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Magdalena
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„Darf ich mich zu dir setzen, Lena?"
Unfähig etwas zu sagen, holte ich erstmal tief Luft. Gleich danach nahm ich einen großen Schluck von meinem Saft und leerte somit das Glas.
Es war unmöglich, dass Elias nicht erkannt hatte mit wem ich heute zu Mittag gegessen hatte. Harry mochte zwar eine Perücke getragen haben, doch mein ehemaliger Nachhilfelehrer war nicht bescheuert. Außerdem hing immer noch seit Wochen an jeder zweiten Reklametafel in Berlin eine Frontalaufnahme von One Direction.
„Ich habe dich schlagfertiger in Erinnerung", schmunzelte mein Gegenüber und zog dann den Stuhl zurück. Galant hing er seine schwarze Jacke darüber und setzte sich schließlich auf den Platz, den Harry zuvor belegt hatte.
„Ich bin nur überrascht dich hier zu sehen", stammelte ich mir zusammen.
Heute würde die Bombe platzen. Das ahnte ich.
Es war unmöglich Elias irgendeine ausweichende Antwort aufzutischen, sollte er mich auf Harry ansprechen. Lügen war nicht meine Stärke und das wusste er leider.
„Das gleiche könnte ich über dich sagen", erwiderte er und lehnte sich mit einem freundlichen Lächeln zurück. „Ich verdiene mir hier ein bisschen was als Kellner dazu. Hatte glücklicherweise gerade Schichtende."
„Ich dachte, du wolltest Lehramt studieren", erinnerte ich mich an eines unserer unzähligen Gespräche und war froh, dass die Unterhaltung eine weniger gefährliche Richtung einschlug.
Elias' Augen funkelten und ich wusste, dass ich bei ihm den richtigen Schalter getroffen hatte.
„Das tue ich auch!", berichtete er mir begeistert. „Lena, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich das Studium liebe. Es ist zwar erst das zweite Semester, aber die Dozenten sind unglaublich hilfsbereit und meine Module so interessant! Bis zum Referendariat dauert es war noch eine ganze Weile, aber ich kann es jetzt schon kaum erwarten...tut mir leid, dass ich so ins Schwärmen abrutsche."
Er lachte und nahm mir damit etwas meiner Angespanntheit.
Ich hatte die Nachhilfestunden mit Elias genossen. Und auch wenn er eigentlich nur eine Art Lehrer für mich sein sollte, hatte ich damals einen guten Freund in ihm gefunden. Umso trauriger war ich, als er wegen seines Abiturstresses die Nachhilfe aufgeben musste.
„Wir beide wussten doch schon vor Ewigkeiten, dass du der perfekte Lehrer werden wirst", lächelte ich und musste mich dazu nicht einmal zwingen.
Die Niedergeschlagenheit, die mir Harrys Abgang verpasst hatte, wurde (in Anbetracht der Situation) leider von Elias überschattet.
„Ich hatte mit dir ja auch ein gutes Versuchskanninchen gefunden", grinste er und zwinkerte mir neckisch zu. „Ich glaube niemand sonst hat mich so viele Gehirnzellen gekostet, was meine Mathekenntnisse angeht."
„He!"
Spielerisch bewarf ich Elias mit der Stoffserviette. Er fing sie mit Leichtigkeit auf und begann sie gekonnt wieder zusammen zu falten.
Er musste hier schon eine ganze Weile arbeiten. Eine Schande, dass ich mich nie nach ihm erkundigt hatte. Elias war neben Clara der einzige, mit dem ich etwas mehr Kontakt auf meiner Schule hatte. Blöd nur, dass er einen Jahrgang über mir gewesen ist.
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Backstage
FanfictionWenn man die Freundin eines internationalen Popsternchens war, musste man sich auf einige Sachen einstellen: Eine andere Sprache, monatelange Tourneen und der ständige Druck der Öffentlichkeit. Obwohl letzteres Lena bisher immer erspart geblieb...