37 - The american family

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"Justin, Ben ist wieder aus seinem Bettchen geklettert", wies ich ihn hin, als ich tapsende Schritte im Flur hörte. "Er wird gleich zu uns kommen", murmelte er müde, worauf ich mich auf die andere Seite drehte und erschöpft ausatmete. Inzwischen war ich im achten Monat, Benjamin konnte bereits laufen, denn er war ein Jahr und neun Monate alt, bald würde er schon zwei Jahre alt werden und in wenigen Monaten hatten Justin und ich unseren zweiten Hochzeitstag. Die Zeit verflog nur so. Als ich hörte wie die Tür aufging, grinste ich, denn Ben rannte zu unserem Bett. Lachend pickste er meinen Fuß, worauf ich kicherte und mich aufsetzte. "Wer ist denn da schon wieder aus seinem Bett geklettert?", fragte ich und zog die Augenbrauen hoch, worauf Ben grinste und auf das Bett kletterte. "Komm her mein Schatz", schmunzelte ich und schloss ihn in meine Arme. "Mama", sagte er und umschloss meinen Hals mit seinen Armen. Dann sah er Justin und lachte nur noch mehr, denn er liebte es uns zu wecken. "Weck deinen Daddy", sagte ich und ließ ihn auf Justins Rücken, worauf er anfing zu springen. Es war sieben Uhr morgens, endlich schlief Benji komplett durch. "Wenn du Papa noch ein mal haust, ruf ich den Dinosaurier um die Ecke an", hörte ich Justin nuscheln und stand ächzend auf. Mein Bauch war runder als rund und erschwerte mir den Alltag. Ich zog meine weichen Hausschuhe an und ging danach aus dem Raum, bevor ich aber die Treppe runter ging, schaute ich in das zweite Kinderzimmer. Pinke Farbe zierte an den Wänden, die Möbel waren alle sehr prinzessinnenhaft und es war bereits alles einsortiert. Lächelnd schloss ich die Tür und ging die Treppe runter. Im Wohnzimmer lagen Spielzeuge auf dem Boden, es sah aus wie bei einer richtigen Vorstadt Familie. In der Küche holte ich Teller, Benjamins Schüssel und seine Flasche und zwei Tassen heraus. Ich bereitete das Frühstück zu und deckte den Tisch, während Justin mit Ben runter kam, dieser zickte aber rum, weil er selber die Treppe runter gehen wollte, dafür war er allerdings noch zu unsicher auf seinen Beinen. "Willst du hinfallen und dir Aua machen? Wenn du hinfällst, dann musst du ins Krankenhaus und deine Mama haut Papa dann", sagte er, als er Ben auf dem Arm hatte und in die Küche kam. Ben schüttelte seinen Kopf und rieb sich seine Äuglein. "Du willst doch genauso stark werden wie Spiderman, hab ich recht?", fragte er ihn und setzte ihn in seinen Hochstuhl. Ben nickte grinsend. "Dann musste du ganz viel essen, damit du stark wirst", Ben schien überzeugt, was mich zum lachen brachte. "Heute kommen deine Eltern vorbei Liebling", wies ich Justin hin und stellte die Pfanne mit Rührei auf den Tisch. "Heute schon? War das nicht nächste Woche?", fragte er verwundert, worauf ich den Kopf schüttelte. "Ich weiß, die Zeit verfliegt nur so", sagte ich und goss mir Kaffee in die Tasse. "Was hab ich dir über Kaffee gesagt? Der ist nicht gut für das Baby", sagte er und nahm mir die Tasse aus der Hand. Ich verdrehte meine Augen und sah, wie er mir ein Glas Orangensaft hinstellte. "Hast du deine Vitamine genommen?", fragte er und fing an zu essen, ich aber sah ihn nur genervt an. "Die nehme ich nach dem Essen, sonst bekomme ich Sodbrennen und Blähungen", sagte ich falsch lächelnd und fing ebenfalls an zu essen, Benjamin aß sein Frühstück bereits alleine, er wollte fast alles alleine machen, so wie Justin. Er war sein Vorbild. "Wir müssen uns immer noch Gedanken um den Namen machen, wir können sie nicht ewig Prinzessin oder Schmetterling nennen", wies ich ihn kauend hin, worauf er grinste. "Ich hab keine Probleme damit", nuschelte er, ich aber schüttelte den Kopf. "Wirklich, sonst endet es so wie mit Benji, ich finde ja Ava ganz niedlich", sagte ich, er aber schüttelte den Kopf. "Der Name gefällt mir nicht". "Welchen findest du denn schön?", fragte ich, er aber zuckte mit den Schultern. "Emilia ist ganz-". "Nein,meine Lehrerin hieß Emilia, sie war grauenhaft", unterbrach ich ihn, er aber verdrehte seine Augen. "Lass uns das irgendwann anders besprechen", sagte ich und deutete auf Ben, den die Chance, dass er irgendein Wort auffangen könnte, was nicht so gut ist, war hoch. Justin nickte und aß weiter, worauf ich zu Ben sah, der genüsslich kaute.

"Der Tag heute ist rasend schnell vergangen", erschöpft setzte ich mich auf das Bett und machte es mir bequem. "In letzter Zeit vergeht alles schnell", sagte Justin gähnend und legte sich zu mir. "Hättest du erwartet, dass wir irgendwann mal so da liegen würden?", fragte ich Justin, worauf er mich ansah. "Ich bin fett, du bist müde, du bist kein Verbrecher mehr, wir werden älter und sind nicht mehr das Pärchen von früher", fügte ich hinzu, was ihn zum lachen brachte. "Erstens, du bist nicht fett, und du hast, ich hätte gelacht, wenn mir jemand meine Zukunft vorher gesagt hätte", antwortete er, wo ich nur zustimmen konnte. Ich rülpste unkontrolliert und sah ihn danach an. "Ich fühle mich wie ein Schwein, ich bin fett, furze, rülpse, pinkele wie ein Elch und bin ständig hungrig", müde atmete ich aus und sah auf meinen riesigen Bauch hinab. "Ganz mein Kind", Justin legte grinsend seine Hand auf meinen Bauch, was mich zum kichern brachte. "Tu mir trotzdem einen Gefallen und nehm beim nächsten mal ein Kondom", sagte ich, er aber zog die Augenbrauen hoch. "Als würde das helfen", murmelte er und schloss seine Augen, ich aber wusste ganz genau, dass ich noch nicht einschlafen konnte, denn irgendwie war das Baby in der Nacht besonders aktiv. "Dann lasse ich mir etwas anderes einfallen, denn ich weiß nicht, ob ich es noch mal schaffe so rum zu laufen", wies ich ihn hin und legte meine Hände auf meinen Bauch. Wie ich bereits sagte, sie tritt mich ohne Pause, man könnte meinen meine Bauchdenke reißt ein. "Du packst das schon, du hast es ganz ohne mich geschafft, jetzt packst du noch besser und wenn ein drittes mal passieren sollte, schaffst du auch das", nuschelte er müde, während ich laut ausatmete. "Gute Nacht".

Heartbreaker 3 - Rings, cigarettes and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt