» 014 | riddle « ✔

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Ich schaute in das leuchtende Augenpaar, welches den meinen glich. Noch immer war ich aufgeregt und wollte mich einfach nicht beruhigen. Ich zitterte immer mehr, es war einfach alles zu viel, in diesem Moment. Nicht nur, dass der Traum mir zu schaffen machte, sondern auch die Person, die sich vor mir befand. Ich wusste nicht wieso sie hier war, doch ich war mir sicher, es hatte einen Grund. Mein Blick hielt weiterhin stand, doch der Rest blieb. Mein Zittern, mein schnelles Atmen, meine Angst. Der Körper erhob sich langsam, aus seiner sitzenden Position und ließ mich ein wenig zurückweichen. Es war immer noch dunkel, doch das strahlende Mondlicht, beleuchtete einige Stellen. Der Körper groß, ragte über mir, machte meine Situation nicht besser. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf etwas weichem saß, ein Bett wird es wohl sein. Das Material seidig weich, die Muster schmiegten sich an meine Haut und brachten mir eine Gänsehaut. Selbst der kalte Bezug machte mich fast verrückt. Ich suchte das Augenpaar, den Körper, fand ihn nicht. Ich wurde wahnsinnig, ich brauchte Ruhe, um wieder zum Verstand zu kommen. Geschockt schaute ich mich um, versuchte die Person zu finden, doch nichts brachte mich weiter, sie war weg.

"Louis?"

Meine Stimme war laut genug, sie schallte ein klein wenig durch den großen Raum, es schmerzte in den Ohren. Es erinnerte mich an meinen Traum. Wie konnte ich überhaupt so etwas träumen? Meine Oma war auf einmal weg und eine andere kam. Sie sah so gleich aus, ich hätte nie gedacht, dass sich so etwas hinter ihr verbarg. So ein Hinterhalt, niemals zu fassen, wie das zu Stande gekommen ist. Es hat sich so echt angefühlt, in der Luft zu schweben, zu fallen. Der Gedanke daran ließ mich sofort traurig werden. Wo ist sie nur hin? Ich konnte nichts sagen, sie war einfach weg. Es brach mir das Herz, das ich so etwas miterleben musste. Ich wusste, dass es nicht echt war, doch es war so real, niemals habe ich so etwas geträumt. Diese Worte hallten in meinen Gedanken, ließen mich immer unruhiger werden, je mehr ich daran festhielt. Ich legte meine Hände auf meine Ohren, versuchte die Worte aus meinen Kopf zu bekommen, doch sie hallten weiterhin darin. Ich schüttelte meinen Kopf, doch es wollte nicht aufhören.

"Bitte hör auf.."

Ein Schluchzen verließ meinen Mund, die Tränen rannten. Es machte mich seelisch noch zerbrechlicher, ich vermisse sie so stark. Meine Lippen bebten, meine Zähne zusammengebissen, saß ich zusammengekauert auf dem Bett und versuchte alles auszugrenzen. Klappen tat es nicht wirklich, mehr Schmerzen erhielt ich, mehr nicht. Ich schüttelte meinen Kopf, ich wollte alles aus meinem Kopf haben. Es ist nicht nur der Druck, der auf meiner Schädeldecke ruht, sondern auch das ständige fühlen meines Pulses, der durch jede Faser meines Körpers zu spüren war. Das Zittern, obwohl ziemlich warme Luft in diesem Raum herrschte. Das Weinen, welches ich einfach nicht stoppen konnte. Der stechende Schmerz in meinem Herzen, der immer tiefer drang. Die Stimmen zerstörten beinahe mein Trommelfeld, so laut hörte es sich an. Ein kleiner Schrei verließ meinen Mund, ich biss mir auf die Lippe, versuchte den Schmerz unter Kontrolle zu bekommen, aber vergebens. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Schmerzen, wie jetzt gerade. Nicht einmal der stechende Schmerz in meinen Händen, war so schlimm, er dagegen war sehr gut verträglich. Meine Adern füllten sich mit der Traurigkeit, mit der Einsamkeit und dem Verlust den ich hatte. Meine Gliedmaßen fühlten sich plötzlich sehr kalt an, ich konnte sie kaum bewegen. Unter Schock zitterten sie und wollten sich nicht entspannen. Ich versuchte dagegen anzukämpfen, doch erfolglos. Langsam aber sicher, verließ mich die Kraft. Sie war verbraucht, ich konnte nichts tun, ich konnte nur zerbrechen, dies ist mein einziger Weg, hinaus aus dieser Hölle zu kommen. Meine Fingerspitzen waren nicht mehr zu spüren, ich wollte nicht mehr. Meine Augen zusammengekniffen, wimmerte ich nach Hilfe. Es war leise, doch ich hoffte, dass mich jemand bemerken wird. Ich konnte nur hoffen. Auf etwas verlassen, konnte ich mich nicht, dafür war ich nicht in der Lage.

Ich spürte etwas Warmes. Die Wärme übergab sich in meinen Oberkörper, breitet sich aus. Es war angenehm, ich fühlte wie meine Muskeln sich entspannten, sie lockerten sich, blieben schlaff auf dem Bett liegen, welches sich ebenfalls gesenkt hat. Mein Kopf fiel nach links, traf auf etwas härteres, welches ich nicht erkennen konnte. Es war bedeckt von leichtem Stoff. Mein Gesicht entspannte sich, meine Augen wurden lockerer, die Tränen flossen nur noch vereinzelt. Mein Mund stand ein wenig offen, ließ mich langsam tief ein und aus atmen. Die Stimmen verstummten langsam, ich wusste nicht wieso. Leise hörte ich dieses Geräusch, was mich beruhigt.

The Psycho Tomlinson TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt