7. Herion

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Hier möchte ich noch kurz anmerken, dass in einer anderen Sprache gesprochen wird.
Man merkt es an diesen Zeichen

Französisch: >>Text<<
Russisch: ×Text×

Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend 😅

"Wir sind gerettet", lachte die Russin und konnte vor Freude nicht mehr still halten. "Vorausgesetzt die Leute auf dem Schiff sehen uns", bemerkte der Brite. Darja und Ciel schwammen sogleich wieder an den Strand und begannen wie die Wilden herumzuschreien und zu hüpfen. "HALLO! HILFE! HALLOOO!!" Dann bekam die Russin eine Idee. "Schrei weiter, ich bin gleich wieder da", sagte sie und lief zum Unterschlupf, um dort aus ihrem Koffer ein neonpinkes Top herauszuholen und es an einen langen Stock zu befestigen. Sie lief wieder zurück und fing an mit der Neonfahne herumzuwedeln und zu schreien. Das Schiff kam jedoch seines Kurses nicht ab. Niemand hatte sie gesehen. Doch das Duo gab die Hoffnung nicht auf und schrie weiter. Solange, bis das Schiff am Horizont verschwand.

Die beiden ließen sich deprimiert in den Sand fallen. "Vielleicht sollten wir schon mal im Voraus ein Zeichen setzten", meinte der Brite und sah Darja fragend an. Sie stimmte ihm zu und machte sich zusammen mit ihm auf die Suche nach großen Steinen, die sie anschließend aneinandergereiht an den Strand legten, sodass man von oben das Notsignal SOS lesen konnte. "Ich hoffe hier fliegen überhaupt Flugzeuge vorbei", sagte die Russin und blickte dabei in den Himmel, wo sich die letzten Gewitterwolken aus dem Staub machten.

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×Fuck×, fluchte Darja, als sie sich an einer Dorne des Beerenbusches, den die beiden gerade gefunden hatten und diesen nun abernteten, stach. Ciel seufzte nur. "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du diese obszönen Wörter nicht in den Mund nehmen sollst?" "Tut mir leid", nuschelte Darja und sah ihm dabei schuldbewusst in die Augen. In die Augen, die nicht mehr dieselben waren. "Ciel, dein Siegel! Es ist-" "Was? Was ist damit? Leuchtet es?", fragte der Brite aufgeregt und die Hoffnung, dass Sebastian kommen würde, um sie zu retten, machte sich in ihm breit. "Nein, im Gegenteil. Es ist etwas verblasst." Schock durchfuhr den Körper des Blauäugigen und er rannte blitzartig zu einem naheliegenden Fluss, wo er seine schwammige Reflexion betrachtete. Tatsächlich, das Siegel war verblasst, aber nicht ganz verschwunden. "Was mach dieser Teufel nur?", fragte er sich, die Trauer in seiner Stimme war kaum zu überhören. Doch seine Mimik änderte sich urplötzlich und er schlug mit der flachen Hand in das langsam fließende Wasser, wo seine Reflexion zu sehen war. "Ich komme auch ganz gut ohne diesen Mistkerl zurecht!", zeterte der Brite und begab sich zögerlich auf den Rückweg. Als er bei seiner Freundin, die während seiner Abwesenheit ein paar Beeren verputzt und nun viele rote Flecken um ihren Mund hatte, ankam, hörte er seltsame Geräusche aus der Richtung der anderen Seite des Busches. Es waren Schritte, die von einem lauten Klappern und tiefen Stimmen begleitet wurde. "Duck dich!", schrie der Brite flüsternd und drückte den Kopf der Russin nach unten. Durch das Gestrüpp konnten sie sehen, wie ein etwas dickerer Mann entlang ging. Er war mit vielen Ketten, Piercings Arm- und Fußkettchen verziert. Ihm folgten zwei dünnere Männer, die auch Schmuck trugen, aber deutlich weniger als der dickere. Sie hatten alle lange, schwarze Haare, die sie zur Hälfte zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatten. Die dünneren Männer trugen zusammen einen kleinen Hai in den Armen und auf dem Rücken Taschen, mit vielen Waffen. Erst waren sie still, doch dann fing der Dicke an zu sprechen: >>Spürt ihr das auch?<< >>Was sollen wir denn spüren, Häuptling?<<, wollten die hinteren Männer wissen. >>Ich fühle die Aura der Herion, sie ist hier auf der Insel!<< Ciel blickte die Einwohner verwirrt aber auch interessiert an. "Französisch?", fragte er etwas zu laut, sodass der Dicke stehen blieb und sich umschaute. Doch er guckte nicht hinter den Busch und ging weiter, wahrscheinlich dachte er, es wäre irgendein Tier. "Was zum Teufel ist eine Herion?" wollte die Russin wissen, als die Männer nicht mehr zu sehen waren und blickte ihren besten Freund fragend an. "Möglicherweise ist das irgendeine Göttin oder Königin. Vielleicht ist das aber auch die verschollene Frau des Häuptlings." Ciel versuchte irgendwie eine Verknüpfung herzustellen, doch ob das alles wirklich stimmte konnte er nur vermuten. "Ich denke es wäre besser, wenn wir uns nicht blicken lassen. Wer weiß, was sie alles mit Eindringlingen anstellen", fügte er hinzu.

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"Und nochmal. Ja, super!", freute sich Darja, als Ciel schon zum dritten Mal ohne Probleme zu ihr geschwommen war. "Hör auf mich wie ein Kind zu behandeln!", fauchte der Brite und hörte auf der Stelle auf zu schwimmen. Darja kicherte nur. "Ach komm schon, in manchen Dingen benimmst du dich doch noch wie ein Kind." "Das hast du jetzt nicht gesagt!" "Doch das habe ich." "Na warte!" Ciel jagte die Russin durch das Wasser, doch sie war deutlich schneller. Sie schwamm auf den Strand zu und ließ sich absichtlich in den weißen Sand fallen, woraufhin der Brite auf sie sprang und sie böse ansah. Die Brünette hingegen blickte ihn verdutzt an als sie diese Nähe spürte und merkte, wie der Blick des Blauäugigen immer sanfter wurde und sein Kopf immer weiter nach unten zu ihrem sank. Sie spürte, wie ihr Herz in ihrer Kehle schlug. Gleichzeitig hörte sie den ihres besten Freundes. Es raste wie verrückt und je näher er ihr kam, desto schneller wurde das Klopfen. "Erm ... Ciel?", stotterte sie und drückte ihn leicht von sich weg. "Tut mir leid, scheinbar war ich für einen Moment weg", meinte er, als er sich wieder gefangen hatte. Sein Gesicht war knallrot angelaufen, als er sich bewusst wurde, was er gerade tun wollte. Ciel wunderte sich. Normalerweise würde er niemals unüberlegt handeln. Doch nun hatte er seinen Gefühlen freien Lauf gelassen und war tatsächlich kurz davor gewesen, die Russin zu küssen.

"Ich habe Hunger", nörgelte Darja und rieb sich dabei ihren grummelnden Bauch. Der Brite stand sofort auf und half Darja dabei auch auf die Beine zu kommen. "Wir sollten noch Fische von gestern in der Höhle haben, lass uns etwas essen und dann die Insel ein bisschen erkunden." Die Russin lächelte daraufhin. "Klingt nach einer guten Idee." In der Höhle jedoch, fanden sie heraus, dass die Lagerung von Lebensmitteln in freier Natur nicht so einfach war. Ein ganzer Schwarm Ameisen hat sich in den Palmblättertaschen versammelt und machten das Essen ungenießbar. Die Russin seufzte. "Sieht so aus als ob ich wieder Bananen herunterholen muss."

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