Ungeduld und dann...

263 16 0
                                    

Aber es ging nicht. Miri konnte nicht einfach so zu Emma. Schließlich konnte sie sie ja nicht einfach so aus dem Kindergarten zerren, außerdem hatte Miri selbst noch Unterricht. Wenn sie da fehlte, dann würde es eine Menge Ärger geben. Sie konnte ja auch nicht sagen, dass es Luca nicht gut gehen würde und sie wusste, dass es ihr niemand abnehmen würde, wenn sie jetzt sagen würde, dass sie sich nicht gut fühle.
Ach es war doch zum verzweifelten...
So beschloss Miri schlussendlich, dass sie die paar Unterrichtsstunden schon noch aushalten würde. Die Zeit wurde schließlich schon rum gehen und wenn der Unterricht vorbei wäre, würde sie einfach sofort zum Kindergarten gehen und mit Emma reden. Oder etwas anderes tun!?!
Bei dem Gedanken an die Alternative, wurde Miri gleich anders. Ein ziehen bereitete sich in der südlichen Region ihres Körpers aus. Ein sehr sehr angenehmes Ziehen, was Miri so stark noch nie verspürt hatte und das alles bloß weil sie daran dachte Emma zu küssen und.... Ja, nein das hatte noch ein klein wenig Zeit. Auch wenn das Ziehen Miri schon fast um ihren Verstand brachte. Sie brauchte Emma.
Jetzt konzentriere Dich, Miri! Du starrst schon wieder ins Leere! So schalt sie sich selber. Miri starrte wirklich wieder ins Leere, doch zusätzlich hatte sich ein dümmlich wirkendes Grinsen auf ihr Gesicht geschlichen, welches sofort verriet, dass sie bis über beide Ohren verliebt war.
Motivierter als am Morgen ging sie wieder in den Unterricht umd hoffte, dass die Zeit schnell umgehen würde.
Unbewusst zog sie ihren UnterrichtsStoff, denn sie sich für die einzelnen Klassen mehr schlecht als Recht vorbereitet hatte schneller durch als geplant war. Ihren Schülern war das nur Recht. Ihr hingegen war das nicht Recht. Noch zwei Blöcke hatte Miri vor sich und die Zeit schlich vor sich hin. Sie zog sich wie ein Kaugummi. ELEND laaaaannnnggg! Das war ja nicht auszuhalten. Wann sollte die nächste Klasse kommen?!

Doch auch diese zwei Blöcke gingen vorbei. Miri war so ungeduldig wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend, wenn es die Geschenke endlich auspacken möchte.
Sie konnte es kaum erwarten am Kindergarten zu sein und Emma zu sehen und Luca natürlich auch. Darum rannte Miri fast schon den Weg von ihrer Schule zu ihrer Traumfrau.
Am Kindergarten angekommen, war es eigentlich etwas früh ihren Sohn abzuholen, aber Miri spekulierte ja eigentlich auch darauf mit Emma reden zu können. Die Hoffnung, dass sie etwas Zeit mit Emma alleine verbringen könnte, hatte Miri schon aufgegeben.
Da sie doch wusste, dass sie Emma nicht einfach so von ihrer Arbeit wegholen könnte.
So hatte sich Miri einige Themen überlegt, die sie als Grund anführen könnte um mit Emma zu sprechen. Im ausreden überlegen war sie schon immer gut gewesen und dadurch, dass sie ja Lehrerin war, hatte sie viel von ihrern Schülern gelernt was das betraf. Denn schließlich waren Schüler immer sehr einfallsreich, wenn es darum ging sich irgendwie, irgendwo heraus zu reden. Es war schon erstaunlich wie kreativ Schüler werden konnten, wenn sie nur wollten. So empfand es zumindest Miri.
Aber das wr ihr jetzt auch eigentlich total egal. Sie hatte sich einen bombensicheren Plan ausgedacht, für den sie sich sogar selbst loben musste.

Miri stieg die Treppe in den ersten Stock hinauf und war fest entschlossen. Sie griff andie Türklinke und drückte sie herunter. Ja der Plan wird funktioni....... ren.
Miri sah sich verwirrt in dem Raum voller tobender Kinder um. Noch einmal sah Miri sich um und noch ein letztes Mal. Hatte sie Emma einfach übersehen??? Nein das war so gut wie unmöglich. Sie konnte Emma einfach nicht übersehen, nirgendwo. Sie würde ihr immer auffallen.
Aber vielleicht gab es ja eine ganz einfache Erklärung dafür, dass Emma nicht hiernim Raum war. Sie könnte in der Küche sein, im Büro oder ganz einfach auf der Toilette.
Inzwischen hatte eine Kollegin von Emma Miri in der Tür entdeckt. Sie kam mit einem freundlichen Lächeln auf Miri zu. "Hallo Miri. Wie geht es Dir? Du bist aber heute früh dran. Hast du etwa noch etwas vor mit deinem kleinen Schatz?", fragte Marlissa fröhlich. "Ähm. Hey Marlissa. Äh, ja ich weiß, dass ich früh dran bin." Miri sah sich nochmal um, könnte Emma aber immer noch nicht entdecken. "Du, Marlissa, sag mal. Wo ist denn Emma? Ich wollte noch etwas mit ihr besprechen.", fragend sah Miri Marlissa an. "Oh, Emma. Ja, die ist nach dem Mittagessen nach Hause. Sie sah schrecklich aus nach dem Essen. Es war glaube ich nicht gut. Aber wenn du etwas dringendes hast, dann kann ich dir bestimmt auch helfen" Miri war geschockt! Emma ging es nicht gut!?!? Sie starrte Marlissa entgeistert an. "Miri ist alles gut bei Dir? Du siehst so geschockt aus. Wenn es wegen Emma ist, dann musst Du Dir wirklich keine Sorgen machen. Mir ging es nach dem Essen auch nicht so gut. Nur hatte ich eh keinen Hunger und habe deswegen nicht viel gegessen. Einige der Kinder haben auch geklagt, dass ihr bauch etwas weh tun würde. Kann ich Dir denn nun helfen bei den Sachen, die Du mit Emma besprechen wolltest?" Das beruhigte Miri jedoch wenig, dass es angeblich nur am Essen lag. Als sie merkte, dass Marlissa sie immer noch auf eimne Antwort wartend ansah, sagte sie nur schnell: "Ähm, nein es ist nicht so wichtig. Das kann warten. Aber danke für das Angebot. Ich hole dann mal Luca."
Miri ging immer noch in den Gedanken an Emma hängend an Marlissa vorbeimauf ihren Sohn zu, der sie erst bemerkte, as sie direkt neben ihm stand. "Oh Mama. Hallo.", begrüßte er sie erfreut und umarmte sie.
Zwar war Luca etwas enttäuscht, dass er schon gehen musste, aber er freute sich auf zuhause, denn da könnte er weiter das Stück für das Herbstfest üben.
Auf dem gesamten Weg nach Hause zerbrach sich Miri schon fast den Kopf darüber ob es wirklich nur am Essen gelegen haben könnte, dass Emma nach Hause gegangen war. Miri hoffte es sehr. Doch fiel ihr auf, dass sie sie erst fragwn könnte, wenn sie sich wiedersehen würden. Denn eine Handynummer hatte Miri nicht und sie wusste auch nicht wo Emma wohnte.
Miri steckte also in einer Sackgasse. Zumindest für den Moment. Sie konnte mur warten bis jemand ihr zur Hilfe kam und dieser jemand konnte nur Emma sein.
Vielleicht würden sie sich ja morgen schon wiedersehen. Ganz bestimmt würden sie sich morgen sehen. Miri klammerte sich den restlichen Tag an diese Vorstellung und schlief schließlich erschöpft ein.

Warme Herbsttage (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt