Kapitel 34

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Wir rennen schon ein paar Minuten einige Korridore entlang, es werden wahllos irgendwelche Türen aufgerissen und wir rennen durch Räume, ohne irgendetwas um uns herum zu registieren. Wir fragen uns momentan wirklich, warum hier in all den Räumen denn niemand ist, ob hier alles ausgestorben ist oder ob man uns alleine gelassen hat, doch im Moment ist erst einmal das Wichtigste, dass wir entkommen können und in Sicherheit sind. Wir haben noch nicht einmal Zeit, an unsere Freunde, die ihr Leben gelassen haben, zu denken. Wir werden, wenn wir Ruhe haben, sicherlich alle in Tränen ausbrechen, doch momentan sind wir so voller Adrenalin gepumpt, dass wir nur an Sicherheit denken können. Ich weiß, dass ich ihren Tod nur sehr schwer verkraften werde, doch im Moment konzentriere ich mich nur darauf, dass ich Newt noch an der Hand halte, ich muss ihn hier bei mir haben. Ohne ihn hat nämlich alles keinen Sinn mehr. Auf einmal müssen wir alle abrupt anhalten, vor uns hat sich eine Frau mit einem rein weißen Kittel positioniert, neben ihr ein paar Männer, die dieselbe Kleidung tragen. Sie sehen nicht so aus, als wären sie sonderlich erstaunt, uns hier anzutreffen. Wer sind diese Menschen? „Guten Tag, Lichter und Stöcke. Mein Name ist Dr. Ava Paige. Ich weiß, dass ihr alle sicherlich millionen Fragen haben werdet und Angst habt, doch hört mir erst einmal zu, ihr sollt verstehen, was geschehen ist, damit ihr alles besser versteht. Vor einiger Zeit gab es auf der Erde eine Sonneneruption, alles wurde dem Erdboden gleichgemacht. Es trat ebenfalls ein Virus auf, der Brand genannt, das tödlich ist. Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die gegen dieses Virus immun sind, doch ihr seid es. Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, ist es das Ziel der Welt, eine Heilung zu finden. Deswegen haben wir uns zusammengeschlossen: A.N.G.S.T. Abteilung nachepidemische Grundlagenforschung Sonderexperimente Todeszone. Wir haben euch alle in die Labyrinthexperimente geschickt, um euch untersuchen zu können, eure Gehirnaktivitäten auf die verschiedensten Bereiche untersuchen zu können und somit ein Heilmittel zu finden. Ihr müsst wissen, dass wir nur das getan haben, was nötig war. Wir haben euch all die Zeit beobachtet. Aber nun habt ihr es geschafft, eure Flucht hat uns das letzte Teil zur Vollendung geliefert und jetzt dauert es nur noch eine Weile, bis ihr als Helden gefeiert werdet. Ihr habt es geschafft, mit wenigen Verlusten, ihr könnt stolz auf euch sein. Vor allem unsere beiden Geschwister, Newt und Sonya, haben sehr gut zusammengearbeitet, als zweite Anführer. Denkt immer daran: A.N.G.S.T. ist gut. Ihr werdet nun in Zimmer gebracht werden und könnt euch von all der Zeit erholen. Euch soll es an nichts mangeln." Die Frau lächelt uns an. Ist es wirklich vorbei? Ich habe das Gefühl, dass das nicht alles stimmt, nach all dem, was passiert ist, kann das doch nicht einfach so das Ende sein, doch wenn ich die anderen ansehe, erkenne ich, dass sie wirklich denken, dass es vorbei ist. Dass wir nun frei sind und in Sicherheit. Mach dich locker, Maria und schraube deinen Selbstschutz runter. Moment einmal! Die Frau hat gesagt, dass Newt und Sonya Geschwister sind? Natürlich, das würde alles Sinn machen, dass sie sich so gut verstanden haben, dass sie teilweise dasselbe gedacht haben, dass sie das Gefühl hatten, sich zu kennen. Ich bin nun so froh, dass ich bestätigt bin, dass zwischen ihnen nichts Romantisches besteht und ich kann mich sehr gut mit dem Gedanken abfinden, dass meine beste Freundin die Schwester meines Freundes ist. Das vor allem am allerwichtigsten ist: Newt und ich sind in Sicherheit. Wir haben es geschafft, hier gibt es die nötige Medizin und das Essen, um Newt wieder gesund zu machen. Wir haben zusammen gekämpft und es geschafft. Mein ganzer Körper, meine Seele, jede Zelle, fühlt sich so zu ihm hingezogen, jubelt, weil er nach all dem noch bei mir ist. Mir ist egal, was die Sanis sagen, ich drehe mich herum und küsse ihn, lege all meine Gefühle, die Angst, die ich habe, meine Liebe zu ihm und die Freude, dass uns nun eine sichere Zukunft, die er sich so verdient hat, bevorsteht, in den Kuss. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich das Gefühl habe, dass es jede Sekunde aus meinen Brustkorb springt. „Ich liebe dich, Newt. Ich liebe dich so sehr", spreche ich nun das aus, was ich schon hätte so lange sagen wollen. Ich sehe das Funkeln, die Liebe in seinen braunen Augen, spüre die Leidenschaft in seinem Kuss, als ich diese Worte an ihn richte. Ich habe alle richtig gemacht, indem ich unsere Liebe nicht aufgegen habe. Er ist das Beste, was mir je passiert ist und auch jemals widerfahren kann. Er ist meine eigene kleine Welt und ich halte ihn hier in meinen Händen. Ich will an nichts anders denken, als daran, dass er hier bei mir ist. Wir sind alle hier. Wir haben das Labyrinth überlebt. [Danke, für alles], höre ich Sonyas Stimme in meinem Kopf. [Ich danke dir. Newt und ich wären noch immer Schrumpfköpfe, die sich nur anschmachten würden ohne dich.] Wie froh ich doch bin, dass er meine Gefühle erwidert. Sein erster Kuss hat mich schon so berauscht und mich in eine andere Welt entführt und nun tut es jeder weitere Kuss von ihm auch. Ich will meine Hände in seinen Nacken legen, ihm durch die Haare streichen, doch ich traue mich nicht, weil die anderen um uns herumstehen. Ich schätze, wenn wir uns erst einmal alle ausgeruht haben, wird uns genug Zeit bleiben, das zu tun, wofür wir Lust haben, ich kann dann stundenlang in seinen Augen versinken und wissen, dass es real ist und wir geflohen sind. Dass er hier bei mir ist. Und dass ich ihn über alle liebe. Er sagt nun auch drei Worte, die mich erst richtig lebendig machen. Wir sind hier. Nichts und niemand kann uns trennen. Meine Freunde, Sonya, Gally, Minho, Thomas, Pfanne, Chuck und alle anderen sind hier. Es ist alles perfekt. „Ich liebe dich auch, May."

Ende

We must stick together! (Maze Runner/Newt FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt