Kapitel 13 : Carries Sicht

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"Ich hätt gern noch nen Gin Tonic",rief ich dem Barkeeper zu.
Inzwischen mein fünfter Cocktail heute.
Ich war auf einer angesagten Party, von der ich weder die vielen Leute um mich herum, noch den Gastgeber kannte.
Maddi wollte nicht mit kommen.
Sie verkrümelte sich den ganzen Tag nur in unserer Wohnung  und ging selten vor die Tür.
Sie trauerte. Jede Nacht konnte man sie schluchzen hören. Nur Ich, Psycho Carrie, zeigte keine Spur von Trauer...
Ich war eher diejenige, die sich mit Alkohol und Partys von den Schuldgefühlen, der Angst und der Trauer ablenkte.

So war es auch in dieser Nacht.
Ich war schon ziemlich angetrunken und nahm nur noch scheinhaft meine Umwelt war. Im Nachhinein hätte ich weniger trinken sollen.
Plötzlich bemerkte ich, wie mich von hinten jemand antanzte. Ich dachte mir nichts dabei, drehte mich in  Richtung des Antänzers um und tanzte mit ihm daraufhin einen langsamen Stehblues. Ich muss wirklich betrunken gewesen sein.
Bevor ich überhaupt realisierte wie nah wir uns waren, beugte er sich zu mir runter und küsste mich.
Ich schloss die Augen.
Für einen kurzen Moment war ich im Einhornponyland angekommen. Doch dann ertönte nahe an meinem Ohr: "Wow...Bae! wusste gar nicht wie romantisch du sein kannst."
Ruckartig riss ich meine Augen auf, stieß meinen Gegenüber von mir und schaute im ins Gesicht. Es war kein geringerer als MARC !!!!! Der Stalker und Balkon-Hochkletterer Marc!!! Der absolut widerliche und skrupelose Marc!!!
Der Marc den ich gerade geküsst hatte!!!
Das war zu viel für mich.
Ich rannte zur nächstbesten Toilette und übergab mich. Marc ließ ich einfach stehen.
Mir war so übel dass ich nur noch raus an die frische Nachtluft wollte.

Daher beschloss ich nach Hause zu laufen. Inzwischen hatte der Alkohol
Intus etwas nach gelassen,so dass ich halbwegs normal laufen konnte.
Es war einer sternenklare Nacht, doch ich erblickte keine Menschenseele.
Weit entfernt hörte man ein paar Autos hupen, kurz darauf fuhr ein Krankenwagen vorbei. Wieder mal ein Unfall...
Vertieft wie immer lief ich an einer dunklen Seitengasse vorbei,wurde plötzlich am Arm gepackt, in die Gasse gezogen und an eine Wand gepresst. Einer hielt mir die Hand vor den Mund um meinen Schrei zu unterdrücken.

Vor mir konnte ich vier Gestalten ausmachen.

Der eine der mich festhielt hatte braunes Haar mit kalten, dunkelblauen Augen.

Ein anderer mit blonden Haaren und braunen Augen, stand direkt neben ihm.

Eine etwas undefinierbare kleinere Gestalt war an die mir gegenüberliegende Wand gelehnt.

Und ein schwarzhaariger, mit stechenden grauen Augen ,der sich aus dem Schatten löste und langsam anfing zu sprechen:

"Hey, Süße! Tut mit leid, dass wir dir solche Unannehmlichkeiten bereiten müssen, aber wenn du jetzt ganz brav das machst was wir von dir wollen, passiert dir auch nichts."
"Aber wenn du dich wiedersetzt oder wehrst dann...", fuhr sein nebenan fort, "werden wir dir sehr weh tun müssen." Er zog ein Messer aus seiner Tasche. Vor Schreck weitete ich die Augen. "Wehren" war gut, dachte ich.
Nur mit Mühe hielt ich mich auf den Beinen und verharrte weiterhin  in meiner Schockstarre.
"Also, wenn das hier klappen soll, dann gib uns einfach deine Tasche.",meinte der braunhaarige, der mich inzwischen losgelassen hatte.
Ich rührte mich nicht.
"Na gut, wenn du's so willst"...
Auch er zückte ein Messer,nur ein deutlich größeres und längeres, als das mit dem ich vorher bedroht wurde.
Er legte mir die Klinge an den Hals und hauchte schon fast:
"Komm schon das ist doch nicht so schwer..."
Dasselbe hatte auch damals mein Enzugstherapeut zu mir gesagt.
"Es reicht jetzt!", rief der Kleinere und riss mir die Tasche vom Arm.
Ich wollte stark und selbstbewusst klingen, doch das einzigste was ich heraus brachte war ein seeeehr gefährlich klingendes, kleinlautes Piepsen.
Die Männer lachten und ich wurde zu Boden geschubst.
Während sie meine Tasche durchwühlten, kam mir eine Idee.
Ich hatte mein Handy in der Jackentasche!
Unbemerkt schaffte ich es irgendwie es hervor zu holen.
Doch kaum konnte ich eine Taste drücken wurde mir das Handy aus der Hand geschlagen. Der Blonde stand vor mir und gab mir einen heftigen Tritt in den Bauch. Stöhnend sackte ich auf dem Boden zusammen.
Mit einer Stimme kälter als Eis sagte er: "Hältst du uns für komplett dämlich"!?
Ein weiterer Tritt folgte.
Ich wimmerte. Tränen stiegen mir in die Augen.
Der Schwarzhaarige ging vor mir in die Hocke und sprach: " Tja...alles hätte perfekt und ohne Gewalt verlaufen können.....Jetzt müssen wir dir leider weh tun.
Bevor ich überhaupt irgendwie hätte reagieren können, nahm er meinen Arm und verpasste mir einen tiefen Schnitt. Und noch einen und noch einen. Jetzt heulte ich ununterbrochen. Es erinnerte mich einfach zu sehr an meine Vergangenheit.
"So Arbeit erledigt, nichts wie weg hier!"
Ich dachte schon es wär endlich vorbei doch der Schwarzhaarige drehte sich nochmal zu dem Häufchen Elend aka mir um.
Er hob mein Kinn an, so dass ich ihm direkt in die Augen schauen musste.
"Ich will dass du immer an diesen Moment zurück denkst, wenn du glaubst du wärst das selbstbewusste und taffe Mädchen...Versprichst du mir das Carrie?"
Und mit einem spottendem Lachen ging er davon.

Woher er meinen Namen kannte?

Keine Ahnung.

Wie lange ich noch schluchzend in der dreckigen Gasse lag?

Keine Ahnung.

Was das ganze sollte?

Keine Ahnung.

Warum ich Carrie sein muss?

Keine Ahnung.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Tadaaa!!!!

Neues Kapitel👏

#endlich #ichbineinfaulesRindvieh

#ByeBye💗 😘

Hunted  *(pausiert)*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt