(20) Da ist man froh, endlich einen Punkt erledigt zu haben ...

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Da ist man froh, endlich einen Punkt erledigt zu haben, und dann stand ‚das Zimmer verwüsten' gar nicht auf der To-Do-Liste


Mhmmmm... Wenn ich je die Macht haben sollte, ein Gesetz zu erlassen, dann würde es davon handeln, dass Liam sein Leben lang oberkörperfrei herumlaufen musste. Ich hatte mich in Rekordzeit bis auf die Unterwäsche ausgezogen, stand ihm gegenüber und versuchte, wegen der Hyperaktivität meiner Hassschmetterlinge nicht in Ohnmacht zu fallen. Liam grinste und schob mich in Richtung Bett, wobei ich es tatsächlich schaffte, über sein herumliegendes Shirt zu stolpern und alles, was auf meinem Nachtschrank lag, auf dem Boden zu werfen, inklusive der brennenden Lampe, was die Beleuchtung plötzlich noch mehr dimmte. Mein sexy – okay, vielleicht sollte ich ihn nicht mehr Erzfeind nennen... Mein sexy Feind lachte mich aus. „Nicht mal ausziehen kannst du dich, ohne irgendetwas kaputtzumachen."

„Sei einfach still, Mistkerl." Böse fuhr ich mit meinen Fingernägeln Liams Rücken hinunter, während er mich plötzlich anhob und in Richtung Bett beförderte. Erschrocken landete ich auf der Matratze und Liam keine Sekunde später über mir. Während seine Lippen meinen Hals küssten und ich leise seufzen musste, wanderten seine Hände zu meinem BH, tasteten sich hinein und ... klauten meine To-Do-Liste, die ich daraus leider noch nicht entfernt hatte.

Scheiße, nein! Das Teil hatte ich so vergessen, dass ich es nicht mal mehr gespürt hatte, den ganzen Tag über! Aber meine Leidenschaft besiegte die Panik und anstatt Liam, der die Nachttischlampe vom Boden griff und sich aufsetzte, daran zu hindern, den Zettel zu lesen, zog ich ihm nur seine Hose aus und warf sie zu den anderen Sachen nach unten.

Ich bereute das sofort, als sein dummes Grinsen wieder erschien. „'Liam nicht mehr sexy finden'? Oho, sag bloß, du findest mich sexy. Ich dachte, du stehst nicht auf mich?"

Das war so klar! Ich saß hier gerade in meiner heißesten Unterwäsche vor ihm, und er verspottete meine Pläne! Wütend schmiss ich die Lampe vom Bett, hockte mich auf Liams Schoß und riss ihm das Papier aus der Hand. Auf dem Boden wurde es langsam unübersichtlich, das Kissen stürzte jetzt auch noch ab. Langsam fuhr ich mit meinen Fingerspitzen Liams Oberkörper hinunter und küsste seinen Hals, während seine Hände durch meine Haare fuhren und sie bestimmt noch mehr ruinierten als sonst. Liam stöhnte leise in meinen Nacken, und ich grinste so fies wie möglich. „Okay, wir können aufhören, ich find dich nicht mehr sexy, damit ist die Liste dann abgearbeitet."

Böse drückte Liam mich zurück und ich erschrak so sehr, dass ich kurz aufquietschte und mir erschrocken den Mund zuhielt, während ich erneut auf der Matratze landete und Liams ganzer Körper auf mir. „Ja, bitte halt dir den Mund zu, damit erfüllst du all meine Wünsche!"

Wütend schlang ich meine Beine um Liams und wollte ihn gleichzeitig wegdrücken, wobei ich allerdings aus Versehen etwas zu schwungvoll vorging und sein Kopf plötzlich gegen die Dachschräge knallte. Fluchend fiel er auf seinen Rücken und ich rollte mich auf ihn, was er mit einem weiteren bösen Blick quittierte. „Hach, Liam, ich bin so unwiderstehlich, dass du sogar die Existenz der Zimmerdecke vergisst, was?"

„Genau. Lieb dich nur selbst, Nina, dann hast du immerhin einen Fan." Wütend rollte er uns wieder zurück, nahm dabei jetzt allerdings selbst zu viel Schwung und im nächsten Moment krachten wir beide zu dem restlichen Zeug auf den Boden. Wenigstens lag Liam unten, andersrum hätte ich den Sturz bestimmt nicht überlebt... Tja. Soviel zum Thema „Liebe machen". Das war hier mehr so „das Zimmer verwüsten, sich gegenseitig beinahe umbringen und außerdem beleidigen". Und die Liebe fehlte ja wohl auch! Wer wollte schon filmreifen Sex, wenn er das hier haben konnte.

Ich vergaß völlig, Liam fertigzumachen und musste auf einmal ungehalten losprusten. Die Situation war aber auch einfach zu witzig! Liam ging es wenigstens genauso, und das war bestimmt das erste Mal in unserem Leben, dass wir uns gegenseitig gedanklich nicht umbrachten. sondern tatsächlich Spaß hatten. Der Moment war zwar nur von kurzer Dauer, trotzdem wurde ich mein Grinsen nicht mehr los. Es war eben eine schöne Abwechslung, auf Liams Brust zu liegen und zusammen zu lachen, selbst wenn wir uns immer noch auf dem Boden befanden und meine Position verdammt unbequem war.

(N)One DetectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt