4. Willkommen im Paradies

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Tut mir echt leid, dass ich dashier jetzt noch einmal hochlade 😅 Beim vorherigen Update wurden nur die ersten Zeilen angezeigt (jedenfalls bei mir) und ich konnte nichts daran ändern x:

"SEBASTIAN!", schrie der Brite zornig, während er seine Augenklappe auszog und das Sigel des Vertrages zum Vorschein brachte. "Sebastian, ich befehle dir, RETTE UNS UND ZWAR SOFORT!" Das teuflische Mal begann lila aufzuleuchten, doch es geschah nichts. "SEBASTIAN, ICH BIN NICHT IN STIMMUNG FÜR SCHERZE!", brüllte Ciel nach einer kurzen Stille wütend. "Ciel, beruhige dich. Sebastian wird sicher bald kommen um uns zu holen. Wir müssen nur abwarten", meinte Darja und versuchte so den Blauäugigen irgendwie zu besänftigen. "Willst du hier etwa warten? Mitten im nirgendwo? Wir haben hier nicht einmal Empfang um Hilfe zu rufen und du willst hier abwarten?", fragte Ciel ungläubig. "Ja, ich möchte hier warten, zumal uns die Suchtrupps hier am ehesten finden werden, falls welche geschickt werden", meinte die Russin und machte ihren Koffer auf. "Was möchtest du jetzt machen?" "Mir etwas anziehen, es ist scheiße kalt", antwortete sie darauf und holte ein paar Klamotten aus ihrem Gepäck. "Du solltest dir auch etwas überziehen, bevor du noch krank wirst." Der Brite räusperte sich unsicher. "Ich ... kann mich nicht alleine anziehen", waren schließlich seine Worte. "Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?" Ciel nickte nur beschämt und versteckte sein Gesicht hinter seinen Knien, die er eng an seinen Oberkörper angezogen hatte. "Du wirst im Dezember 21 und du kannst dich nicht selbstständig anziehen?" "Sebastian hat das immer für mich gemacht", nuschelte der Blauäugige kleinlaut. Die Russin seufzte nur, legte ihre Kleidung beiseite und begann in Ciels Koffer nach Klamotten zu suchen. "Arme hoch!", befahl Darja und stülpte ihm einen einfachen Pullover über den Kopf. Danach kamen die Socken und zuletzt die Hose. Der Brite bedankte sich schüchtern und gab sich selber eine mentale Schelle dafür, dass er sich vor seinem Schwarm so blamierte. "Bitte schau weg, ich möchte mich jetzt auch umziehen." Ciel sah daraufhin über seine Schulter und erkannte dabei die Silhouette eines riesigen Schiffes, welches direkt auf sie zukam. "Darja, wir müssen schnell zur Seite fahren!", schrie er und sah sie panisch an. Die Russin, die ihr Nachthemd bereits zur Hälfte aufgeknüpft hatte schaute auf und erkannte nun auch das riesige Frachtschiff. Augenblicklich nahm sie die Paddel in die Hand und ruderte das Boot zur Seite, doch sie war nicht schnell genug. Die Spitze des Wasserfahrzeuges traf auf die Mitte ihres Rettungsbootes, wodurch dieses in zwei Teile zerbrach, das Duo trennte und durch die Wellen, welche von dem Schiff erzeugt wurden, auseinander getrieben wurde. Darja schrie verzweifelt nach ihrem besten Freund, doch hörte nur das plätschernde Meer und den vorbeifahrenden Frachter. Sie schrie weiter und weiter, jedoch vergebens. Als das Schiff vorbeigezogen war, sah sie den Briten, der sich kaum noch über Wasser halten konnte, aus dem Augenwinkel. "Dascha, - hilf mir! - Ich kann nicht - schwimmen!", rief der Blauäugige nach Atem ringend. "Ich komme!" Die Brünette nahm all ihre Kräfte zusammen und schwamm auf Ciel zu, welcher aber kaum noch Ausdauer hatte und langsam in die Tiefe des Meeres gezogen wurde. Die Russin tauchte sofort unter, um den Briten nicht aus dem Blick zu verlieren. Ihre Augen brannten höllisch, doch das war ihr egal. Sie wollte ihren besten Freund um jeden Preis retten. Als dieser in Reichweite war, zog sie ihn sogleich an die Oberfläche zurück, wo sie glücklicherweise eine abgebrochene Planke des zertrümmerten Rettungsbootes fand und sich daran klammerte, was der Brite ihr keuchend gleichtat. "Danke Dascha", versuchte dieser zu sagen, als er das salzige Wasser aushustete, während Darja sanft seinen Rücken streichelte und ihn mit geröteten und tränenden Augen mitleidig ansah. "Dieser Mistkerl", nörgelte Ciel, der sich nun ausgehustet und beruhigt hatte. "Er versprach mir, er würde immer an meiner Seite bleiben", murmelte er mit Enttäuschung in seiner angeschlagenen Stimme.

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Der Nebel löste sich auf und ließ die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne hindurch. Ciel und Darja, die sich von der Strömung des Meeres treiben ließen und sich eng aneinander kuschelten, um nicht zu erfrieren, blickten auf den lila gefärbten Horizont. "Wow, wie schön das aussieht", staunte die Russin. Ihre Augen waren vom Salzwasser immer noch ganz gerötet. "Wenn wir uns in einer anderen Lage befänden, würde ich dich jetzt fragen, ob du mit mir ausgehen würdest", meinte Ciel und versuchte dabei aufheiternd zu klingen. Darja blickte ihn nur fragend an. "Ich scherze nur", antwortete er daraufhin.

"Ciel, siehst du das da hinten?", fragte Darja, als sie weiterhin die Morgenröte bewunderten, und deutete auf einen Umriss am Horizont. "Sieht aus wie eine Palme", meinte er, während sich ein hoffnungsvoller Schimmer auf seine Augen legte. "Ich kann es nicht fassen. Ciel, wir sind gerettet", freute sich Darja und strahlte über beide Ohren. Dieser Anblick ließ das Herz des Briten schneller schlagen und er begann auch fröhlich und ehrlich zu lächeln, jedoch musste er ihr widersprechen. "Solange es dort zivilisierte Menschen gibt, oder überhaupt Menschen." Darjas Lächeln verschwand, doch die Hoffnung blieb. Sie schwammen immer näher an das Land heran und erkannten langsam mehr Palmen und anderes Gestrüpp. "Sieht so aus, als würden hier wirklich keine Menschen leben", musste Darja feststellen, als sie die Insel erreichten. "Verdammt", murmelte der Blauäugige und ließ sich in den überraschend sauberen und weichen Sand des Strandes fallen. "Hey, wir haben keine Zeit für Nickerchen. Du willst doch überleben, oder?" Der Brite zuckte nur mit den Schultern und blickte in eine andere Richtung. Darja zerrte ihn daraufhin an seinen Armen hoch und nahm ihn bei der Hand. "Komm schon, wir müssen Trinkwasser und Nahrung finden. Einen Schlafplatz brauchen wir auch, also los!", sagte sie und lief mit ihm ins Grüne hinein. Als sie etwas tiefer in den Dschungel eindrangen, fielen ihre Unterkiefer vor staunen hinunter. Vor ihnen lag eine malerisch schöne Gegend voller verschiedener tropischen Pflanzen, einem gigantischem Wasserfall, welcher in einen klaren Bach fiel und lauter bunte Vögel, welche die Lüfte in einen Regenbogen verwandelten. "Ist das das Paradies?", fragte die Russin, die wie verzaubert, mit Ciel an ihrer Hand, den funkelnden Wasserfall ansteuerte. "Das kann nicht sein", antwortete Ciel, welcher sich in den Ästen und Blätter der exotischen Gewächse verloren hatte. "Das Wasser hier sieht so sauber aus. Es ist bestimmt trinkbar", meinte Darja, während sie ihre Hände zu einer Schale formte, etwas von der reinen Flüssigkeit hinein ließ und anschließend davon kostete. Ciel wollte sie warnen, dass das Wasser möglicherweise vergiftet sein könnte, doch es war zu spät. Darja ließ mehr Wasser in ihre Hände fließen und trank es anschließend. "Es ist so frisch. Ciel, trink doch auch etwas davon." Das Gewässer schien genießbar zu sein, weshalb der Brite nun auch etwas von dem klaren Nass probierte, um seinen ausgetrockneten Rachen wieder mit Flüssigkeit zu versorgen. "Du hast recht! Unsere Trinkwasserquelle haben wir schon mal", freute sich der Brite, der seinen Durst stillte und sich daraufhin den Mund mit seiner Hand abwusch. "Hast du schon etwas Essbares gefunden?", erkundigte sich die Brünette bei Ciel. "Schau mal da oben auf die Palmen. Sieht so aus, als würden da Bananen und Kokosnüsse wachsen. Aber wie sollen wir die von da oben herunter bekommen?" "Lass das mal meine Sorge sein", meinte die Russin selbstsicher und lief zu einer der vielen Palmen, um an ihrem Stamm hinaufzuklettern. "Bist du verrückt, Dascha? Du wirst fallen!", rief der Brite besorgt, doch Darja kletterte weiter, bis sie schließlich an der Spitze ankam und eine Bananenstaude zu Boden fallen ließ. "Sie sind zwar noch nicht ganz reif, aber man kann sie schon essen", sagte Darja, als sie wieder herunter gekommen war, eine Banane von der Staude abriss, diese öffnete und dann aß, während Ciel nur beschämt weg blickte. "Darja? Würde es dir etwas ausmachen wenn ich mich kurz unter den Wasserfall stelle? Ich fühle mich so dreckig", meinte der Brite, der sich verlegen am Nacken kratzte. Darja schüttelte nur ihren Kopf und aß eine weitere Banane.

Als Ciel am Wasserfall war, stellte er sich unter ihn, um das salzige, austrocknende Meerwasser abzuspülen. Dabei genoss er den festen Strahl an seinem Rücken der ihn massierte und entspannte. Doch als er sich umdrehen wollte rutschte er unglücklicherweise auf einem glitschigem Stein aus und fiel hinter den Wasserfall in eine versteckte kleine Höhle. Er stand auf und ging neugierig tiefer in die immer dunkler werdende Höhle. Jedoch erkannte er, dass etwas auf die Wände gemalt wurde, wenn auch nur ungenau. Vorsichtig tastete er die Gemälde ab. "Hier leben also doch Menschen", murmelte er gedankenverloren vor sich hin, erschrak jedoch, als Darja laut nach ihm rief. Sofort kam der Brite aus der Höhle heraus und erblickte die Brünette, die suchend, mit einem Palmblatt, welches sie zu einer improvisierten Tasche umfunktioniert und einige gute Bananen hineingesteckt hatte, da stand und weiterhin nach ihrem besten Freund rief. "Ich bin hier. Komm her, ich muss dir etwas zeigen", schrie er und lockte sie zu sich. Darja staunte nicht schlecht, als Ciel ihr die verborgene Höhle zeigte. "Sieh dir mal diese Gemälde an." "Sieht aus wie eine Ansammlung von Anleitungen."




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