- 8 -

66 5 0
                                    

Ich kaue beim Abendessen die ganze Zeit auf dem selben Brot herum, in der Hoffnung das es niemand merkt und ich nichts anderes essen muss. Mein Vater erzählt irgendetwas von seiner Arbeit und alle unterhalten sich rege. Nur ich nicht. Ich sitze wie immer einfach nur still da und starre die Wand an. Ich halte es gar nicht mehr aus. Ich muss endlich wissen ob ich Tøp live sehen werde. Doch ich warte ab, bis alle fertig gegessen haben und meine Schwestern den Raum verlassen. "Und? Wie habt ihr euch entschieden?", frage ich sie sofort ziemlich drängend.

"Wir erlauben es dir. Aber nur wenn du die Kosten für das Konzertticket, das Hotel und den Zug selbst trägst. Und denk jetzt nicht, dass wir dir alles erlauben, das hier ist wirklich eine Ausnahme. Außerdem möchten wir das du mehr auf unsere Anweisungen und Regeln achtest. Ach ja und natürlich auch versuchst dich in der Schule zu verbessern."

Mein Herz macht einen riesen Sprung vor Freude und mir stockt der Atem. Ich kann nicht gauben was mein Vater da gerade gesagt hat. Ich werde die Band, die mich am Leben hält, live sehen. Ich werde sie nicht auf einem Bildschirm sehen, wie ich es bis jetzt getan habe. Nein. Ich werde mit ihnen in einem Raum sein. Meine Augen füllen sich mit Tränen und ich spüre wie Energie durch meinen leeren Körper strömt. "Danke. Bestellen wir dann morgen gleich das Ticket?", versuche ich ruhig zu sagen, es kommt aber eher als ein freudiges Quietschen aus meinem Mund. "Ja, meinetwegen.", antwortet er und ich liege plötzlich in den Armen meiner Eltern, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte und bedanke mich noch gefühlte 1000 mal bei ihnen.

Danach renne ich in mein Zimmer, schließe die Tür hinter mir und quietsche los. Gleichzeitig springe ich wie eine Verrückte in meinem Zimmer herum. Die Tränen laufen nur so mein Gesicht herunter. Mein schwacher Körper ist von Energie erfüllt und ich fühle etwas, das ich lange nicht mehr gefühlt hatte. Ich wusste nicht mal mehr wie schön dieses Gefühl ist. Freude.
Ich öffne hektisch Instagram und berichte gleich alles meinen Followern. Alle reagieren richtig süß und freuen sich für mich.

Danach werfe ich mich auf mein Bett, schließe die Augen und atme tief ein und aus. Ich bemerke wie ein Lächeln auf meinen Lippen liegt ohne das ich es beabsichtigt habe. Ich kann meinen Wunsch endlich erfüllen. Jetzt muss ich nur noch diese drei Monate überstehen. In 3 Monaten kann aber viel passieren und 3 Monate können leider auch verdammt langsam vergehen. Aber auch wenn es schwer wird, muss ich durchhalten.

Wuhu sie darf auf das Konzert🙆.
Ich würde mich sehr über Feedback freuen🌙.

GedankenvernebeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt