Was nun?!

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Als Miri jedoch gerade los gehen wollte, fiel ihr Blick in zwei rehbraune, strahlende Augen. Ihr Herz setzte ein ein Schlag aus und sie verlor sich in diesen Blick. Wie hatte sie dieses Gefühl vermisst. Eine Wärme bereitete sich von ihrem Herzen auf ihren gesamten Körper aus.
Die rehbraunen Augen ließen sie nicht los, obwohl der Blick an Miris Körper hinunter und wieder herauf glitt, konnte Miri nur auf diese Augen achten. Dieses Braun, mit einem leichtem Grünstich drin, strahlte Wärme, Geborgenheit, Zufriedenheit aus. Doch auch Liebe, Sehnsucht und Verlangen lagen in ihm.
Nur langsam begann Miri auch wieder alles andere von Emma wahr zu nehmen. Emma stand mit einer Schüssel in den Händen, wie angewurzelt auf einem Fleck und konnte sich augenscheinlich nicht bewegen. Sie sah Miri nur überrascht an und ließ ihren Blick über jeden cm von Miri gleiten. Ein leicht verträumtes, verlangendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ihr Gesicht nahm nun einen leichten Rotton an, was Miri zufrieden feststellte. Sie nahm mit ziemlicher Genugtuung war welche Wirkung sie anscheinend auf Emma hatte.
Um Emma endlich aus ihren Starren zu reißen und ihr damit eine peinliche Situation zu ersparen, hob Miri ihre Hand zum Gruß. Emma musste woll richtig an ihren Gedanken oder so gehangen haben, denn sie schüttelte kurz ihren blonden Schopf und wollte auch schon fast ihre Hand zum Gruß heben. Doch im letzten Moment fiel ihr gerade rechtzeitig ein, dass sie ja eine Schüssel mit Salat in den Händen hielt. Diese wäre ihr nun beinahe runter gefallen. Der Rotton ihres Gesichtes verstärkte sich nochmals, als sie peinlich berührt zu Miri herübersah. Diese sah sie nur entschuldigend lachend an, womit sie Emma auch ein Grinsen abgewinnen konnte.
Emma drehte sich schnell zum Tisch um und stellte die Schüssel ab. Als sie sich Miri wieder zuwendete und Anstalten machte zu ihr zu kommen, erklang plötzlich aus den Lautsprechern, die aufgebaut waren, eine Stimme.
Es war die Leiterin des Kindergartens, die alle Eltern und Kinder herzlich willkommen hieß. Miri hatte sich zu der Frau gewandt, doch mit einem Mal spürte sie eine zaghafte, federleichte Berührung an ihrem Handrücken. Diese kleine Berührung schickte tausend Stromschläge durch ihren Körper. Die Stelle, an der die Berührung erfolgt war, kribbelte und Miri hatte das Gefühl, als würde Sie die andere Hand immer noch auf ihrem Handrücken liegen. Ein unverkennbares Parfum stieh ihr in die Nase. Alles verschwand vor Miris Augen. Die Leiterin, die imme noch ihre Rede hielt, die anderen Eltern, die um sie herumstanden und der Rede lauschten, die Kinder, die immer noch rumliefen und spielten. Alles rückte in den Hintergrund.
Sie wusste, dass Emma hinter ihr stand. Nicht zu nah, nicht dass die anderen etwas mitbekamen. Doch nah genug, dass Miri ihr Parfum war nahm und ihre Nähe Miri völlig aus der Bahn warf.

Miri kam erst wieder in die Realität zurück, als die Eltern um sie herum anfingen zu klatschen. Fast die gesamte Rede hatte sie verpasst. Nur machte Miri das nichts aus, da sie die Nähe zu Emma genossen hattest und sich sicher war, dass heute der schönste Tag in ihrem Leben werden würde. Als sich alle wieder anfingen zu unterhalten, drehte Miri sich um. Eigentlich hatte sie erwartet Emma hinter sich zu finden, aber dort war niemand mehr. Verwundert sah Miri sich um und sah Emma, die gerade im Gebäude verschwinden wollte, sich aber nochmals umdrehte und Miri zu zwinkerte. Sie hatte es sich also nicht eingebildet. Lächelnd ging Miri zu den Eltern von Felix und Mirko.
Das Gespräch mit ihnen war wie immer sehr angenehm und sehr lustig. Zwischenzeitlich sah Miri immer wieder zu Emma, die sich entweder mit anderen Eltern unterhielt oder etwas erledigte. Miri konnte nur immer wieder bewundern, wie das Sonnenlicht die Haare von Emma zum scheinen brachten und ihre Augen im Sonnenlicht noch mehr zu leuchten begannen, als sie es eh schon taten. Wenn sich ihre Blicke traf, wurde das Lächeln von beiden größer und sie hatten Schwierigkeiten sich aus den Augen der jeweils anderen zu lösen.
Als Sie gerade wieder einen Blickkontakt unterbrochen hatten, rief Miri Luca zu sich. "Na mein kleiner Mann? Was hälst Du dabon, wenn wir jetzt mal was essen?" "Oh ja, ich habe auch schon voll Hunger, Mama.", antwortete ihr ihr Sohn. "Wollt ihr mitkommen?", fragte Miri an die anderen Eltern gewandt. "Ja, das ist eine gute Idee. Felix, Mirko kommt ihr. Wir wollen jetzt was eseen gehen." rief Mirkos Mutter. Die zwei waren sofort hell auf begeistert von der Idee.
So machten sie sich alle auf zum Buffet, als alle etwas auf ihren Tellern hatten, suchten sie sich einen freien Platz an einem Tisch und begannen zu Essen.
"Darf ich mich vielleicht dazu setzen?", fragte eine wunderschöne Stimme hinter Miri in die Runde. Miri wandte sich um und dah direkt in Emmas schönes Gesicht.
"Jaaaaa!" kam es gleich aus allen drei Mündern der Jungs. "Aber natürlich.", bestätigte Mirkos Mutter und sah in de Runde. Alle nickten zustimmend. So wurde für Emma noch ein Platz an Miris Seite geschaffen.
Was für eine Ironie, dachte sich Miri. Denn genau das war der Platz, der für Emma bestimmt war und so saßen sie das erste Mal gemeinsam zusammen. Die Sonne schien, die letzten Vögel sagen ihr Lied und die Stimmung war ausgelassen.
Nach dem Essen verabschiedete sich Emma auch schon relativ schnell wieder und nahm die drei Jungs gleich mit sich mit, denn bald würden die einstudierten Stücke aufgeführt werden.

Warme Herbsttage (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt