Down oder besser Zweifel...

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Als Miri am nächsten Morgen von ihrem Wecker aus einen sehr, sehr unruhigen Schlaf gerissen wurde, schloss sich sofort wieder ein beängstigender Ring aus Ungewissheit und Angst um ihr Herz. Sie hatte kaum geschlafen, war immer wieder wach geworden. Doch Ihr erster Gedanke galt natürlich wieder Emma. Sie hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie Emma heute sehen würde, jedoch war da so ein komisches Gefühl. Nein, es war eher so etwas wie eine kleine, böse Vorahnung. Miri versuchte dieses Gefühl beiseite zu schieben, so gut es eben ging. Doch gelingen wollte es ihr nicht so richtig.
Als Sie wieder auf den Wecker sah, sah sie, dass sie jetzt 10 Minuten damit verbracht hatte ihr inneres etwas unter Kontrolle zu bringen.
Miri musste nun aufstehen, wenn sie nicht alles in vollkommener Hektik und dem daraus folgenden Chaos erledigen wollte. Sie zwang sich aus dem Bett, in dem sie am liebsten liegen bleiben würde. Hatte sie überhaupt geschlafen?! Ihre Knochen fühlten sich so schwer an, als würden sie aus Blei bestehen. So ging Miri ins Bad, oder sie schleifte sich eher dorthin. Dort angekommen, schaltete sie erstmals ein Licht ein. Sofort kniff Miri ihre Augen fest zu, da das Licht in ihren Augen viel zu hell war und es brannte. Nur ganz langsam wollten sich ihre Augen an das grelle Licht gewöhnen.
Als sie endlich die Augen öffnen könnte, empfand sie das Licht zwar immer noch als zu grell, aber nun ging es. Miri sah in den Spiegel und entdeckte die tiefblauen Augenringe unter ihren Augen. Na super, dachte sich Miri, die schon damit zu kämpfen hatte, ihre blauen Augen überhaupt irgendwie offen zu halten.
Der Morgen verlief überhaupt nicht gut. Miri kam nicht so richtig in den Tritt und Luca wollte auch nicht aufstehen. So wurde dieser Morgen ein richtiger Kampf.

Auf dem Weg zum Kindergarten, zog sich Miris Herz immer weiter zusammen. Würde Emma da sein?! Würde sie mit ihr reden können? Hatte sie sich gestern vielleicht doch etwas zu weit vor gewagt? Aber... Es war doch Emma gewesen, die sie geküsst hatte. Nicht anders herum! Sie hatte sie zu nichts gezwungen.
Als Sie im Kindergarten angekommen waren, wurde Miri schnell klar, dass Emma auch heute wieder nicht da war. Vielleicht hatte Emma ja nur verschlafen und kam deswegen zu spät. Ja so musste es sein, dann würde sie Emma eben erst heute Nachmittag zu Gesicht bekommen. Dennoch brach es Miri fast das Herz, dass Emma eben nicht in diesem Moment schon im Kindergarten war.
Oder lag es doch an Miri? Die Zweifel wurden immer größer und ließen Miri den ganzen Tag nicht mehr los. Doch nicht nur Zweifel nahmen sie gefangen, nein denn auch eine nie gekannte Sehnsucht überkam sie. Oh Gott!!! Wenn sie nur alleine schon an das Gefühl dachte, das sie hatte, als Emma so flüchtig geküsst hatte.
Buhhhh, Miri wurde schon wieder heiß.
Ohje, wo war Miri da nur reingeraten?! Es war eine anscheinend nie enden wollende Spirale aus, Zweiflen gepaart mit Angst und der Sehnsucht und dem Verlangen, dass Miri verspürte.
Natürlich war Emma auch nicht am Nachmittag im Kindergarten, als Miri Luca abholen wollte. Das machte Miri fertig, als ging es ohne viel rumalbern nach Hause.
Wobei Miri bewusst den Park ausließ, denn da würde sie alles nur an Emma erinnern und das im Moment viel zu sehr weh. Also ging sie lieber den längern Weg um den Park rum. Luca gefiel das gar nicht, da er noch auf den Spielplatz wollte. Doch Miri blieb hart und musste ab jetzt eben einen quengelnden, eingeschnappten kleinen Jungen ertragen, dessen sonst so gute Laune an diesem Tag auch nicht mehr zu bessern war.
Miri jedoch war das herzlich egal. Sie hatte nur Emma im Kopf, alles tat ihr weh und sie war hundemüde und fühlte sich elend.
Deshalb ging es für beide an diesem Abend relativ früh uns Bett. Bevor Miri wirklich zu Bett ging, setzte sie sich nochmals ans Klavier und spielte und sang ihre ganzen Gefühl einfach raus. Danach ging es ihr schon viel besser. Sie hatte zwar nicht lange gespielt, doch tat es gut mal alles mehr oder weniger laut ausgesprochen zu haben.
Genau weil die Musik immer für Miri da gewesen war und ihr immer half, wenn sie etwas bedrückte, genau deshalb liebte Miri sie so. Ihr Kopf war nun leer und sie fühlte sich etwas leichter als zuvor.
Sie sang und spielte sich ihre Sorgen und Ängste einfach von der Seele und wenn Miri glücklich war, dann verstärkte die Musik dieses Gefühl noch.
Mit einem bessern Gefühl als vorher ging Miri schließlich ins Bett und konnte die Nacht auch besser schlafen. Dennoch wachte sie alle zwei Stunden schweißgebadet auf und lag erstmal wach da. Ihr Herz raste immer, denn es war immer ein Albtraum, der sie geweckt hatte. Meistens drehte es sich um Emma und wie sie Miri so einfach verließ und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Sie beschimpfte Miri und brach ihr immer das Herz. Sie konnte nur hoffen, dass es bei diesen schlechten Träumen bleiben würde.

Warme Herbsttage (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt