Wiedersehen

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Foto: Miris Outfit

Freudestrahlend machten sich beide auf den Weg zum Kindergarten. Miri vermutete dass Emma noch nicht da sein würde. Sie würde sich bestimmt noch ausruhen wollen um heute Abend auch ganz sicher dabei sein zu können. Und natürlich hätte Miri mit ihrer Vermutung Recht. Emma war nicht da. Doch heute störte es Miri nicht, es ließ ihr strahlen nur noch größer werden.
Gut gelaunt, wie sie war brachte sie diesen Schultag auch relativ schnell hinter sich. Ihre Schüler hatten heute anscheinend auch beschlossen ihr das Leben mal nicht schwer zu machen und so hatten sie alle eigentlich sehr viel Spaß.
Nach der Schule hatte Miri noch genügend Zeit um sich zuhause nochmal für heute Anend fertig zu machen.
So sprang Miri zuhause angekommen unter die Dusche und wusch ihre Haare.
Mit dem Handtuch um den schon in Unterwäsche gekleideten, perfekt durchtrainierten Körper stand Miri nun vor ihrem Kleiderschrank und versank in Panik.
Was sollte sie bloß anziehen???!!!! Sportlich?! Nee. Tot chick???!!! Nein, auch nicht und so erging es Miri wie jeder anderen. Ihr doch allzu größer Kleiderschrank kam ich auf einmal viel zu klein vor. Sie hatte einfach nichts zum Anziehen.
Den Rock mit einer Strumpfhose und diesem Pullover und den Stiefeln?! Oder doch gleich lieber das Kleid, mit dem leichten Blazer drüber?! Nein, das ging ja mal gar nicht. Ohh mannnnn!!! Oder doch lieber eine Hose?!

Nachdem Miri gefühlte Stunden vor dem Kleiderschrank stand, entschied sie sich für eine bequeme, aber dennoch schicke Variante.
Eine enge Jeans, dazu eine etwas lässigere Bluse darüber. Darauf zog sie einen dunkelblauen Blazer an und ein paar Sneakers rundeten das Outfit ab.
Als Sie sich nochmal im Spiegel betrachtete war sie sehr zufrieden mit dem Ergebnis, bis... Ja bis sie ihre frisch gewaschen Haare sah.
Oh mein Gott!!! Dachte sich Miri. Sie hatte vollkommen vergessen, dass sie sich ja noch frisieren musste und etwas schminken.
Sollte sie sich die Haare hochstecken, oder lieber nicht?! Und das Make up. Na das sollte so natürlich wie möglich sein. Also nur etwas Wimperntusche und Kajal. So jetzt die Haare. Offen. Miri betrachtete sich nochmals im Spiegel. Ja so konnte sie gehen.
Ein Blick auf die Uhr, verriet ihr, dass es auch höchste Zeit wurde. So schnappte sie sich noch schnell ein Tuch, ihre Tasche und schon konnte es los gehen.

Schon als sie aus dem Haus tratt, schien ihr die Sonne ins Gesicht. Beflügelt von den Glücksgefühlen Emma endlich nach so vielen Tagen wieder zu sehen und durch das wundervolle Wetter, ging Miri leichten Schrittes los. Wann hatte sie sich das letzte Mal so gefühlt? Hatte sie das je? Ja doch, als sie Luca das erste Mal in ihren Armen gehalten hatte. Damals wie heute war alles perfekt. Nun gut, heute war noch nicht alles perfekt. Aber das würde es werden. So viel Stand für Miri fest.
Im Park angekommen, hielt Miri nochmal kurz inne und ließ alles Revue passieren. Alles von dem ersten Mal als sie Emma hier begegnet war, über das ungeplante Treffen und dem Spaziergang, bis zu dem heutigen Tag. Mit jedem Tag und jedem Treffen, war Miri dieser Park mehr und mehr ans Herz gewachsen. Er war schon ein fester Teil von ihrer Geschichte. Von ihrer und Emmas Geschichte um genau zu sein und schon verstärkte sich das wundervolle Gefühl in Miri. So nun wollte sie aber endlich zu ihren Sohn und Emma.
Schon vom weiten hörte sie das freudige Geschrei von spielenden Kindern. Als sie am Gartenzaun vorbei ging, hielt sie schon Ausschau nach Emma.
Und da war Sie! Sie kam gerade aus dem Haus und trug ein Tablett mit Essen darauf zu dem Tisch auf dem das Buffet angerichtet wurde. Miri blieb wie gebannt stehen. Sie konnte diesen Anblick nur genießen und alles in ihr begann zu kribbeln. Ja es waren diese berühmt berüchtigten 1000 Schmetterlinge in ihrem Bauch und sie genoss dieses Gefühl in vollen Zügen.
Emma trug ein kariertes Hemd, dass sie am Bauch zusammen geknotet hatte und das ihre Figur einmalig zur Schau stellte. Dazu kam eine eng anliegende dunkle Jeans.
Emma lachte über etwas, das Marlissa gesagt hatte. Ihr ganzes Gesicht strahlte und die Sonne ließ ihre blonden Haare wie einen Heiligenschein wirken.
Miri kam es vor, als wären alle Farben und Gerüche nun wieder viel intensiver. Emma brachte mehr Leben in ihr Leben.
Erst nachdem Emma mit Marlissa wieder im Gebäude verschwunden war, konnte sich Miri wieder bewegen und ging zum Eingang, der direkt in den Garten der Kindergartens führte. Dabei ließ sie ihren Blick immer wieder über die Leute gleiten, die schon da waren. Sie entdeckte ihren Sohn beim Fussball spielen mit, wie solte es auch anders sein, mit Mirko und Felix und noch ein paar anderen Kindern. Er wirkte glücklich und gelöst, was Miri wieder einmal bestätigte, dass er die Trennung von seinem Vater ganz gut verkraftete.
Ganz aufgeregt, ging sie endlich in den Garten. Endlich war sie da. Dort wo ihr Sohn und ihre große Liebe waren. Was heute alles geschehen wurde, wusste sie nicht. Miri wollte es auch einfach nur auf sich zukommen lassen und so ging sie ganz entspannt erstmal an den Rand des kleinen Fussballfeldes um ihren Sohn zu begrüßen.
Luca sah seine Mutter an Spielfeldrand und winkte ihr lachend zu. Miri winkte ihrem Sohn zurück und drehte sich um, um zu den Eltern von Mirko und Felix zu gehen. Diese hatten Miri auch schon bemerkt und schon zu sich gewunken.

Warme Herbsttage (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt