Kapitel 4

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Das Klopfen an der Tür wurde immer lauter und energischer. Was sollte ich tun? Es war Samstag, meine Mutter und mein Bruder  waren auf der Arbeit. Mein Vater  schlief anscheinend tief und fest.  Dann war nur noch ich übrig. Leise ging ich zur Tür, mein Hund folgte mir. Ich sah aus dem Fenster neben der Eingangstür. Da standen 2 Menschen, ein Mann und eine Frau. Die Frau hatte einen Notizblock in der Hand und hackte gerade anscheinend etwas ab. Das sind wahrscheinlich solche Versicherungsangestellten oder so, dachte ich erleichtert und öffnete die Tür. ,,Guten Tag,  Elisabeth  Monroe?",fragte die schlanke,blonde Frau in schwarzem Hosenanzug. ,,Genau die bin ich. Wie kann ich ihnen helfen?",erwiderte ich höflich. ,,Ich bin Miss Conner, sie dürfen mich aber auch Coach Conner nennen.Und das",sie zeigte auf den Mann in Hemd hinter ihr, ,,ist Raphael." Er nickte mir zu.  ,,Mooment mal. Warum sollte ich SIE bitte Coach nennen?",fragte ich leicht gereizt. ,,Genau, das ist der Grund warum wir gekommen sind. Dürften wir vielleicht hinein kommen?",fragte sie mich kühl. Ich wusste es jetzt schon, ich mochte diese "Coach Conner" nicht. Ich antwortete genau so kühl: ,,...Eigentlich nicht.. Nein" Leicht verdattert meinte Coach Conner: ,,OK.." Sie  drückte mir eine kleine Visitenkarte in die Hand. Ich las darauf: 

   Miss Katharina Conner                                                                                                                                                        Agentin im Auftrag der Regierung                                                                                                                                  Nummer: 01837 917463                                                                                                                                           oder  per Email: yamatu@conneragent.com

Als ich wieder aufblickte standen die zwei Gestalten immer noch vor mir. ,,Also was wollen sie von mir? Hab ich was verbrochen?" Ich stemmte meine Arme in die Hüfte ,, Wir sind nicht  befugt hnen das  zu sagen. Wir sollen sie nur davon in Kenntnis setzen,  dass sie jetzt mit uns mitzukommen haben. Ihre Eltern sind  bereits informiert. Wenn ich bitten dürfte?",meinte sie in sachlichem Tonfall und zeigte auf die Ausfahrt, in der ein schwarzer Mercedes parkte.Ich überlegte. ,,OK, aber davor will ich noch mit meinem Vater reden. Wenn sie kurz warten könnten?" Die Frau nickte und der Mann,der ja anscheinend Raphael hieß stand immer noch teilnahmslos da. Ich drehte den beiden den Rücken zu und ging schnell zum Zimmer meines Vaters. Als ich die Tür öffnete, war das Bett meines Vaters leer. Auf seinem Schreibtisch lag ein Zettel:

 Bin einkaufen.                                                                                                                                                                Komme heute Nachmittag zurück.                                                                                                                      Hab dich lieb  Papa

Naa toll, dachte ich genervt und atmete tief durch. Ok,wenn  meine Eltern Bescheid wussten konnte ich ja mit. Und ich hatte denk ich auch gar keine andere Wahl. Ohne viel nachzudenken,was mir jetzt auch nicht viel geholfen hätte, ging ich zur Tür. Flo stand vor den Beiden und ließ sie nicht aus den Augen. ,,Ist gut Flo,sie tun uns nichts",beruhigte ich ihn. Ich zog zögernd meine Sneaker an und redete auf meinen Hund ein,er solle sich beruhigen, es sei alles gut. Aber in Wirklichkeit versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Ich hatte keine Ahnung was hier vorging. Doch ich wollte  diesen komischen ,,Agenten" nicht zeigen das ich Angst hatte, also ging ich mit gespieltem Selbstvertrauen auf das schwarze Auto zu und ließ mir von Raphael die Tür öffnen. 

Während der ganzen Fahrt sagte niemand ein Wort. Vielleicht war das ja so bei Agenten. Ich sah mir in dieser Zeit die Landschaft an. Wir fuhren über weite Felder, durch Tunnel und über Autobahnen. Mein Orientierungssinn war noch nie sehr ausgeprägt gewesen und so wusste ich nach einer knappen Stunde Fahrt schon nicht mehr wo wir waren. Nach ca.2 Stunden Fahrt hielt der Waagen vor einer Schranke. Raphael hatte seine Sonnenbrille aufgesetzt und zog eine Karte,die aussah wie eine Kreditkarte,  aus  seiner Jackentasche. Er hielt sie vor ein ein Kartenlesegerät und die Schranke öffnete sich. Wir konnten weiterfahren. Wir fuhren durch einen dunklen,ziemlich langen Tunnel . Wir hielten so plötzlich das ich mir meinen Kopf am Vordersitz anstieß. ,,Na danke",fluchte ich leise. Als ich wieder aufblickte waren Lichter angegangen. Wir standen in einem riesigen Parkhaus. Aber es standen nur wenige Autos darin. ,,Nicht so gut besucht, euer Laden,gel?",scherzte ich. Damit fing  ich mir nur einen bitterbösen Blick von ,,Coach Conner" ein. Wir stiegen aus und wir steuerten auf eine große eiserne Tür zu. Wie von Geisterhand wurde sie geöffnet und wir liefen weiter durch die Gänge. Alles war in Dämmriges Licht getaucht. Es war schon ein bisschen Gruselig. Ich wurde in einen riesigen Raum geführt und mir wurde klar gemacht das ich mich auf einen Stuhl an einem Tisch setzten sollte. Als  diese Conner und Raphael weg waren schaute ich mich zum ersten Mal richtig um. Der Raum war wirklich riesig..und leer. Bis auf den Tisch und zwei Stühle, auf dem einen saß ja ich, war der Raum vollkommen leer. Wie in solchen Krimis dache ich und mir lief es kalt den Rücken runter. Gleich würde bestimmt so eine Killerlady, die Anführerin  in Hosenanzug und Sonnenbrille mit hohen schwarzen Schuhen reinkommen und mich irgendwie bedrohen. 

Nach etwa 10 Minuten öffnete sich plötzlich die Tür. Eine Frau mit schwarzem Hosenanzug, der war hier wo ich war anscheinend Mode, kam auf mich zu. Sie hatte eine Sonnenbrille auf und trug hohe Schuhe, Ironie des Schicksals würd ich mal sagen. Erst als sie kurz vor mir stand öffnete sie den Mund. ,,Guten Tag, Miss Monroe" Wieder in kaltem Tonfall. Ich glaubte langsam alle würden hier so reden. ,,Ich bin Miss  Harlington. Die Leitern dieser Einrichtung. Wahrscheinlich fragen sie sich bereits, warum sie hier sind. Aus welchem Grund. Nun, das kann ich ihnen jetzt sagen. Sie drehte sich zur dunklen  ,verglasten Wand und drückte einen Knopf  auf einer kleinen Fernbedienung. Auf einmal wurde die ganze Glaswand zu einem riesigen Bildschirm. ,,Krass",stieß ich verwundert aus. ,,Kann man  hier in HD schauen?",fragte ich verschmitzt. Ich wollte unbedingt etwas fröhliches hier in diese kalte Atmosphäre bringen. Ganz ernst sagte nun Miss Harlington zu mir: ,,Nein....Amanda Kingsley" Fing sie an zu reden. Ein Bild erschien auf dem Bildschirm, das mich schon wieder verwunderte. Da war eine Frau zu sehen. Vielleicht 19. Und ..sie war mir aus dem Gesicht geschnitten ähnlich!  Zwar war ihre Nase anders geformt als meine und ich hatte, eindeutig, mehr Sommersprossen aber jemand der mich nicht kennt könnte uns glatt verwechseln. ,,Ooha" bekahm ich nur hervor. Miss Harlington sprach weiter. Sie ist eine der besten Agentinnen die wir haben. Leider wurde sie bei ihrem letzten Einsatz, in Kuba, schwer verletzt und kann so zu ihrer nächsten Mission nicht antreten. Armes Ding", seufzte sie. ,,Aha",meinte ich nur. Dann änderte sich das Bild auf dem Bildschirm. Es erschien ein seltsames Gefährt. Es war fast ganz rund,hatte unten Räder und eine Tür die sich nach oben öffnen konnte. Vorne hatte es eine Verglaste Windschutzscheibe. ,, Seltsames Ding2, murmelte ich leise. ,,Das meine Liebe Elisabeth,ist kein "seltsames Ding",wie du meintest. Das,ist eine Zeitmaschine!",sagte Miss Harlington und ich glaubte etwas stolz in ihrer Stimme zuhören. ,,Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen,meine Liebe Miss Harlington", sagte ich. Als ob es so etwas wie eine Zeitmaschine gab! Nein,nein mich konnte sie  nicht auf den Arm nehmen! Ja,in Romanen oder Filmen kam sowas schon mal vor. Aber hier, in echt!? Nein..nein das ging doch gar nicht. Alleine von technischer Sicht!                                                                                        ,,Ganz und gar nicht. Miss Monroe. Nach Jahrzehnten langem forschen, Erfinden und untersuchen,ist es einem Mann gelungen,eine funktionsfähige Zeitmaschine zu entwerfen! Und das ist der Mann",sie zeigte auf den Monitor. Dort war ein Mann zu sehen. ER sah wirklich nach einem Erfinder aus. Er hatte weiße  Haare und einen  weißen Schnurrbart der sich an den enden leicht kräuselte. Ich musste Schmunzeln. Dieser Mann war mir gleich, mit seiner verrückten Art, sympatisch. Aber nun musste ich eine Frage stellen die mich schon die ganze Zeit beschäftigte. ,,WAS, um alles in der Welt, hat das mit MIR zu tun?" ,,Nun, das kann ich ihnen sagen Miss Monroe",erwiderte sie kühl und gelassen, ,,nachdem Miss Amanda Kingsley im Krankenhaus lag mussten wir uns einen Ersatzmann, Entschuldigung, Ersatzfrau suchen die den Auftrag von Kingsley übernehmen kann." ,,Was ist das für ein Auftrag?", fragte ich interessiert. Ich wusste zwar immer noch nicht was das mit mir zu tun hatte,aber ich wollte es wissen. Meine Neugierde war geweckt worden. ,,Nun, Miss Monroe. Wir haben eine Zeitmaschine die uns zur Verfügung steht. Natürlich müssen wir das uns anvertraute Objekt testen. Es würde eine enorme Veränderung der ganzen Politik, ja Welt werden! Da diese Reise nicht ungefährlich ist,ja sogar äußerst gefährlich, hat sich niemand außer Miss Kingsley dazu bereit erklärt,die Mission zu übernehmen. Da Miss Kingsley nicht Einsatzfähig ist und die Mission bald beginnen sollte, haben wir wochenlang nach einem geeigneten Ersatz für Miss Kingsley gesucht. Was nicht gerade einfach war. Denn wir suchte eine junge Frau, die vertrauenswürdig und sehr gebildet, sie muss alle Zeitalter beschreiben können, athletisch begabt , abenteuerlustig  und selbstbewusst ist. Und nun nach  ist unsere Endgültige Wahl .....auf SIE gefallen."

Die BeauftragteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt