» 002 | drown « ✔

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Ich wurde, so wie jeden Tag, durch meinen Wecker geweckt. Meine Hand schlug auf ihn ein, bis er still war. Mein Kopf ruhte noch immer auf meinem weichen Kissen und meine Haare vielen mir leicht ins Gesicht, als ich mich zurückdrehte.

Ich war ein richtiger Morgenmuffel, das hing nicht nur mit meiner schlechten Laune und meiner Faulheit zusammen, sondern auch manchmal mit dem Wetter, oder wie heute, mit der Party. Ich werde das Gefühl nicht los, das es nicht bei diesem einen Mal bleiben wird. Ich wischte mir mit der Hand übers Gesicht, ich konnte seinen fesselnden Blick nicht vergessen. Genau das, ließ meine Bewegungen stoppen, als ich aus dem Bett steigen wollte.

Tatsächlich fing mein Herz an schneller zu schlagen, als ich an ihn dachte. Mein Körper fing leicht an zu zittern, ich hatte plötzlich starke Angst vor ihm, obwohl er mich gestern vor diesem Idioten gerettet hat. Noch nie war ich so geschockt von einem Aussehen, insgesamt von einem Menschen, den ich knapp eine Minute gesehen hab. Ich würde mich heute am liebsten den ganzen Tag im Bett verkriechen, doch da vielen mir die ganzen Sachen ein die ich heute noch erledigen muss.

Zara war mein erstes Ziel, denn ich wollte unbedingt wissen, ob sie sauer auf mich ist. Außerdem möchte ich gerne wissen, ob sie was mit Mike erreicht hat. Ich wusste das es nicht die beste Entscheidung war, einfach abzuhauen, ohne ihr vorher Bescheid zu geben, doch ich musste einfach weg von der Party. Ich hoffe einfach, dass es mit Mike geklappt und sie überglücklich ist, anstatt sauer auf mich. Zara verzeiht nicht wirklich schnell, sie ist sehr nachtragend. Umso mehr wäre ich erleichtert, wenn es geklappt hätte, denn ich brauche sie. Ich habe sonst keine anderen Freunde, sie war von Anfang an für mich da, wenn es andere nicht taten. Damals als ich in die Schule kam, war sie immer für mich da und hat mich nicht heruntergemacht, wie manch andere. Sie ist immer die Person, die alles geregelt hat, wenn es Ärger gab. Zara ist wie eine große Schwester für mich und ich liebe sie dafür.

Die Angst stieg in mir, denn irgendwie hab ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache.

Mit einem Seufzen stand ich auf, streckte mich und schaute mich um. Die ganzen Sachen lagen von gestern noch überall herum, also entschied ich mich, die Unordnung zu beseitigen. Beim Aufräumen suchte ich mir gleichzeitig etwas zum Anziehen heraus, ein schlichtes weißes Top mit einer kurzen Hose. Ich zog mich schnell an und kämmte meine Haare durch, bevor ich sie gelockt über meine Schultern fallen ließ. Meine Beine trugen mich zum Bad, wo ich mich schnell frisch machte und etwas schlichtes Make-up auftrug und danach in meine Ballerinas schlüpfte.

Ich machte mich auf den Weg nach unten, doch wunderte mich, als ich meine Mutter nirgends fand. Meine Hand griff nach einer Cornflakes-Schüssel, bevor ich etwas Müsli hineinschüttete. Während ich das tat, fiel mein Blick auf einen Zettel, der neben dem Toaster lag. Ich stellte das Müsli weg und las den Zettel.

Ich werde für ein paar Tage bei deiner Tante sein, sie fühlt sich nicht gut.
Ich habe etwas Geld für dich da gelassen!
Mum x

Ich warf den Zettel in den Mülleimer und sah das Geld, neben dem Toaster. Wahrscheinlich möchte sie gerne etwas Zeit mit ihr verbringen. Meine Tante ist schon älter und hat einige Krankheiten, die sie immer schwächer werden lassen. Der Gedanke daran, ließ mich sofort traurig werden, ich liebe meine Tante wirklich sehr. Da meine Mutter früher fast jeden Tag mit mir bei ihr war, ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. Ich entschloss mich, sie die nächsten Tage besuchen zu gehen. Ich habe sie eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen.

Mein Handy vibrierte als ich mein Müsli weiter aß. Ich nahm es vom Tisch und schaute, wer mich anrief. Mein Löffel, fiel aus meiner Hand und ich schluckte.

Zara.

Ich biss mir auf die Lippe und starrte mein Handy an. 

Sollte ich? Was wenn sie zu sauer ist? Wenn sie mich beschimpft?

The Psycho Tomlinson TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt