We must stick together! (Maze Runner/Newt FF)

Kapitel 23

Nach einigen Tagen scheint es Gally wieder ein bisschen besser zu gehen. Die ersten Tage haben die Sanis versucht, ihn zu heilen ohne dieses spezielle Medikament, von dem wir nicht wissen, was seine genaue Wirkung ist. Nachdem es ihm dann aber anfangs jeden Tag und dann immer stündlich schlechter ging, haben wir gewusst, dass wir es probieren müssen, denn wenn er sterben würde, ohne dass wir es probiert hätten, würden wir uns alle die größten Vorwürfe machen. Nachdem die Sanis ihm dieses Medikament verabreicht hatten, ging es ihm die ersten paar Minuten erst viel schlechter und wir haben alle Panik bekommen, dass er stirbt, da es nicht gewirkt hat und es giftig war, doch dann ging es ihm auf einmal schlagartig besser. Seine grünlichen Adern, die zu sehen waren, sind allmählich immer weiter verschwunden und sein Mund hat immer weniger gelben Schaum produziert, bis es letztendlich ganz aufgehört hat. Er ist nur noch sehr erschöpft von allem und schläft beinahe den ganzen Tag durch, er ist nur ein paar Stunden am Tag wach, in denen die Sanis bei ihm sind und versuchen, ihn aufzubauen. Sie müssen wie Psychologen für ihn sein, doch wenn sie das nicht tun würden, könnte es passieren, dass er nicht mehr der Gleiche wie vor dem Griewerangriff wird. Die Stimmung auf der Lichtung ist seit seinem Unfall oder dem Angriff, je nachdem, wie man es nennen mag, noch angespannter, als sie vorher schon war. Jeder merkt nun, dass unsere Zeit hier begrenzt ist und dass unsere Nahrungsmittel, wie auch die Medikamente weniger werden und uns somit gar nichts anderes übrig bleibt, als bald von hier zu verschwinden. Die Läufer finden im Labyrinth allerdings nichts Neues, es ist alle beim Alten und sie erledigen ihren Job, ohne jegliche Aussicht auf eine Flucht.

Newt und ich sitzen gerade gemeinsam an unserem Platz im Wald m See, während ich darauf warte, dass mir Bescheid gegeben wird, dass ich zu Gally darf. Die Sanis haben mir versichert, dass sie nur noch ein wenig etwas mit ihm besprechen müssen und ich ihn dann auch schon besuchen darf. Wie gesagt, darauf warte ich jetzt. Es ist ein ziemlich sonniger Tag, ich habe meinen Kopf auf Newts Schulter gelegt und genieße die Sonne, die durch die Baumkronen auf uns hinunterscheint und mich wärmt. Die Vögel über uns zwitschern fröhlich ihre Lieder und eigentlich kann man sagen, dass heute ein wirklich friedlicher Tag ist. Ich genieße Newts Nähe in vollen Zügen. Ich genieße es, dass ich ihm so nahe sein kann, ohne zu sagen zu müssen, dass ich ihn liebe, da ich dann Angst habe, dass er mich zurückweisen wird und ich all die Freundschaft, die zwischen uns besteht, vergessen kann. Wenn er mich nicht auf seine Gefühle anspricht, habe ich im Moment auch nicht vor, ihn auf meine anzusprechen. Ich weiß, dass ich das nicht auf Dauer so weitermachen kann, dass ich mich an dem Gefühl sättige, das unsere Freundschaft mir gibt und mir einfach nur vorstelle, wie es sein würde, wenn da noch mehr kommen würde. Ich weiß, dass Newt und Sonya ebenfalls eine besondere Beziehung zueinander haben, die ich nicht wirklich verstehe. Es ist so, als würden die beiden sich viel besser kennen als Newt und ich, dabei kenne ich ihn viel besser. Sie gehören einfach auf einer Art zusammen, die ich nicht in Worte fassen kann und die mich rasend eifersüchtig macht. Es ist schon noch viel schlimmer mit meiner Eifersucht gewesen, doch mit der Zeit merke ich immer mehr, dass das, was die beiden verbindet, nicht die Art der Liebe wie sie beim Verliebtsein ist, ist. Sie sind auf eine Art verbunden, wie wenn sie etwas Wichtiges zusammengeschweißt hätte. Ich weiß, dass wenn ich Newt will, mit ihm zusammen sein will, dass ich das dann auch akzeptieren muss. Welch ein Glück, dass Sonya und ich uns so gut verstehen und ich mit ihr eigentlich über alles reden kann, auch über meien Gefühle für Newt. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich schon längst verzweifelt. „An was denkst du gerade?", reißt Newt mich aus meinen Gedanken. Ich hebe meinen Kopf und sehe ihm in die braunen Augen, bei dessen Anblick mich ein wohliges Kribbeln durchströmt und ich meinen Blick sofort auch auf seine Lippen fokussieren muss. Ich habe einfach so viele Gefühle für ihn. „Ich habe daran gedacht, dass ich mir für Sonya und dich wünsche, dass ihr herusfindet, was zwischen euch beiden ist", gestehe ich. Ich will ihn nicht anlügen und deswegen sage ich das jetzt auch. Newt seufzt. „May, du weißt, dass zwischen uns etwas ist, aber nicht in der Weise, wie sich Jungs und Mädchen meistens verstehen. Ich habe nicht solche Gefühle für sie. Ich habe solche Gefühle für ..." Er wird unterbrochen durch Minho, der aus dem Gebüsch kommt und auf uns beide zutritt. Mensch, Minho! Auf diesem Typen liegt echt ein Fluch, wenn es sich auf da bezieht, was zwischen Newt und mir ist. Jetzt werde ich nie erfahren, was Newt mir sagen wollte, für wen er Gefühle hat. Wird sich überhaupt noch einmal so eien Gelegenheit ergeben? Das letzte Mal, als wir uns fast geküsst haben, war es auch so, dass Minho dazwischen gekommen ist und daraufhin hat sich bis jetzt nie mehr so eine Gelegenheit ergeben, worunter ich jeden Tag leide. „Die Sanis sagen, dass du jetzt zu Gally kommen kannst und er bereit ist, mit dir zu reden", meint er und wirft Newt und mir dabei einen wissenden Blick zu, als wüsste er genau, was vor sich geht und er wäre auf sich selbst sauer, dass er immer dazwischenkommt, wenn es zwischen uns funkt. Minho soll sich aber auch schämen. Ich werfe erst Newt und dann Minho einen Blick zu, dann stehe ich auf. „Danke, Minho." Ich blicke Newt noch einmal in seine braunen Augen und genieße das Kribbeln, das sich in meinem Körper ausbreitet, bevor ich mich auf den Weg zu Gally ins Gehöft mache.

„Sei ganz langsam und vorsichtig mit ihm. Er ist mit allem schnell überfordert, also beanspruche ihn nicht zu sehr. Lass ihn einfach reden", sagt Clint, als wir beide vor der Tür stehen, die mich von Gally trennt. Ich nicke verständnisvoll und atme tief ein, als die Tür geöffnet wird und ich eintreten kann. Ich muss an den Kuss denken und daran, dass Gally mich ja wohl liebt. Was wird er mir denn heute zu sagen haben?