12 Verknallte Clara

2.9K 270 42
                                    

▲▼ ▲▼ ▲▼ ▲

Magdalena

▲▼ ▲▼ ▲▼ ▲

Das Telefonat mit Harry war kurz und nicht sehr aufschlussreich.

Nur flüchtig beschrieb er mir den Stand der Dinge – dass Louis anscheinend einen One Night Stand in den Staaten hatte, der jetzt ein Kind zur Folge trug. Die junge Frau würde sich partout dagegen wehren es abzutreiben und Louis setzte alle Hoffnungen auf die Karte, dass er letztendlich doch nicht der Vater sei.

Harry war der festen Überzeugung, dass er es trotzdem war.

Und obwohl ich Louis nicht persönlich kannte, teilte ich Harrys Meinung. Alles, was ich nach der Trennung von seiner langjährigen Freundin in den Medien mitbekommen hatte, war nicht unbedingt rosig gewesen. Mal wurde er in Singapur mit einer vollbusigen Frau im Pool gesehen, als nächstes ließ er sich durch die nächtlichen Partys in LA, Madrid und Rio treiben. Ein ungewolltes Kind war deshalb nur die Kirsche auf der Sahnehaube.

Dabei hatte ich ihn früher immer bewundert. Ihn und Eleanor Calder – seine Exfreundin. Anders als Harry und ich hatten sich die Beiden für einen Weg in der Öffentlichkeit entschieden. Begleitet von Paparazzi, Klatschsendern und Fanmassen war es Elounor kaum vergönnt gewesen sich auch nur eine Minute im Freien zu bewegen. Und das war nur die Spitze des Eisberges.

Harry führte ihre Beziehung immer als Paradebeispiel dafür auf, warum wir es nicht so machten, wie Louis und Eleanor. Und auch wenn ich ihm da in einigen Punkten zustimmte, hatte ich Eleanor immer beneidet.

Denn sie hatte nicht verstecken müssen, dass sie Hals über Kopf verknallt gewesen ist.

Jedenfalls bis vor ein paar Wochen.

Elounors Trennung hatte mich letztendlich wahrscheinlich mehr schockiert, als Zayns Bandausstieg ein paar Tage zuvor. Vielleicht weil ich tief im Inneren erwartet hatte, dass das ein Paar für die Ewigkeit war.

Und vielleicht weil es meine Ängste vor dem eigenen Beziehungsaus in die Höhe getrieben hatte. Ich meine, wenn schon ein Paar wie Louis und Eleanor es nicht schaffte, wie sollte ich dann neben einem Harry Styles bestehen können?

Seufzend schob ich mein Handy unter mein Kopfkissen und versuchte meine Gedankengänge in eine andere Richtung zu lenken. Harry war wieder in das Meeting verschwunden, weil Louis vermeintliche Vaterschaft nur ein einziger Punkt auf der Tagesordnung gewesen sein soll. Er tat mir leid – an einem Samstagabend, um zwanzig nach elf konnte man sich sicher besseres Vorstellen als eine Krisensitzung abzuhalten.

Deswegen war ich Harry auch nicht böse, als er mir nicht mehr antwortete. Mit Sicherheit würde er tot in sein Bett fallen, sobald alles geklärt war. Und auch wenn mich die Neugier kitzelte zu erfahren, was denn noch so dringendes besprochen werden musste, schlief ich irgendwann ein.

Der Sonntag war langweilig. Ich wurde ungewöhnlich früh wach und vermisste sofort Harrys Arme um mich. Sogar seine in meinem Gesicht kitzelnden Haare hätten mich nicht gestört. Stattdessen war die rechte Seite von mir kühl und leer.

Das Frühstück verlief unspektakulär, ich verkroch mich wieder in mein Zimmer und sah mir ein, zwei Folgen meiner Lieblingsserie an, ehe mich mein schlechtes Gewissen zum Lernen bewegte. Harry meldete sich den ganzen Tag nicht und ehe ich mich versah, setzte die Dämmerung bereits ein.

„Weißt du, wann Harry das nächste Mal vorbei kommt?", fragte meine Mutter beim Abendessen. Lustlos ließ ich meine Gabel auf den Teller sinken. Ich hatte eh eher in dem Kartoffelbrei herumgestochert, anstatt ihn tatsächlich zu essen.

BackstageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt