8 Samstag á la Harry.

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Das Frühstück am nächsten Morgen wurde durch peinliches Schweigen begleitet.

Harry trank mit gesenktem Kopf seinen Tee, während ich beim Müsliessen versuchte meine Haare vor mein Gesicht fallen zu lassen. Meine Wangen glühten und zum ersten Mal wünschte ich mir, dass wir nicht Samstag hatten und ich in die Schule gehen konnte. Nur damit ich meiner Familie aus dem Weg gehen konnte.

Nachdem Harry und ich uns letzte Nacht bettfertig gemacht haben, wurde es zwischen uns noch etwas...intimer. Leider hatte meine Schwester das Talent in den ungünstigsten Moment in mein Zimmer zu platzen, ohne einen lebenswichtigen Grund zu haben. Ihr erschrockenes Kreischen hatte natürlich dafür gesorgt, dass Mama und Papa ebenfalls hereingestürmt kamen und Harry es gerade so schaffte meine Bettdecke über uns auszubreiten.

Papa räusperte sich als erster und ich hob minimal meinen Kopf.

„Was habt ihr heute denn so geplant?", fragte er, klang dabei aber nicht sonderlich interessiert. Viel mehr schien er einfach nur die im Raum stehende Peinlichkeit aus dem Weg schaffen. Laura schlief Gott sei Dank noch.

„Vielleicht ein bisschen raus aus der Stadt, murmelte ich zur Antwort. Ich schielte kurz zu Harry, der mich ebenfalls kurz ansah und dann wieder die Tischplatte anstarrte. Ihm war die ganze Sache genauso peinlich wie mir.

„Nette Idee", äußerte sich Mama und nickte gedankenverloren, ohne uns dabei anzusehen. „Das Wetter ist heute schön und allzu kalt ist es auch nicht mehr. Wir haben einen angenehm warmen April erwischt. Nicht wahr, Jörg?

„Ja, sehr warm. Sehr warm", bestätigte er und stieg in Mamas Kopfnicken ein.

Ich kniff die Augenlider zusammen und konzentrierte mich wieder auf mein Frühstück. Das letzte Mal so peinlich gewesen war es, als Harry das erste Mal bei mir übernachtet hatte. Bis dato waren meine Eltern der festen Überzeugung gewesen, dass ich in meinem jugendlichen Leichtsinn nur für den nächstbesten Popstar schwärmte. Bis Harry tatsächlich vor meiner Tür gestanden hatte.

„Ihr könnt das Auto nehmen", bot Mama an. „Dann seid ihr schneller aus der Stadt raus und...habt dann etwas Zeit für euch."

„Okay, das reicht", platze es aus mir heraus. Ich schob meinen Stuhl zurück, erhob mich von meinem Stuhl und sah abwartend Harry an, der mich überrumpelt anstarrte. „Ja, Harry und ich hatte gestern Abend Sex. Das gehört zu einer Beziehung nun mal dazu und wäre ja auch nicht das erste Mal, dass..."

„Okay, okay, ich denke wir haben es verstanden", hob Papa abwehrend die Hände und verzog abgeneigt sein Gesicht. „Lucky for you, that I actually like you, Harry. Although I would have kicked you already out of my apartment."

Anstatt verängstigt drein zu gucken, grinste Harry meinen Vater an.

„Oh c'mon, Jeurg, we both know, that you not only like, but love me."

Papa stieg in Harrys Grinsen mit ein und als Harry sich, unbeschwert wie eh und je, ebenfalls von seinem Platz erhob und seine Tasse in den Geschirrspüler räumte, konnte ich nur fassungslos den Kopf schütteln.

Ich hatte die Bindung zwischen den beiden Kerlen noch nie verstanden, doch Harry hatte Papa mit einem einzigen Handschütteln auf seine Seite gezogen. Es war nicht selten, dass sich die beiden totquatschten, wenn ich mit Hausaufgaben beschäftigt war. In dieser Hinsicht waren sie die schlimmsten Klatschweiber, denn sie ließen kein einziges Thema aus.

„Schluss jetzt, wir haben noch was vor" sagte ich und schaffte es Harry aus der Küche zu schieben. Im Flur legte Harry einen Arm um meine Schultern und küsste mich kurz auf die Wange, ehe wir uns wieder in mein Zimmer zurückzogen, um und fertig für den Tag zu machen.

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