10. Spielen

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45. Tara

"Ich habe zwei ältere Schwestern, ich habe Achtung vor Frauen. Keine Frau soll so behandelt werden, auch du nicht. Das hat niemand verdient!" Sie blickte ihn an. Tara hatte das Gefühl das er eigentlich etwas anderes sagen wollte. Sie wollte ihn etwas fragen doch es klingelte an der Tür. Es war der Schlüsseldienst. Zwei Männer kamen zu ihnen. Sie waren ganz begeistert Marco zu sehen. "Was hast du gemacht?" Fragten sie, als sie seine Gipshand sahen. "Ich musste den Retter spielen..." Sagte er und deutete auf die immer noch verwüstete Wohnung. "Geht es Ihnen gut?" Fragte der Mann vom Schlüsseldienst. "Ein ungewollter Eindringling!" "War die Polizei hier?" "Ja!" Log sie, als die beiden Jungens das Schloss auswechselten. Nach ein paar Fotos und Autogrammen gingen sie schließlich. "Sie sind übrigens wirklich der heißeste Doc der Bundesliga!" Zwinkerte der Eine ihr zu. Marco schien amüsiert und nahm sich seine Lederjacke. "Wo willst du hin?" Fragte sie ihn. "Nachhause, du willst bestimmt deine Ruhe?" "Ich dachte ich koche etwas für uns!" Tara machte eine Pause. "Oder hast du noch was anders vor? Natürlich hast du was anderes vor. Tut mir leid!" "Du redest Unsinn, Doc!" Sagte er und räumte weiter auf.

46. Marco

Tara verschwand in der Küche und er räumte einhändig, ein paar der Sachen auf, ehe sie mit zwei Tellern zu ihm kam. "Schon fertig?" Fragte er sie irritiert. "Nein, ich wollte nur den Tisch decken!" Sie hatte immer noch seinen Schal um und zupfte ständig daran rum. Es machte ihn wütend, dass sie sich schämte, dafür was man ihr angetan hatte. "Soll ich dir was abnehmen?" Fragte er sie. "Setz dich einfach!" Tara kam schließlich aus der Küche, stellte eine Schale Salat dorthin und brachte etwas Brot. Nach einem Augenblick kam sie mit etwas Fisch zurück und  richtete es ihm an. "Gibt es auch irgendwas, was du nicht kannst?" "So einiges!" Gab sie zu. "Ich kann überhaupt keine Möbel zusammenbauen. Ich sollte mal ein Regal von Ikea zusammen bauen und bin fast verrückt geworden!" Er lachte. "Ich bin kein guter Koch!" Sie zuckte mit den Schultern. "Das ist doch alles andere als schlimm!" Grinste sie und biss in ihren Fisch. Sie zuckte niedlich mit den Schultern. Marco wurde fast schwach bei dieser Geste. Er konnte sich kaum an ihr satt sehen, doch er wollte sie schlecht zu etwas drängen nach dem was mit diesem Mistkerl gewesen war. Doch er wollte sie. Gott er wollte sie, er wollte nichts sehnlicher wie bei ihr sein, sie spüren und anfassen. Vorallendingen wollte er ihr nie so weh tun wie James es getan hatte.

47. Tara

Marco sammelte seine Sachen zusammen. "Ich muss noch mal weg, tut mir leid!" "Ich habe dich lang genug in Anspruch genommen!" Versicherte sie ihm. "Wenn du willst komme ich nachher noch mal vorbei!" "Du hast genug für mich getan!" Doch Tara widerstrebte es ihn gehen zu lassen. "Wenn du jetzt noch mal Danke sagst, gibt es Ärger! Hast du verstanden Fräulein?" Er grinste sie schief an. Marco war kein typisches Modell, aber er war sehr attraktiv. Sein schiefes Lächeln und die Grübchen, die sich bildeten bereiteten ihr weiche Knie. "Melde dich wenn etwas ist!" Grinste er. "Ich habe dich genug überstrapaziert!" Sagte sie. "Oh Doc, du wirst mir gerade unsympathisch!" Kicherte er und küsste Tara auf die Wange. "Ruhe dich aus!" "Gute Nacht." Als er von ihr zurück wich stieg ihr sein Duft in die Nase. Da war es wieder. Dieses flaue Gefühl in ihrer Magengegend. Sie wollte einfach nicht das er ging, aber was sollte sie tun? Ihn hindern? Tara fragte sich warum sie nicht wollte das er ging. Hatten sich da etwa Gefühle zwischen Ihnen entwickelt? Hatte sie Gefühle für ihn entwickelt? "Ruf an wenn etwas ist!" Tara ging hinein und nahm den dicken Schal ab. Wieder klingelte ihr Telefon. Doch sie ging nicht ran. Sie wollte James nicht hören. Geschweige denn sehen. Die blauen Flecken waren schlimm anzusehen. Auf einem Tisch entdeckte sie ein Shirt von James und vor lauter Wut fing sie an alles was sie an ihn erinnerte zu vernichten. Sie war wie im Wahn und nach einer Stunde war alles in blaue Säcke verpackt. 

48. Marco

Er ging gut gelaunt zum Ärzteteil des Trainingsgeländes, als Tara ihm entgegen kam. Sie trug einen dicken Rollkragenpullover und das obwohl es so warm war. Tara lächelte als sie ihn entdeckte. "Hi!" "Hast du ein paar Minuten?" Fragte er sie. "Ja sicher!" Die beiden gingen in ihr Büro. "Wie geht es dir?" Fragte er sie. "Gut, Danke!" Lächelte sie, doch Marco wusste das sie log. "Was kann ich für dich tun?" "Ich will spielen!" Sie schnaubte. "Du bist noch nicht so weit!" Tara stand auf. "Stell dich hin!" Er tat was sie wollte. "Was macht deine Leiste?" "Ich spüre sie nicht im Moment!" "Darf ich?" "Ja sicher!" Sie schob sein Shirt ein Stück nach oben und tastete seinen Leistenmuskel ab. Marco zuckte zusammen, allerdings wusste er, dass es nichts mit seinem Muskel zu tun hatte. Er bekam Gänsehaut. "Okay ich habe dir eine neue Schiene für die Finger besorgt. Dann kannst du ab Morgen voll ins Training einsteigen." Tara deutete an sich zu setzen. Sie schnitt ihm den Gips auf und wusch liebevoll seine Hand, ehe sie ihm die kleine Schiene anpasste. Vorsichtig fuhr sie mit ihren Fingern über seine. "Was machen die Schmerzen?" "Ich will nichts mehr als..." Er blickte zu ihr auf, wie sie konzentriert auf seine Finger blickte. Ihre langen Haare lockten sich leicht und rutschten ihr in die Stirn. "Spielen!" Sagte er schließlich. Sie blickte auf und lächelte ihn an. "Keine Sorge, du wirst spielen!" Versicherte sie ihm. Dieser Blick! Warum zum Teufel musste sie ihn nur so anblicken?

49. Tara

Marco saß immer noch aufgelöst und nervös vor ihr. Tara befestigte die Schiene und prüfte ein letztes Mal die Funktion. "Viel besser!" Sagte er und wackelte mit dem Zeigefinger. "Ruhig halten, dann heilt es schneller!" "Jawohl, Doc!" Grinste er. Tara blickte ihn an. "Was machst du nachher?" Fragte sie ihn. Sie war selbst überrascht das sie gesprochen hatte, ohne weiter darüber nachzudenken. Er lächelte sie liebevoll an. "Willst du was machen?" Fragte er sie. "Wenn ich sage Schuhe kaufen, dann wirst du keine Lust haben!" "Wir können nach Düsseldorf fahren, wenn du willst. Warst du schon auf der Kö?" "Nein! Noch nie." "Holst du mich ab? Mit der Hand fahren ist nicht so cool." Sie nickte und er stand auf. "Na dann, bis später Doc! Ich freue mich." Trällerte er und ging. Seine Laune hatte sich durchaus aufgehellt. Tara sah ihm nach und versuchte ihr Bauchgefühl zu ignorieren. Ihre Magengegend rebellierte und ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt. Tanja kam hinein getrudelt. "Alles in Ordnung?" Fragte sie. "Ja sicher!" "James hat erneut angerufen. Willst du ihn nicht zurück rufen?" Tara schüttelte energisch den Kopf. Sie zog ihren Kragen hinunter und zeigte ihr die blauen Flecken. "Deswegen rufe ich ihn nicht an. Ich werde ihn nie wieder anrufen. Er ist zu weit gegangen!" Sie machte eine Pause. "Viel zu weit. Bitte behalte das für dich. Wenn du seine Nummer siehst gehe einfach nicht mehr dran!" "Jawohl Chef!" "Danke dir!" Sagte Tara und fühlte sich ein wenig erleichtert. 


Docs Diary / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt