas wie Reue in seinen Augen. Und er hat Recht. Mal wieder.
>>Julian, ich war einfach nu so enttäuscht von dir. Du hast mich behandelt als wäre ich dir überhaupt nicht wichtig oder nie wichtig gewesen und das hat einfach nur so verdammt wehgetan. Du warst nur bei deinen Jungs, und das ist okay, aber du hast mich ja nicht mal zurückgerufen oder auf meine Nachrichten geantwortet. Weißt du wie bescheuert ich mir vorgekommen bin?<< Der Versuch meine bittere Wut zu unterdrücken misslingt mir eindeutig und meine Stimme klingt fremd in meinen Ohren. Als ich Julians verzweifelten Geischtsaudruck sehe, bekomme ich sofort Schuldgefühle, doch andererseits bin ich unglaublich erleichtert, weil ich einfach alles, was sich die letzten Wochen in mir angestaut hat, losgeworden bin.
>>Es tut mir leid, Izzy<<, wiederholt Julian und blickt zu Boden. Wir schweigen und ich versuche mich zu beruhigen.
>>Komm her<< Flüstert mein bester Freund nach einer Weile und ich lasse mich in seine Arme fallen während die Tränen über meine Wangen strömen.

Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch :) Verbesserungsvorschläge?

Lets be &quot;friends&quot;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt