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Magdalena
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Am nächsten Morgen weckte mich die Panik.
Als ich blind nach Harry tastete, fand ich nur eine leere Betthälfte vor. Die Laken waren kühl und das Gefühl ich hätte den gestrigen Abend nur im Traum erlebt, nahm ziemlich rasant von mir Besitz ein. Tränen stiegen mir in die Augen und ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, schwang ich meine Beine aus dem Bett und hastete aus meinem Zimmer.
„Mama, wo ist Harry?", rief ich lautstark, sobald ich in den Flur trat. Mir war egal, dass es erst sieben Uhr morgens war. Meine Eltern würden eh bald zur Arbeit aufbrechen und Laura hatte schließlich auch die Schule zu besuchen.
Als ich in die Küche stolperte, blieb mein Herz für einen kurzen Moment stehen. Ein großer bulliger Mann saß mit meinen Eltern am Küchentisch und nippte gemächlich an einer Tasse Kaffee. Mark in unserer kleinen Küche sitzen zu sehen, wirkte auf eine Art so verstörend, dass ich einige Sekunden brauchte, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
Und schließlich zu realisieren, dass wenn Mark noch hier war, Harry ebenfalls da sein musste.
„Harry ist unter der Dusche, mein Schatz", bestätigte meine Mutter meine Gedanken mit einem beruhigenden Lächeln. Die Erleichterung machte sich in mir breit und ich ließ meine Schultern sinken.
„Good morning, Lena."
„Morning", grummelte ich verlegen zurück. Ich würde es niemals laut aussprechen, aber Mark schüchterte mich komplett ein. Dass er absolut entspannt auf der Eckbank saß, dessen Platz sonst immer von meiner Schwester besetzt war, machte die ganze Sache auch nicht besser.
Da nicht geplant war, dass Harry die Nacht bei mir verbringen würde, hatte sich sein Bodyguard auch kein Hotelzimmer buchen können. Mama hatte schnell reagiert und bevor Mark sich überhaupt kümmern konnte, wurde ihm schon der Platz auf unserer Couch angeboten. Es war das erste Mal, dass meine Eltern den Bodyguard von Harry kennenlernten, doch allem Anschein nach schienen sie sich ganz gut zu verstehen.
„Setz dich doch einen Moment zu uns, Süße", meinte mein Vater zu mir, doch ich schenkte seinen Worten schon gar keine Beachtung mir. Das Klacken der Badezimmertür ließ mich herumwirbeln und in den Flur stürzen. Harry hatte nicht den Hauch einer Chance zurück in meinem Zimmer zu verschwinden, um sich etwas zum Anziehen zu holen, denn mit vollem Anlauf sprang ich ihm von hinten auf den Rücken. Er ächzte unter meinem Gewicht und kam ins Straucheln, doch dann lachte er und das machte mich glücklich.
„Didn't know I was dating a monkey, huh?"
„No you're dating a stewardess", kicherte ich in sein Ohr. „And now I'm learning to not be on the Boden."
Er verstand kein Wort, weder grammatikalisch noch inhaltlich, doch das war unwichtig. Ich hatte ihn bei mir und weil ich wusste, dass er jeden Moment wieder aufbrechen würde, genoss ich jede einzelne Sekunde mit ihm. Die Taylor Swift - Sache hatte ich fein säuberlich in der hintersten Schublade meines Gehirns versteckt.
Harry bewegte uns beide in mein Zimmer, schloss die Tür und schmiss mich anschließend von seinem Rücken auf mein Bett. Abwartend starrte ich zu meinem halbnackten Freund hinauf, der nur mit einem Handtuch um den Hüften und den feuchten Locken, die ihm ins Gesicht fielen, noch viel schöner aussah als sonst.
"Don't stare at me with that look!", lachte Harry und lehnte sich zu mir hinunter.
"Why?", fragte ich unschuldig und klimperte mit den Augenlidern. Er stützte sich mit seinen Armen seitlich von mir ab und kam meinem Gesicht immer näher. Ich spürte seinen Atem auf meinem Lippen und ich glaubte mein Herzschlag setzte für einige Sekunden aus.
"You know exactly what happens, when you look at me that way, Magdalena", raunte er mir zu. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht starrte ich in seine grünen Augen, die mich taxierten. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, das Blut rauschte in meinen Ohren und schließlich überbrückte ich den Abstand zu Harry und küsste ihn.
Mit beiden Armen umschlang ich seinen Hals und zog ihn feste an mich. Harry ließ sich auf mich fallen, rollte aber uns so galant herum, dass er plötzlich unter mir lag. Seine Lippen waren so weich und bewegten sich perfekt eingestimmt auf meinen. Er hielt mit seinen Händen meine Hüfte fest umschlugen, doch als ich nur kurz etwas Luft schnappen wollte, drehte er plötzlich seinen Kopf zur Seite.
„This happens", räusperte er sich angestrengt. Ich richtete mich etwas auf und kicherte. Harrys Mund verzog sich zu einem Lächeln, als er sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht strich. „I can't tell you how much I'd like to continue at this point...but you have to go to school, Babe."
Ich stöhnte genervt auf und rutschte von seinem Schoß auf mein Bett. Harry erhob sich von meinem Bett und wollte zu meinem Kleiderschrank laufen, um sich seine Sachen rauszusuchen. Noch bevor er jedoch mein Zimmer durchkreuzte, ließ er sein Handtuch von den Hüften rutschen und warf es mir eiskalt ins Gesicht.
Empört riss ich meinen Mund auf und setzte schon zum Gegenangriff an, verharrte jedoch in meiner Bewegung, als ich die nackte Rückansicht von meinem Freund erblickte. Heilige Scheiße. Was für Arsch...also Harry, nicht sein knackiger, heißer, zum Reinbeißen süßer Hintern.
„I hate you", murmelte ich, unfähig meine Augen von ihm zu nehmen. Harry war mir einen schelmischen Blick zu und zog sich schließlich seine Unterwäsche an.
„You don't", antwortete er unbeeindruckt und nickte schließlich auf meinen Schreibtischstuhl, wo ich mein Stewardess - Kostüm geparkt hatte. „Get dressed quickly, we have to go."
„We?", fragte ich verwundert, beinahe schon traurig, kam aber seiner Aufforderung nach. „Do you go sofortly after I go to school?"
Harry runzelte die Stirn, während er sein Hemd zuknöpfte. Entweder er überlegte, wie er mir möglichst schonend beibrachte, dass er jetzt wieder für mehrere Wochen weg sein würde, oder er versuchte mein Lenglisch zu verstehen...ich tippte auf beides.
„Kind of", lenkte er schließlich ein. „First of all, Mark and I will bring you to school and from there we will drive directly to the airport. The boys are already waiting in Spain and I can imagine..."
„Wow, wow, wow, Stopp!", unterbrach ich ihn und ließ das Kostüm in meinen Händen sinken. „You bring me to school? You never ever did this!"
Ich konnte ihn nur fassungslos anstarren. Harry schloss den obersten Knopf seines Hemdes und kam dann lächelnd auf mich zugelaufen. Liebevoll legte er seine Arme um mich und drückte mir schließlich einen sanften Kuss aufs Haar: „I want to be part of your life, so I want to be by your side, even if it's just your way to school."
Und tatsächlich. Keine viertel Stunde später fand ich mich in einem schicken, schwarzen Auto mit getönten Scheiben wieder. Harry saß an meiner Seite und lächelte, doch ich merkte seine Anspannung. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er jemals meinem alltäglichen Umfeld zu nah gekommen war - zu Hause ausgeschlossen. Doch es stimmte mich irgendwo glücklich zu wissen, dass ihn meine Explosion gestern nicht vollkommen kalt gelassen hatte. Ich hoffte nur, dass dies nicht nur eine Phase war...
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Mit einem unspektakulären Kapitel melde ich mich mal wieder bei euch...
Ich bin immer noch absolut fassungslos, wieviele mich hier immer noh unterstützen und mir zeigen, dass ich hier auf Wattpad doch noch nicht ganz "verloren" bin.
Ich weiß, dass meine rosigen Zeiten vorbei sind, so bescheuert das auch klingt, aber meine Kreativität ist von Jahr zu Jahr irgendwie abhanden gekommen. Schreiben ist ein wunderschönes Hobby, dass ich sehr bereue vernachlässigt zu haben. Ich hoffe, dass ihr euch das nicht antut. Schreibt! Schreibt so viel ihr könnt und lasst es mich wissen, wenn ihr stolz auf euer Geschriebenes seid. Ich schaue es mir sehr, sehr gern an. :)
Bis dahin wünsche ich euch das Allerbeste!
Eure Leonie
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Backstage
FanfictionWenn man die Freundin eines internationalen Popsternchens war, musste man sich auf einige Sachen einstellen: Eine andere Sprache, monatelange Tourneen und der ständige Druck der Öffentlichkeit. Obwohl letzteres Lena bisher immer erspart geblieb...