11 - Mother Problems

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"Verdammt!", schrie ich und trat gegen die blöde Waage. "Schon wieder ein Kilo", jammerte ich und ging zum Spiegel. "Anstatt das das Baby wächst, wächst mein Hintern", genervt verschränkte ich meine Arme und setzte mich verzweifelt auf das Bett. Wenn ich gewusst hätte, dass man ab der dreizehnten Schwangerschaftswoche aufschwelt wie Brot im Ofen, hätte ich von anfang an Diät gemacht. "Raven?! Ist alles okay?", fragte Ryan, als er hastig die Tür öffnete und mich ansah. Scheinbar hatte er meinen Ausraster gehört. "Ich hab schon wieder einen Kilo zugenommen, insgesamt sind es drei Kilo!", jammerte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Sieht man gar nicht, mach dir keine Sorgen, dass ist bestimmt das Baby", versuchte er mich zu beruhigen, ich schüttelte aber stur den Kopf. "Bestimmt nicht! Man sieht doch nicht mal was von dem Baby, ich nehme nur jede Woche mehr und mehr zu", jammernd seufzte ich, er aber sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Na und? Du kannst als schwangere nicht so dünn sein wie du es mal warst", sagte er, weswegen ich meine Augen weitete. "Willst du damit sagen, dass ich dick bin?!", fragte ich zischend und stand auf, aber er schüttelte hastig den Kopf. "Nein, nur du kannst nicht immer so sein, wie du es bist. Als ob du im neunten Monat noch aussiehst wie ein Supermodel", redete er sich aus und wich einen Stritt nach hinten, ich aber ging wütend aus dem Zimmer. So langsam hatte ich das ganze satt. Gerade bekämpfte ich die lästige Übelkeit und schon kam die schnelle Gewichtszunahme, abgesehen davon tun meine Brüste schon seit zwei Monaten weh, ohne Pause. Nicht zu vergessen, dass ich ständig Pinkeln musste und Blähungen hatte, was sowieso am schlimmsten war. Sauer ging ich Treppe runter und ging in die Küche. Wütend knallte ich den Kühlschrank zu, als ich nichts leckeres fand und stampfte in das Wohnzimmer, wo Kenny saß und mich skeptisch musterte. "Was ist denn mit dir los?", fragte er, ich sah ihn aber nur sauer an und atmete laut aus. "Ist ja gut, reg dich ab Löwen Mama", er hob unschuldig seine Arme und stand auf, worauf ich plötzlich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Schon wieder. Da ich schon weinte ließ ich alles raus und fing an bitterlich zu weinen. Kenny drehte sich verwirrt um und sah mich an, während ich weinte und weinte. Wahrscheinlich sammelte sich wieder alles in mir, die Trauer, dass Justin immer noch regungslos im Krankenhaus lag und dass ich überall zu nahm außer am Bauch. Das Baby wuchs irgendwie nicht, auch wenn es vielleicht etwas früh war, ein kleiner Unterschied müsste doch zu sehen sein. "Hör auf zu weinen", Kenny setzte sich zu mir und streichelte mir über den Rücken, was mich nur noch mehr nervte. "Hör auf mich zu streicheln, als wäre ich ein Hund!", wimmerte ich und weinte weiter, weswegen er laut ausatmete. "Wie kann ich sonst helfen?", fragte er, worauf ich schniefte und aufhörte. "Umarme mich einfach, dass hätte Justin jetzt auch getan", sagte ich leise und sah ihn an, worauf er nickte und seine starken Arme um mich legte. "Keine Sorge, es wird alles wieder gut", flüsterte Kenny, während ich mich besser fühlte. Es fühlte sich an, als würde mich ein großer, kuscheliger Bär umarmen. Dies war wieder ein Moment, an dem ich froh war, dass wir so gute Freunde waren. Nein, wir waren schon wie eine kleine Familie.

Mitten in der Nacht schlug ich meine Augen auf und blickte auf die kahle Decke. Ich ertappte mich selber dabei, wie meine Hand auf meinem Unterleib lag und schmunzelte, als ich diesen streichelte. "Deine Mama liebt dich", flüsterte ich und sah aus dem Fenster, aber wieso war ich wach geworden? Als sich plötzlich mein Magen zu Wort meldete, verdrehte ich die Augen und stand auf. Das war also der Grund. Gähnend schlüpfte ich in meine Hausschuhe und rieb mir die Augen, während ich leise das Zimmer verließ und die Treppe runter schlich. In der Küche öffnete ich den Kühlschrank und holte mir die Nudeln von heute Mittag raus. Nachdem ich mir eine Gabel nahm, ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch, worauf ich den Fernseher anstellte und den Fernseher leiser machte. Ich schaute mir die Sendung an aß die Nudeln auf, danach räumte ich den Teller weg und ging wieder nach oben, da es erst drei Uhr Morgens war und ich war müde. Gähnend legte ich mich wieder hin und vergaß die Tatsache, dass ich meine Zähne nicht geputzt hatte kurz. Ich spürte schon wie ich einschlief.

Ich fand mich in einem kleinen Café wieder. Klassische Musik lief hier und ich sah mich um. Vor mir stand ein leerer Eisbecher, der vorher scheinbar mit Schokolade gefüllt war und sonst war keiner hier. Als ich plötzlich eine sehr bekannte Person sah, runzelte ich die Stirn. "Justin?", flüsterte ich und versuchte aufzustehen, was mir aber sehr schwer fiel, weswegen ich an mir herunter sah. Ein großer Babybauch blockierte mich und stand mühsam auf. Ich ging auf Justin zu, der mit dem Rücken zu mir stand. "Justin", sagte ich und legte meine Hand auf seine Schulter, er aber drehte sich verwundert um. "Justin, dir geht es gut", sagte ich erstaunt, doch plötzlich lief er weiß an und Blut strömte aus seinem Körper. Keuchend fing ich seinen leblosen Körper auf, als ich dies aber tat, spürte ich ein schreckliches Ziehen in meinem Bauch. Schreiend hielt ich mir an meinen Bauch und spürte etwas nasses, weswegen ich auf meine Hände sah. Blut, überall Blut.

Schweißgebadet schreckte ich auf und atmete schwer. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich legte mich schweratmend zurück ins Kissen. Instinktiv legte ich meine Hand auf meinen Unterleib und schaute auf die Uhr. Vier Uhr Morgens. Das war es, mein Schlaf für heute war gestrichen, meine Angst wuchs dennoch nur noch mehr.

Heartbreaker 3 - Rings, cigarettes and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt