"Was glaubst du wie er heißt?"
Jane und ich waren gerade dabei zu frühstücken, als sie mir eine Frage stellte, auf die ich die Antwort nicht im geringsten erahnen konnte.
"Stell dir mal vor er hat einen richtig schrecklichen Namen."
Ich grinste.
"Hast du ihn dir mal angesehen? Er hat bestimmt keinen schrecklichen Namen."
Jane biss in ihr Brötchen und begann zu sprechen: "Nein-schmatz- jetzt mal ehrlich- schmatz-. Was glaubst du-schmatzt- wie er heißt?"
Ich verzog das Gesicht, denn ich hasste es, wenn man während dem reden kaute. Meine Augen waren echt nicht drauf aus, das zermatschte Essen zu sehen. Außerdem war das 'Schmatzgeräusch' zum eckeln, dabei tat ich es selbst manchmal.
"Ich weiß nicht. Um ehrlich zu sein, hab ich schon die ganze Zeit drüber nachgedacht, aber mir fällt einfach nichts ein."
Sie nickte abwesend.
"Vielleicht Corey?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Oder Dave?"
Ich löffelte den letzten Rest meines Müslis aus und stand auf.
"Werd ich hoffentlich gleich erfahren."Meinen Schlüssel, der auf dem Tisch lag, ließ ich in meine Jackentasche gleiten, winkte meiner Mum und Jane zum Abschied zu und verließ das Haus.
An diesem Tag war es nur vereinzelnt bewölkt und leichte Sonnenstrahlen brachen durch die gewaltigen Baumkronen, der großen Bäume vor unserem Haus. Im großen und ganzen war es ein schöner Tag.
Ich schwingte mich auf mein oldschool, pastell Fahrrad und fuhr in richtung Stadt.
Die Sonnenstrahlen erwärmten mein Gesicht und ließen mich lebendig fühlen. Ich sagte ja, ich liebte den Herbst.Wir hatten ausgemacht, dass wir uns um 11uhr am großen Brunnen in der nächstgelegenen Stadt treffen, da es in unserem Kaff wirklich nichts gab wo man sich treffen konnte. Außer in der Eisdiele, aber da wollte ich sicher nicht hin. Mir war im Vorraus bewusst, das alle sich dort sonst nur die Mäuler über mich und diesen Jungen zerissen hätten.
Der Brunnen stand im Stadtpark. Ich liebte diesen Stadtpark. Dort gab es die verschiedensten Blumen-und Pflanzenarten zu sehen. Außerdem huschten immer mal wieder die süßesten Tiere über die große Wiese hinter dem Brunnen.
Am besten fand ich jedoch die schwungvollen, weißen Stühle und Tische, die man vor dem Brunnen finden konnte. Es sah märchenhaft aus. Und irgendwie war dieser Park auch ein wenig romantisch, doch in diesem Fall sah ich das nicht so.Ich lehnte am Brunnen und schleckte an meinem Erdbeereis. Meine Aufregung wuchs mit jeder Minute inder ich dort alleine herumstand und heimlich Leute beobachtete.
Ich malte mir oftmals aus, was sie wohl für ein Leben hatten und was sie so prägte.
Meine Uhr zeigte 10 Minuten nach 11 und ich verdrehte die Augen.
Ich dachte an meine ehemalige beste Freundin, weil sie die Unpünktlichkeit hasste und beinahe hätten sich meine Gedanken an sie überschlagen, da blockte ich ab.
Sie ist schon lange nicht mehr hier und das ist okay.
Sie war nicht tod. Sie war letztes Jahr weggezogen und hatte sich von heute auf morgen einfach nicht mehr gemeldet. Erreichen konnte ich sie auch nicht. Sie war meine erste und letzte beste Freundin gewesen. Nach ihr, wollte ich einfach keine mehr, denn auf seelischen Schmerz konnte ich echt verzichten.Gerade war ich dabei meine Waffel wegzuschmeissen, da stand er plötzlich vor mir. Seine Miene strahlte Schuldbewusstsein aus.
Ich verschrenkte die Arme vor der Brust und ließ meinen anklagenden Blick über sein Gesicht gleiten.
"Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich wurde aufgehalten", er verzog leidend das Gesicht.
Ich ließ ihn noch ein bisschen leiden, indem ich weiterhin starr in sein Gesicht schaute. Insgeheim gefiel es mir. Ihn so anzusehen, meine ich.
"Solange man mich nicht versetzt, sind Verspätungen okay."
Er nickte dankend.Meine Waffel landete im Müll.
"Du schmeißt deine Waffel weg?", fragte er belustigt und fuhr sich durch sein Haar.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Sie schmeckt immer nach Pappe und darauf hab ich keine Lust."
Wir schlenderten durch den Park und ich hob mein Gesicht der Sonne entgegen.
"Warum nimmst du dann keinen Becher?"
Ich blieb stehen und seufzte. Musste man ihm echt alles erklären??
Mir war es verdammt unangenehm den nächsten Satz von meinen Lippen zu lassen, denn er hörte sich echt komisch an.
"Ich lecke lieber mein Eis anstatt es zu löffeln."
Er schmunzelte.
"Das hat sich echt scheiße angehört, Grace."
Grace?
Ich musste mir selbst ein Lachen verkneifen, doch dann fiel mir wieder ein wie er gestern war und warum er wahrscheinlich eigentlich hier war.
Ich ließ mich auf die nächstgelegenste Bank nieder und klopfte neben mich.
"Also, Junge von dem ich seinen Namen immernoch nicht weiß, mir ist klar, dass du irgendwas mit mir bereden möchtest, aber zu aller erst: Du hast mir gesagt ich solle deinen Namen herausfinden, aber du bist auf keinen sozialen Netzwerken und in meiner Schule scheint dich auch niemand zu kennen, also wie zur Hölle hast du dir das vorgestellt?"
Er ließ sich neben mich auf die Holzbank fallen und schmunzelte. Ich betrachtete das Geritze, das höchstwahrscheinlich von verliebten Pärchen stammte. Ella+ Alex forever
20.09.14 Ich liebe dich
Ich hätte am liebsten losgelacht. Was brachte es ihnen sowas in eine stinknormale Bank zu ritzen? Wen interessierte sowas? Glaubten sie ernsthaft ihre Beziehung würde dadurch wachsen? Viele fanden das total romantisch und ich für meinen Teil hatte echt nichts gegen Romantik, aber das war eine Stufe zu kitchig.
"Süß, dass du wirklich versucht hast es rauszufinden." Seine warme Stimme unterbrach meinen Gedankenfluss. Ich erstarrte und blickte ihn verwirrt an. "Ich hätte es garnicht rausfinden müssen?"
Sein Schmunzeln verwandelte sich in ein Grinsen. "Nein hättest du nicht. Wir sind ja schließlich nicht bei Rumpelstielzchen."
Mir wurde ganz warm. Oh gott war das peinlich.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, doch er schob sie gleich darauf wieder weg.
Meine Faust traf seinen Arm.
"Du Idiot!"
Er lachte.
"Mein Name ist Chace Bennett Adams."
![](https://img.wattpad.com/cover/82476700-288-k660646.jpg)
DU LIEST GERADE
Our Souls
RomanceZwei Sichtweisen. Zwei Leben. Zwei Menschen. Zwei Seelen. "Ist dir bewusst warum Stürme nach Menschen benannt wurden, Malía?" Ich vergrub meine Füße weiter in den kalten Sand hinein und schüttelte den Kopf. Sein Blick war starr auf das toben...