Kapitel 7

64 4 0
                                    

Ava und ich schlenderten durch die Gänge zurück zu ihren Gemächern und wir unterhielten uns. Sie erzählte mir gerade, dass sie als kleines Kind des Öfteren weggelaufen war und sich irgendwo versteckt hatte. 'Der ganze Hof war dann immer auf der Suche nach mir!', sagte sie lachend. Ich musste ebenfalls lachen. 'Meine Eltern hatten mit mir oftmals das gleiche Problem', gestand ich und brachte sie zum Lächeln. Avas Lächeln war bezaubernd. Als wir ihre Gemächer erreichten blieben wir stehen und sie sah mich abwartend an. Mein Blick wanderte über ihren Körper. Sofort loderte Verlangen in mir auf und auch in ihrem Blick lag Begehren. Ich nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie leidenschaftlich. Wie immer, wenn wir uns berührten, begann mein Herz zu rasen. 'Kommst du mit rein?', fragte sie verführerisch, als wir uns kurz voneinander lösten. Auf ihrem Gesicht lag ein anzügliches Lächeln. 'Ava du musst das nicht tun.' Ich blickte ihr tief in die Augen. 'Ich kann auch warten, wenn'

Weiter kam er nicht, denn ich zog ihn an mich und presste meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss stürmisch. Seine Hände fuhren über den dünnen Stoff meines Kleides. Irgendwie schafften wir es die Tür zu öffnen. Damien schob mich ins Zimmer und ließ die Tür hinter uns zufallen. Während wir uns küssten, wanderten seine Hände meinen Rücken hinauf. Als er an den Verschluss des Kleides kam, sah er mich fragend an. Ich lächelte ihn aufmunternd an. Er lächelte ebenfalls und küsste mich wieder. Gerade als Damien begann den Knoten zu lösen, welcher das Kleid in meinem Nacken verschloss, fuhr plötzlich etwas stromschlagähnliches durch meinen Körper. Auch er zuckte zusammen. Vor meinem inneren Auge sah ich eine Waldlichtung auf der hunderte Wesen kämpften, überall lagen Tote. Es war ein grauenvoller Anblick. Plötzlich kam eine Armee durch die Bäume auf die Lichtung. Die Krieger bewegten sich ruhig. Die Menschen waren allesamt von überirdischer Schönheit. Da bemerkte ich, dass sie alle spitze Ohren hatten. Das war doch nicht möglich! Ich hatte geglaubt das Volk der Fae wäre ausgestorben. Plötzlich ging von zwei Personen ein helles Licht aus und überströmte die ganze Lichtung. Es waren ein Mann und eine Frau. Beide zu Pferd. Sie trugen jeweils eine schimmernde Krone auf dem Kopf. Sich an den Händen haltend ließen sie ihre Magie auf die Kämpfenden los. Ich konnte nicht sagen woher ich wusste, dass es Magie war, ich wusste es einfach. Die Magie der Frau war nachtschwarz, die des Mannes eisblau. Doch dort, wo sie aufeinander trafen, verschmolzen sie zu einem gleisenden, goldenen Lichtstrahl. Das mussten der König und die Königin der Fae sein. Ich betrachtete die beiden genauer. Mir stockte der Atem. Der König war Damien. Nur, dass seine Ohren Spitz waren und seine Augen noch heller strahlten als sonst. Und die Königin..Das war ich! Meine Augen strahlten ebenfalls. Ich hatte keine spitzen Ohren, aber dafür schimmerten hinter mir die Schemen von Flügeln. Was hatte das zu bedeuten!? In dem Moment war die Vision vorbei. Damien und ich standen noch immer eng umschlungen in meinem Zimmer. Unser beider Atem ging schwer und seinem Blick nach zu urteilen, hatte er das gleiche gesehen wie ich. 'Wer zur Hölle bist du?', keuchte ich.

Ava sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich schluckte. Eigentlich hatte ich das noch eine Weile für mich behalten wollen. Doch jetzt blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihr die Wahrheit zu erzählen. Ich war immer noch überrumpelt von der Vision. War das etwa unsere Zukunft gewesen? Wenn ja, dann hieß das, dass sie und ich...Bei dem Gedanken begann mein Herz schneller zu schlagen. Ich blickte Ava fest in ihre wunderschönen, grünen Augen. 'Mein Name ist Damien Alexander Sandorian von Dametia und ich bin der König der Fae', eröffnete ich ihr mit einem leichten Zittern in der Stimme.

'Wie ist es möglich, dass niemand davon weiß?', wollte ich wissen. 'Die Fae halten sich in den Wäldern verborgen. Ansonsten bleiben sie in ihrer Menschengestalt', erklärte Damien. 'So wie ich', fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu. Ich meinte seine Augen kurz aufleuchten zu sehen. Doch so schnell wie das Leuchten gekommen war, war es auch wieder verschwunden. Tief durchatmend, versuchte ich das alles zu verarbeiten. In meinem Kopf jagde ein Gedanke den nächsten und ich hatte tausend Fragen. 'Was war das eben?', fragte ich. 'Eine Vision. Ich weiß nicht was sie zu bedeuten hat, aber wir werden es herausfinden', meinte er. 'Zeigt sie die Zukunft?' Ich sah ihm tief in die Augen. 'Höchstwahrscheinlich', erwiderte Damien. 'Aber, wenn das unsere Zukunft ist, dann heißt das ja, dass wir...''Ja. Du bist meine Gefährtin. Fae können sich nur einmal in ihrem unsterblichen Leben verlieben und wenn es passiert, dann ist es für immer. Ich liebe dich Ava. Vom ersten Moment, als ich dich sah, war es um mich geschehen. Mein Herz gehört allein dir und du würdest mich zum glücklichsten Mann der Welt machen, wenn du mich heiratest', gestand er und im nächsten Moment kniete Damien vor mir. 'Ava Genevieve Ravender, erweist du mir die Ehre und wirst meine Frau?'

Dark PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt