Kapitel 19

74 5 3
                                    

Der restliche Abend verlief friedlich und alle waren gut gelaunt. Das bewunderte ich an den Dorfleuten schon immer. Sie waren nie in Zeitdruck oder waren gestresst, sie genossen ihr Leben und ließen sich für alles Zeit und waren niemals schlecht gelaunt. Das konnte man von uns Großstadt Manschen ja nicht sagen. Ich traf mich, als das Volleyball Turnier vorbei war, mir Jane. Gemeinsam liefen wir zu Josh und Jojo die sich gerade unterhielten. Das mussten wir doch sehen, wie die sich wohl verstanden? 

,,Nein, ein Allradantrieb ist echt besser!"Ok, über das unterhielten sich die beiden! Jungs! Ist ja langweilig. Wir liefen nun ganz zu den beiden hin. ,,Hey, ihr zwei:)", meinte Josh als er uns bemerkte, ,,alles gut?" ,,Ja, alles super;)", zwinkerte Jane ihm zu. Ich setzte mich so unauffällig wie möglich neben Jojo. Er zwinkerte mir verschmitzt zu.  Josh fing an zu reden: ,,Euch Mädels ist es wahrscheinlich  ziemlich langweilig uns zu zuhören. Aber wir müssen eh jetzt gehen. Es ist scho wieder so spät.." ,,Wie aufmerksam", scherzte Jane. Süß die beiden. Konnte ich immer wieder wiederhohlen. 

Also verabschiedeten wir uns von Jojo der nun auch nach Hause fahren musste, weil seine Mutter auf ihn wartete. Wir liefen über den Schotterweg zum Haus, wo wir uns dann verabschiedeten und in unsere Zimmer gingen. Jane war Hundemüde und ging gleich schlafen. Aber ich verspürte noch keine Müdigkeit, also holte ich mir leise, ohne das es jemand merkte, eine heiße Schokolade ,  setzte mich ans Fenster und blickte hinaus. Der Sternen Himmel war heute wunderschön. Ich genoss die Zeit für mich sehr und konnte nun endlich über alles nachdenken. Übermorgen würde meine Mission starten..war ich dem gewachsen. Ja, inzwischen hatte ich sehr viel gelernt, andere Leute zu belauschen, geschickt wichtige Sachen verschwinden lassen und immer am rechten Ort zu sein. Aber hatte ich das Zeug dazu?? Ich durfte alle nicht enttäuschen. Ich dachte noch viel nach über dies und jenes, dann schlüpfte ich in mein warmes, gemütliches, kuscheliges Bett und war schon bald darauf eingeschlafen.. 

Morgen ist es so weit!! Das waren die ersten Gedanken die mir durch den Kopf schossen, als ich aufwachte. Noch so viel zu tun!!! Das waren die zweiten Gedanken. Ahhh, ich würde das doch nie schaffen. Hm, Naja egal jetzt. 

Ich nahm mein Kissen in die Hände, holte aus....und warf es mit Karacho auf die andere Seite des Zimmers..mitten in Janes Gesicht.  Diese schreckte wie vom Blitz getroffen auf. ,,Sag Mal, könntest du mich denn nicht etwas sanfter wecken??", fragte sie verschlafen. Ich grinste sie verschmitzt an. ,,Tya...wir hatten noch eine Rechnung offen, schon vergessen?" 

Wir zogen uns schnell an, Jane achtete natürlich besonders drauf, was sie anzog;) Dann liefen wir immer noch leicht müde, aber mit relativ guter Laune runter zum Frühstück. Das Frühstück verlief normal, außer das Jane und Josh ziemlich oft die Köpfe zusammen steckten und über irgendwas lachten. Lass ich sie mal, dachte ich mir nur. Nach dem Frühstück schneite Miss Harlington herein und verkündete den Tagesplan: Eine Stunde tanzen, eine Stunde Kunst, eine Stunde Sport,  eine Stunde Geschichte , eine Stunde Etikette und zu guter letzt eine Stunde Reiten. Puhhh, das konnte ja heiter werden.  Lukas und ich verabredeten uns für die Tanzstunde, die dann auch ziemlich gut verlief. Es war meine Letzte Stunde bei ihm und ich genoss die Zeit mit ihm noch einmal. Er war ein guter Kerl. Die Stunde Kunst verging auch wie im Fluge und Lukas begleitete mich natürlich wieder zu Katrina. Und der Sportunterricht war wieder super:) Es war einfach so witzig mit Josh und Jane. Das einzige was mich etwas betrübte, war dass ich die beiden und alles hier, sehr vermissen würde auf meiner Reise durch die Zeit. Die Stunden flogen dahin und mal wieder..war die letzte Stunde Reiten. Ich ging zögernd auf die Sporthalle zu. Was würde mich dort erwarten?? ..

Ich betrat die Reithalle und erblickte Nick der zwei gesattelte Pferde am Strick hielt und auf ein Blatt Papier in seinen Händen schaute. Er schaute erst auf, als ich schon in der Mitte der Halle war. ,,Hallo", grüßte er mich weider zuckersüß wie immer. Ich brachte nur ein freundliches  Nicken hervor. Was hatte er vor? Ich vertraute ihm nicht. Aber schon fing Nick an zu erklären was wir heute machten. ,,Also, heute ist dein letzter Unterricht. Wir werden uns heut mit der Fuchsjagd beschäftigen. Gut reiten kannst du ja schon. Das ist sehr wichtig gewesen früher. In jedem Zeitalter. du wirst jetzt mal zwei Runden im Galopp reiten. Dann schauen wir weiter." Ich setzte mich brav auf das Pferd das ich inzwischen Heimlich Mein eigenes nannte, und ritt los. Ich konzentrierte mich diese Stunde besonders auf das Reiten. Ich musste es richtig drauf haben! Sonst konnte ich in der Vergangenheit einpacken. Nachdem ich alle Übungen absolviert hatte, rutschte ich aus dem Sattel und führte mein Pferd zu dem wartenden Nick. Als wir angekommen waren nahm dieser wieder das Blatt Papier zur Hand und hackte die Übungen ab. Dann stütze er sich mit seinem Ellenbogen auf sein Pferd und fing an zu reden. ,,So, das wärs Liss. Du bist fertig ausgebildet", seinen Ellenbogen stütze er immer noch auf das Pferd, ,,Also wenn du von deiner Mission zurück kommst.. Also das dauert ja noch aber, dann könnten wir ja mal essen gehen, oder?" Er blickte mich mit einem verführerischen Lächeln an und trat ein paar Schritte näher zu mir. Ich atmete tief durch, und dann meinte ich nur ohne jede Emotionen: ,,Weißt du...Jane hatte sowas von Recht. Du bist ein richtiges Eckelpaket und wahrhaftig  eine Pest!" Einen Augenblick sah mich Nick verdattert an. Ich glaube, noch nie hatte er von einem Mädchen so einen Korb bekommen. Doch plötzlich, als Nick mich noch ganz verdattert ansah, bewegte sich das Pferd auf dem ja sein Ellenbogen ruhte, <<nick verlor das Gleichgewicht, stolperte und landete unsanft auf dem Boden. Ich konnte mir das Lachen einfach nicht verkneifen. Es sah so komisch aus! :) Während ich noch den Lachflash meines Lebens hatte, und nicht mehr aufhören konnte die Gestalt am Boden anzulachen, richtete Nick sich mit beleidigter Miene auf, klopfte sich den Staub von den Kleidern und stolzierte mit hoch erhobenem Kopf heraus. Ich führte die Pferde in den Stall und sattelte sie ab. Aber schmunzeln musste ich immer noch. Das hatte Nick nun mal einfach verdient. Das Pferd war gerade wirklich mein Held. ,Dafür bekommst du eine Extra Portion Hafer, mein Guter", meinte ich zu dem Pferd und tätschelte ihm den Hals...



Die BeauftragteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt