Chapter 23

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Clary

Als hätte er meine Gedanken gehört, senkten sich seine Lippen schnell auf meine. Ich versuchte ihn von mir weg zu drücken, doch er war stärker.

Plötzlich änderte sich mein Blickfeld und ich nahm alle Farben klarer auf. Ich konnten jeden einzelnen Baum erkennen und jede einzelne Faser und als hätte jemand einen Schalter umgelegt, erwiderte ich den Kuss stürmisch und schlang meine Arme um seinen Hals.

Ein zufriedenes Seufzen erklang von ihm und er küsste meine Schulter uns saugte daran. Was um himmels Willen?

Doch bevor er weiter machen konnte, wurde er von mir weg geschleudert und ein wutschnaubender Jake stand vor mir.

Was war hier nur passiert?

Und vor allem, was hatte ich getan?

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Jake (zur Zeit von Pflicht oder Pflicht)

Als Enzo diesen Satz ausgesprochen hatte, ahnte ich nichts gutes. Seine Freundin Sky warf mir einen verstohlenen Blick zu.

Das ließ mich noch mehr stocken.

Clary blickte Enzo geschockt an.

„Das meinst du nicht ernst!?", sagte sie aufgebracht und blickte von beiden hin und her und doch merkte man ihr an, dass sie ganz genau wusste, dass sie keinen Ausweg hatte.

„Ich kann auch auf 10 Minuten erhöhen!", antwortete er mit seiner berechnenden Stimme. Und ich saß hier im Kreis, wie der letzte Loser und brodelte nur innerlich vor Wut. Zufällig blickt sie kurz zu mir und ich kann unsere Verbindung fühlen.

Ich hatte es bis jetzt zwar nicht klar ausgedrückt, aber Seelenverwandte in werwölfisch heißt Mate und genau aus diesem Grund, kann und will ich sie nur ungern aus den Augen lassen.

Zumal dieses Drecksschwein von Julien, ihr Gefährte ist.

Es ist zwar anders als man denkt, man kann ohne sie leben, aber man würde immer merken, dass irgendetwas fehlt.

Man kann sie markieren lassen, das läuft ähnlich ab. Ich müsste sie beißen, wenn wir...naja ihr wisst schon.

Und bei einem Vampir müsste sie bei der gleichen Tätigkeit...sein verdammtes Blut trinken.

Beides funktioniert aber auch wirklich nur, wenn sie dazu bereit ist und ich habe gerade eine Heidenangst, dass er durch eine Berührung bei ihr so einiges auslösen und sie sich unbewusst mit dem falschen Kerl verbindet. Mit diesem kleinen Bastard, von Julien.

So eine Bindung, die kann man nicht einfach wieder beenden. Sie währt für immer. Außer einer von beiden stirbt und das würde ich in Kauf nehmen, wenn Julien es darauf anlegt, sie unbewusst zu „seinem" zu machen.

Und schon verschwanden sie beide, mit einem genervten Gemurmel im Wald von ihr und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie ihn mit Blicken tötete und trotzdem, ich konnte nicht verhindern, dass ich daran zweifelte, dass sie ihm wieder stehen würde. Und ich behielt recht!

Nachdem ich kein einziges Geräusch mehr von ihnen hörte, stand ich auf, wohlwissend, dass mich Enzo gerade mit Blicken durchbohrte, doch der konnte mich mal kreuzweise, er hatte seine Gefährtin schon und musste nicht noch um sie kämpfen. Wenn dieser Bastard sie berühren sollte, wenn ich da bin und sie es nicht will, werde ich ihn seinen verdammten Kopf abreißen.

Schnellen Schrittes verschwand ich ebenfalls in den tiefen des Waldes und entdeckte sie kurz darauf auch schon.

Dieser verdammte W***ser, da drückt er sie doch ernsthaft gegen den Baum und knutscht sie ab, wie sonst was.

Ich kenne Clary, sie würde sich niemals so schnell einen Typen hergeben. Sehr wahrscheinlich hat sie sich erst noch gewährt und dann hat die Verbindung sie überwältigt und ihre Gefühle vernebelt. Schließlich hasst sie diesen Kerl!

Ohne zu zögern, sprang ich aus meinen kleinen süßen Versteck und grub meine Finger in seine Schulter, um ihn kurz darauf durch den Wald zu schleudern.

Und was nun? Nun stand ich vor einer geschockten Clary, der gerade bewusst wurde, was sie getan hatte und blickte sie mit vor Wut und Eifersucht geplagten Augen an.


Clary

„Das..das wollte ich nicht!", murmelte ich nur noch und lief schon in die entgegengesetzte Richtung. Diese vor schmerzverzerrten Augen konnte ich einfach nicht mehr ertragen. Ich hätte mich genauso gefühlt wie Jake.

Wütend, Eifersüchtig und sehr wahrscheinlich auch noch enttäuscht von der Person mir gegenüber. Ich hörte Schritte hinter mir und trotzdem lief ich unberührt weiter, bis sich noch zwei Paar dazu gesellten und ich einen markerschütternden Schrei wahr nahm.

Das war eindeutig Jake gewesen. Schnell traf meine Kehrwende ein und ich lief wieder zu der Richtung zurück, von der ich gekommen war, nur um zu sehen, wie die beiden kämpften, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihnen her.

Du Dummkopf! Die kämpfen doch um dich!?

Selbst Dummkopf! Woher kam eigentlich plötzlich diese Stimme her. Doch bevor ich mir darum weiter Gedanken machen konnte, lag direkt vor meinen Füßen Julien, der gerade anscheinend wieder von Jake durch die Lüfte befördert wurde. Stur blickte er gerade aus und nachdem ich ein Mal, ungewollt seinen Duft, After Shave, was auch immer eingeatmet hatte, drehte er sich erst um und registrierte mich.

Gegenüber von ihm stand Jake, in kampfbereiter Haltung und musterte ihn eindringlich.

„Du wirst sie niemals kriegen!", fauchte er Julien an.

„Du aber oder was? Der kleine Good Boy oder was? Du kennst die Mädchen doch, sie stehen nun mal immer auf die Bad Boys!", gab er gleichzeitig wütend und selbstüberzeugend von sich.

Ich schnaubte genervt. Da war es wieder, das was ich so vermisst hatte. Das große Arschloch namens Julien.

Ich konnte ihn einfach nicht leiden!

Und trotzdem fühlst du dich zu ihm hingezogen, Clary!

„Das glaubst aber auch nur du!", meckerte ich meine eigene Stimme leise an, sodass sich die beiden zu mir umdrehten.

Rede es dir ruhig weiterhin ein, das da nichts zwischen euch ist, wie bei dir und Jake, wenn nicht sogar stärker. Er ist dein Gefährte, Jake dein Mate!

Was dachte ich da nur schon wieder für einen scheiß?!

Und urplötzlich, vollkommen in meinen Gedanken versunken, landete ich auf einen zierlichen Rücken und entfernte mich von beiden Jungs.

Von Julien und von Jake und da stellte sich mir die Frage, wer war es, der mich da auf den Rücken trug. Schnell richtete ich meinen Blick wieder nach vorne und bemerkte wie wir in einer unnatürlichen Geschwindigkeit durch die Bäume huschten.

Eindeutig ein Mädchen. Lange blonde Haare. Mädchenhafte Kleidung und eine schlanke Figur.

Doch kannte ich diese Person? -Nein, ich glaube nicht.

Wollte ich von dessen Rücken runter? - Aber sowas von!

Würde ich einen Sprung von diesem Rücken, bei dieser Geschwindigkeit überleben? - Sehr unwahrscheinlich!

Und da blieb mir nur eine Möglichkeit! Abwarten und Tee trinken oder wie ich in meinen Fall sagen würde: „ Abwarten, bis die Puste ausgeht und dann...ist abhauen angesagt!"

Erwählt vom Mond »sehr alt«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt