Kapitel 26

802 54 10
                                    

„Newt und May, ich habe euch beide heute hier mit Absicht zusammenkommen lassen, denn ich weiß, dass ihr beide etwas dem jeweils anderen zu sagen habt, was ihr wohl ohne meine Hilfe nicht tun werdet. Es ist grausam, immer wieder neben euch zu stehen und dabei zuzusehen, wie ihr beide euch anschmachtet, aber keiner von euch beiden sich traut, dem anderen seine Gefühle zu gestehen." Ich habe das Gefühl, dass ich mich übergeben muss, denn ich bin so aufgeregt, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Ich habe solche Angst, dass er meine Gefühle nicht erwidern wird und ich dann wie ein vollkommener Idiot dastehe, die in einen Jungen verliebt ist, der die Gefühle nicht erwidert. „Ich werde jetzt diese Hütte verlassen, aber denkt nicht, dass ihr einfach abhauen könnt, ich stehe direkt vor der Tür und ich werde euch erst rauslassen, wenn ihr euch ausgesprochen habt. Ihr habt also keine Wahl", flötet Sonya und kehrt uns den Rücken zu. Ich sehe, wie sie auf die Tür zutritt und die Tür hinter sich schließt. Wenn es mir genauso ergehen wird wie es Gally bei mir ergangen ist? Dann kann ich seine Gefühle noch besser nachvollziehen und wir könnten den Club der Einsamen und Traurigen eröffnen. „Ähmm, Newt, ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Ich ... Ich mag dich einfach sehr und ich glaube, ich habe dir das noch nie wirklich gesagt." Na super, jetzt habe ich es wieder nur so ausgedrückt, als würde ich ihn nur mögen, aber nicht lieben. Ich kann das nur einfach nicht. Das hat man ja gerade gesehen, ich finde einfach nicht die richtigen Worte dafür. Er wird mich für völlig verrückt halten, was soll ich denn nun machen? Newt blickt mich aus seinen braunen Augen an und wie ich in der nächsten Sekunde bemerke, ist er mir ein ganzes Stück näher gekommen und steht nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt. Träume ich oder spricht seine Körpersprache dafür, dass er offen für das ist, was ich sagen will? Er ist mir nahe, sehr sehr nahe. Mein Bauch ist voller Schmetterlinge, die wie wenn sie ein Flummiball wären, umherhüpfen. Ich kann einfach nicht nach den richtigen Wörtern suchen, denn ich bin viel zu aufgeregt. Warum kann er nicht einfach etwas sagen? Ich will, dass er einfach das gleiche wie ich empfindet und er es mir einfach ins Gesicht sagen würde. Viel zu lange habe ich alles zurückgehalten. Ist er vielleicht auch zu nervös, um zu sagen, was er empfindet? Ich will einfach nur wissen, was er von mir hält. Das ist eine solch komplizierte Sache für ein paar Worte. Es sind nur ein paar Worte, die aber über so viel entscheiden können. Newts braune Augen fixieren mich und ich spüre seinen warmen Atem. Ich will ihn einfach nur küssen. Wie lange wünsche ich mir denn schon, dass seine weichen Lippen sich auf meine legen? Wie ich immer von weichen Lippen spreche, eigentlich könnte ich das gar nicht wissen, denn leider bin ich noch nie in den Genuss seiner Lippen auf meiner gekommen. Doch sie sehen so aus, als würden sie butterweich sein und mir auch butterweiche Knie zaubern können. Es ist, wie wenn seine Lippen mich magnetisch anziehen, sodass ich nichts machen kann, ich werde immer näher zu ihm gezogen. Ich kann es einfach nicht in Worte fassen, was ich von ihm denke. Eigentlich ist es auch viel zu viel, ich habe viel zu viele Gefühle für ihn, um das in Worte zu fassen. Ich muss es ihm zeigen. In genau dieser Sekunde beschließe ich, dass ich es ihm auf eine andere Weise zeigen muss, als es ihm zu sagen. Ich überbrücke den Abstand zwischen unseren Lippen, mache das in der einzigen Sekunde, in der ich ein bisschen mehr Mut habe und tue es einfach. Als ich seine Lippen spüre, weiß ich, dass es genau das Richtige ist. Ich bin wie berauscht, wie ich es mir schon gedacht habe, seine Lippen sind butterweich, wie ich es mir schon gedacht habe. Meine Beine werden ebenfalls butterweich und die Schmetterlinge scheinen Amok zu laufen, das kann ich gar nicht in Worte fassen, wie gut ich mich gerade fühle. Er ist einfach perfekt. Ich wollte das schon so lange machen, dieser Kuss ist besser als tausend Worte. Ich hätte mich schon viel früher trauen sollen, ich glaube, jetzt, da ich seine Lippen das erste mal auf meinen gefühlt habe, werde ich nie wieder an etwas anderes denken können. Niemals. „May", murmelt er, als er meinen Kuss voller Leidenschaft erwidert. Ich will nicht, dass er redet. Er soll mich einfach küssen. „May, ich muss dir etwas sagen. Bitte, mache es mir nicht so schwer", fleht er und zieht sich ein Stück zurück. Noch völlig benebelt nicke ich und lasse meinen Blick noch immer auf seinen Lippen liegen, während ich hoffe, dass er das, was er zu sagen hat, schnell hinter sich bringt, denn ich will ihn einfach nur weiterküssen. Oh Himmel, ich stehe so sehr auf ihn, das ist nicht mehr normal. Ich liebe ihn. „May, ich habe mich in dich verliebt. Ich will dir das schon so lange sagen, doch irgendwie habe ich es mich nie getraut, ich hatte Angst, dass du mich zurückweisen könntest und das hätte ich nicht verkraftet. Es lag nicht daran, dass du das einzige Mädchen bist, als ich dich das erste Mal gesehen habe, war ich schon in einer Art verzaubert und dann habe ich mich auch noch in deinen Charakter verliebt. Gally liebt dich auch und als ich das herausgefunden habe, war ich so rasend eifersüchtig. Als du ihn dann bei diesem Spiel küssen musstest, war es für mich eine Qual, da zuzusehen. Ich wollte ihm eine reinhauen, ich wollte einfach nur an seiner Stelle sein. Gerade, als du mich geküsst hast, war es der beste Moment meines Lebens." Ich bin völlig verwirrt. Es ist wie ein Traum, das, was er mir gerade gesagt hat, ist, wie wenn es einfach nicht echt wäre. Es ist viel zu perfekt, um echt zu sein. Ich kann mein Glück nicht in Worte fassen. Ich liebe Sonya für ihre Idee.

We must stick together! (Maze Runner/Newt FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt