6 Der Aftershow(down)

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(Die Widmung geht erneut an meine Schwester whiskeyandcocaine. Danke, dass du Harry eine Stimme verleihst.) 

 

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Magdalena

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„...ich wette mit dir, dass das ein Stück von einem neuen Song war! Ich habe die Melodie noch nie gehört und so wie Niall gelacht und dann das Gitarrespielen abgebrochen hat...am besten war trotzdem, dass Louis hingeflogen ist! Er ist auch so ein Volltrottel und muss immer mit Liam diese, trotzdem unterhaltsamen, Wasserschlachten anfangen. Aber weißt du, was das Krasseste war?"

Ja, wusste ich, denn sie hatte es mir bereits unzählige Male vorgehalten. Doch ich antwortete nicht. Clara schien das auch völlig egal zu sein, denn sie plapperte unbeirrt weiter.

„Das Krasseste war, dass Harry fucking Styles dir einen Spitznamen gegeben hat! Ich habe gleich gespürt, dass die Chemie zwischen euch stimmt!"

„Er hat mir meinen Spitznamen gegeben. Jeder nennt mich Lena", spielte ich die Tatsache herunter. Nervös begann ich mit dem gelben One Direction Gummiband zu spielen, dass an mein linkes Handgelenk zierte.

Clara und ich befanden uns auf dem nach Hause Weg und hatten allmählich die aus dem Stadion pilgernden Gruppen hinter uns gelassen. Aus manchen Richtungen hörte ich noch aufgeregtes Schnattern oder vereinzeltes Singen der Lieder von One Direction.

Das Konzert war fantastisch gewesen, ohne Frage. Das letzte Mal hatte ich Harry in einer Arena performen sehen, doch das war nichts im Vergleich zu diesem spektakulären Stadionauftritt gewesen. All die Menschen, die Lautstärke, die Lichteffekte, das Feuerwerk und dieses ansteckende Gefühl der absoluten Hingabe für die Musik ließ niemanden still auf seinem Platz verharren. Ich hatte mich das ein oder andere Mal selbst erwischt, wo ich mich von dem Kreischen hatte mitreißen lassen.

Leider wurde mir in solchen Momenten auch immer wieder bewusst, wer Harry überhaupt war.

„Aber du hast mit keiner Silbe erwähnt, dass du so genannt wirst", beharrte Clara weiterhin darauf. „Ich wette, er fand dich gut. Ich meine, das muss doch ein Zeichen sein, dass er sich nochmal extra verabschiedet hat. Und dir einen Spitznamen gegeben hat!"

Ich seufzte lautlos und war froh endlich die U – Bahn Station sehen zu können. Hoffentlich würde sie das Meet and Greet nicht noch weiter auswerten wollen, während wir uns in eine Bahn mit unzähligen anderen Directionern quetschten.

„Nicht einen, sondern meinen! Du hast mich bestimmt während des Treffens auch Lena genannt und das hat er einfach aufgegriffen. Keine große Sache."

„Wieso siehst du alles so negativ?", stöhnte Clara, als wir die Treppen hinunterliefen. „Jedes andere Mädchen wäre ausgerastet, hätte Harry Styles ihr einen Spitznamen gegeben."

Ich war aber nicht jedes andere Mädchen und es war auch nichts Besonderes mehr für mich.

Und um ehrlich zu sein, nahm ich es Harry sogar ziemlich übel, dass er mich nicht weiterhin mit meinem vollen Namen angesprochen, sondern mich mit voller Absicht Lena genannt hatte. Jetzt durfte ich mir nämlich schon das ganze Konzert über und auch noch den Rückweg lang ihre vermeintlichen Prophezeiungen anhören. Ich konnte von Glück reden, dass Harrys Kollegen außer Reichweite gestanden hatten.

„Ich bin nur realistisch", antwortete ich betont ruhig. Wir standen bereits am Gleis und warteten die paar Minuten, bis unsere Bahn kam. Glücklicherweise war weniger los, als ich erwartet hatte. „In zwei Wochen ist es ihm eh egal, ob ich jetzt Magdalena oder Lena heiße."

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