The Psycho Tomlinson Twins

» 017 | home « ✔

I S A B E L L

Mein Kopf schwenkte hin und her, legte sich von rechts nach links. Er brummte und pochte ein wenig, ich hatte Kopfschmerzen keine Frage. Ich spürte wie mir meine Haare ins Gesicht hingen, sicher von dem herumwälzen. Ich bewegte leicht meine Zehen, ich spürte wie meine Finger zuckten, sogleich trat der Schmerz von meinen Händen wieder ein. Mein Gesicht verzog sich vor Schmerz, doch ich versuchte mich zu entspannen. Mein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Als ich ans atmen dachte, schlugen meine Augen sofort auf. Ich versuchte mich hochzusetzen, was mir sogar etwas geling. Meine Gedanken kreisten um die Ereignisse und blieben schließlich bei Louis hängen.

Er hat mich tatsächlich gerettet.

Meine Mundwinkel hoben sich leicht, als ich daran zurückdachte. Die Tatsache, dass er mich wirklich aus diesem Keller gebracht hat, lässt mehr als Verwirrung über mir schweben. Wie wusste er überhaupt, dass ich dort war? Doch ich denke, das tut nichts zur Sache, hauptsache er war da. Ich konnte mich zwar nicht mehr erinnern, was passiert ist, nachdem der Typ mir die Luft weggenommen hat, doch ich wollte es auch nicht. Allein schon daran erinnert zu werden, was dieser Typ getan hat, ist wirklich genug und reichte mir, da musste ich nicht noch schärfer daran denken.

Mein Blick wandte sich leicht dem Fenster zu, das sehr viel Licht hindurch ließ und somit das Zimmer leuchten ließ. Mir gefiel es, mein erstes Tageslicht, nach einigen Stunden. Ich bin Louis mehr als Dankbar. Auch wenn ich mir immer noch nicht bewusst über Louis bin, wollte ich, dass er weiß, dass ich ihm Dank schulde. Meine Augen hafteten an den Bäumen, das letzte Mal als ich sie bewundert hab war, als ich mit Louis im Fitnesscenter war. Ich fand es gut zu beobachten wie die Luft durch die Baumkronen hindurchkroch und somit Blätter abfielen ließ, die den Boden trafen.

"Geht es dir besser?"

Die tiefe Stimme, die neben mir erklang, ließ mein Herz schneller schlagen. Sofort bekam ich eine Gänsehaut und meine Härchen stellten sich auf. Mein Kopf drehte sich in seine Richtung und sofort trafen meine Augen seine. Das blau blitze auf und seine Mundwinkel hoben sich ein wenig.

Louis.

Ich hatte nicht einmal bemerkt wie er neben mir saß. Mein Mund stand ein wenig offen, meine Augen blickten orientierungslos in seine. Was mir jedoch sofort auffiel war sein Piercing, den er wieder in der Lippe trug, jedoch auf der anderen Seite. Die Sonne beleuchtete leicht sein Gesicht, ich konnte nicht sagen was es war, doch er sah anders aus. Lag es an seiner Art? Oder hab ich doch etwas übersehen? Nein ich war mir sicher, dass etwas anderes nicht stimmte. Er wirkte so freundlich.

Sicher war mein Blick etwas schockiert, denn sein Lächeln verschwand und er suchte den Blick zum Fenster. Ich hatte im Moment nichts dagegen, doch sicherlich war es ihm unangenehm so beobachtet zu werden. Ich konnte es nicht glauben, dass der Louis vor mir saß, der sich mir im Fitnesscenter genährt hat, Worte ausgesprochen hat, die ich nun nie von ihm erwarten würde. 

Das passte einfach nicht. Mein Mund schloss sich wieder und ich schluckte einmal, bevor ich meinen Blick senkte und nachdachte was er mich gefragt hatte.

"Ja", hauchte ich einen Moment, nachdem ich darauf gekommen war.

Ich schaute mir seine Haltung an, doch an dieser erkannte ich keine sonderlich großen Veränderungen. Er hatte wie immer die Hände verschränkt auf seine Knie gelegt und schaute manchmal auf den Boden, um den Blick zu meiden. Die Stimmung war ruhig, doch es gefiel mir. Ich mochte es einfach mal dort zu sitzen und nichts zu tun, nur sich umzuschauen und die Anwesenheit des anderen zu spüren. Ob es sich auf mich positiv auswirkte war mir selbst unklar, zu sehr war ich verwirrt. Ich ließ es auf mich wirken, versuchte selbst herauszufinden ob ich nun eher glücklich sein oder bangen sollte. Ich wusste es nicht, doch ich hoffe, dass sich das schnell klären wird.