14 Das Gefühl der Enttäuschung

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(Wird noch auf Rechtschreibung und Grammatik korrigiert)

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Magdalena

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Harry zu sehen, überrumpelte mich mehr als die Tatsache, dass Elias direkt vor ihm stand.

Angespannte Stille hatte sich in unserem Hausflur ausgebreitet und wäre die Situation nicht ganz so ernst, hätte ich vielleicht gelacht. Dass Harry hier war, löste das gewohnte Glücksgefühl in mir aus und nur mein Verstand hielt mich davon zurück, ihm nicht voller Freude um den Hals zu fallen. Immerhin stand Elias vor ihm. Jemand, der gar nicht wissen sollte, dass Harry in meinem Leben einen festen Platz hatte.

Als mir langsam dämmerte, was hier gerade tatsächlich vorging, riss ich panisch die Augen auf. Die Alarmglocken schrillten laut in meinem Kopf und versuchten hastig eine Notlüge für die Situation zusammenzureimen, doch wie immer wollte mir beim besten Willen nichts einfallen. Ich saß in der Scheiße und zu allem Überfluss merkte ich, dass mir das Blut in den Kopf schoss.

„You have to be Magdalena!", stieß Harry plötzlich euphorisch aus. Mit ausgebreiteten Armen marschierte er an einem verdutzten Elias vorbei, direkt auf mich zu und drücke mich schließlich an sich. „You've won the special meet and greet. It's nice to meet you...and your boyfriend?"

Harry löste sich und deutete fragend auf Elias, der nach wie vor angewurzelt vor meiner Zimmertür stand. Die Zahnräder in meinem Kopf arbeiteten immer noch auf Hochtouren und dann erst verstand ich, dass Harry ernsthaft versuchte die Situation zu retten.

Er hatte keine Ahnung davon, dass Elias Bescheid wusste. Genauso wenig wie meine Mutter, die sofort auf Harrys Worte ansprang und auf meinen Nachhilfelehrer zustürzte: „No, no he's her teacher. Magdalena is going to graduate from school and needs some help."

Unfassbar.

Es war wirklich unfassbar, wie schnell meine Mutter eine Notlüge auf die Beine stellen konnte. Unfassbar war auch Elias' Blick. Ich konnte mir vorstellen, dass er nicht genau wusste, wie er reagieren sollte. Ich wusste ja selbst nicht, ob es besser war bei diesem Quatsch mitzuspielen oder einfach mit der Wahrheit herauszurücken.

Obwohl...eigentlich wusste ich es.

Ich wusste es, weil ich seit Wochen, ja sogar Monaten einen Wunsch hatte und Elias war ein erster Schritt, dass dieser wahr wurde.

Ich griff zielsicher nach Harrys Hand und verschränkte meine Finger mit seinen. Er wollte sie sofort wegziehen, doch ich hinderte ihn daran. Seine Augen verrieten die komplette Panik, was ich durchaus verstehen konnte, aber ich konnte ihn nur beruhigend anlächeln.

„Alles gut", flüsterte ich. „He knows it."

„He...what?"

Ungläubig rückte Harrys Kopf herum zu Elias, der unbeholfen nach wie vor vor meinem Zimmer stand und verlegen lächelte. Meine Mutter neben ihm war nicht weniger schockiert als Harry. So flink wie ihre Augen von mir zu Elias huschten, konnte ich gar nicht schauen.

Harrys Hand lag kraftlos in meiner und während er diese Neuigkeit anscheinen immer noch zu verarbeiten versuchte, gab sich Elias einen Ruck und ging mit ausgestreckter Hand auf meinen Freund zu, um sich offiziell vorzustellen.

„Hi, my name's Elias",

„You're the waiter from the Fernsehturm", platzte die Erkenntnis aus Harry heraus. Er ignorierte Elias' Hand vollkommen und als dieser verstand, dass sie nicht ergriffen werden würde, ließ er sie kommentarlos sinken.

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