70. Marco
Nach dem er sich von den Jungens verabschiedet hatte und kaum zu Hause war, starrte er auf sein Handy. Tara hatte sich noch nicht bei ihm gemeldet. Warum hatte Tara sich noch nicht bei ihm gemeldet? Hatte er irgendwas falsch gemacht? Gestern Nacht hatte sie nicht gerade den Anschein gemacht. Er starrte weiter auf sein Handy und schmollte. "Verdammt!" Fluchte er. Doch noch im selben Moment poppte eine Nachricht auf seinem Display auf. "Hast du Lust vorbei zu schauen?" Marcos Laune hellte sich augenblicklich auf, als er Taras Nachricht anblickte. "Soll ich was mitbringen?" Schrieb er ihr und machte sich auf den Weg ins Bad. Er machte die Dusche an und hüpfte gleich hinunter. Anschließend rasierte er sich und legte etwas Parfum sowie Aftershave auf. Dann zog er sich etwas über, was er als schick empfand, aber nicht zu zwanghaft war. Er entschied sich für dunkle Jeans, ein weißes Hemd und ein hellgraues Sakko. Zum Schluß machte er seine Haare, außerdem packte er ein paar Sachen ein. Bereits am nächsten Morgen würden sie mit der Mannschaft nach München fahren, um dort zu spielen. Er blickte noch einmal auf sein Handy. "Ich brauche nichts. Komm einfach vorbei. Bis gleich!" Mit lautem Herzklopfen machte er sich auf den Weg zu Tara. Irgendwie war es komisch in seine alte Wohnung zu fahren. Der Weg war unglaublich vertraut und nach einer Viertelstunde war er da. Er klingelte bei ihr und Tara machte sofort auf. Die junge Frau stand lässig im Türrahmen gelehnt und wartete auf ihn. Sie hatte einen langen, kuscheligen Pullover aus grober, weißer Strickwolle an, ansonsten waren ihre Beine nackt. An ihren Füssen hatte sie dicke Socken, die sie bis zur Wade hinauf gezogen hatte. Allerdings waren die Socken ziemlich groß, so das sie bereits an einer Wade bis zum Knöchel hinunter gerutscht war. Ihr langes Haar war zu einem Knoten gebunden und sie wirkte schon wieder so unglaublich sexy. "Hi!" Lächelte er und blickte zu ihr hinab. Tara machte nicht den Anschein ihm aus dem Weg zu gehen. Sie lächelte ihn niedlich an. "Hey!" Sagte sie ruhig und legte ihre Hände auf seine Brust. Marco grinste sie an und küsste sie auf die Wange.
71. Tara
Die beiden blickten sich an und Tara erkannte gleich wieder seine Gier im Blick. "Komm rein!" Murmelte sie. Er schob sich an ihr vorbei und berührte sie dabei für einen Bruchteil einer Sekunde an der Hüfte. "Nett hast du es hier. Wann hast du wieder aufgeräumt?" Fragte er sie. Marco hatte das letzte Mal ihrer Wohnung nach der Zerstörung von James gesehen. Danach hatte sie alles was sie an ihn erinnert weggeschmissen. Jetzt war die Wohnung noch leerer, doch hatte sie sich die Mühe gemacht und überall in der Wohnung Kerzen verteilt. Diese tauchten die Zimmer in schummriges Licht. "Direkt nach dem du das letzte Mal hier gewesen bist, habe ich die Wohnung aufgeräumt!" Sagte sie und blickte ihn an. "Willst du was Essen oder Trinken?" Fragte sie ihn. "Ich habe Morgen ein Spiel. Da faste ich lieber!" Lächelte er. "Meinst du nicht das es zu früh ist zu spielen und dann gleich gegen Bayern?" Fragte sie ihn. "Ich soll die letzten zwanzig Minuten spielen!" Sagte er. "Für den Anfang denke ich dass das reicht!" "Hast du auch die Zustimmung deines Docs?" Brummte sie. "Ich denke!" Sagte er vielsagend und warf ihr einen hoffenungsvollen Blick zu. Sie holte sich etwas zu trinken und setzte sich anschließend zu ihm auf die Couch. "Weißt du eigentlich, das ich nichts über dich weiß. Ich weiß nichts über deine Eltern, ob du Geschwister hast oder welche Musik du gerne hörst!" Beschwerte er sich bei ihr. Sie schmiegte sich in die Couch und blickte ihn an. "Mein Dad kenne ich nicht, er wollte nie etwas von mir wissen, meine Mum lebt in London. Sie ist erfolgreiche Architektin und reist viel. Also bin ich bei meinen Großeltern groß geworden." Sie machte eine Pause. "Mein Großvater war im Krieg in München stationiert, deswegen hat er mich dort auch aufs Internat geschickt. Dort habe ich auch mein Studium gemacht." Sagte sie. "Ich habe noch einen Bruder. Er ist älter als ich. Er ist Musiker. Schlagzeuger um genau zu sein. Er lebt in den USA und spielt da für ein berühmtes Orchester. Sein Name ist Tobis." Sie machte eine Pause. "Ich höre gern Swing aus den 60ern und ich stehe auf hausgemachten HipHop. Schwere Beats und gute Bässe." "Dein Bruder ist also Musiker?" Fragte er und lächelte sie an. Er hatte Recht, tatsächlich redeten sie selten über wirklich Private Dinge, doch sie musste ihm vertrauen. Marco war nicht James.
72. Marco
Es war das erste Mal das Tara sich vor ihm öffnete. Sie erzählte ein wenig was von ihrer Familie und ihrem disziplinierten Leben. Sie hatte klare Vorstellungen von ihrem Leben, genau wie er und das imponierte ihm. Sie war unglaublich sexy wie sie da vor ihm saß und mit ihm redete. Dabei trank sie genüsslich ein Glas Wein, um sich zu entspannen. Sie war nervös und das merkte er ihr an. Sich zu öffnen schien nicht sonderlich einfach für sie, aber genau das war es das sie so attraktiv machte. Marco stand auf und verschwand für einen Augenblick im Bad. Er blickte in den Spiegel und schaute sich selbst tief in die Augen. Dann strich er sich durchs Haar, damit auch jedes Haar so lag wie er das wollte.
War er wirklich schon bereits für eine neue Beziehung? Nach seiner letzten katastrophalen Beziehung mit seiner Ex, war er sich immer noch unsicher ob er schon wieder so weit war. Immerhin hatte er sich Hals über Kopf in seine Ex verliebt, doch sie war nur darauf aus gewesen neben ihm berühmt zu werden. Tara war nicht so, sie hatte eine eigene Karriere. Sie war der Doc! Sie brauchte ihn nicht. Marco dachte einen Augenblick darüber nach. Allein der Gedanke das sie ihn nicht brauchte, machte ihn nur noch mehr an. Er grinste breit und verließ das Badezimmer. Tara stand in der Küche und schnappte sich einen Apfel. Sie blickte ihn an und lächelte breit. "Alles okay?" Fragte sie lächelnd. "Ja total!" Er ging auf sie zu und streichelte ihr das blonde Haar aus dem Gesicht. "Ich finde es gut, dass wir Zeit zusammen verbringen!" "Findest du?" Fragte sie provokativ und knuffte ihn in die Seite.73. Tara
Marco packte ihr Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken und drückte sie gegen den Kühlschrank. Zärtlich beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie leidenschaftlich. Ihr Herz pochte wie verrückt und sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Es machte Spaß - Marco machte Spaß! Eigentlich hatte Tara ihre Prinzipien. Mit einem Spieler etwas anzufangen, gehörte definitiv nicht dazu. Als sie noch in München gearbeitet hatte und regelmäßig bei Bayern gearbeitet hatte, war so etwas nicht vorgekommen. Vor allen Dingen nicht, da sie zu der Zeit noch mit James zusammen gewesen war. Tara fand es fast befremdlich das sie die ganze Zeit nicht einmal an James gedacht hatte. Sie löste sich von Marcos Kuss und biss in ihren Apfel. "Freust du dich auf München?" Fragte er sie. "Nun ja irgendwie bin ich da zu Hause." Sagte sie und legte die Stirn in Falten. "Aber es fehlt mir nicht!" Grinste sie. "Nicht?" "Nein, die Münchener sind eigen!" "Das sind wir doch alle!" Murmelte er und blickte sie an. "Ich habe hier in Dortmund gute Ablenkung!" Zwitscherte sie und biss ein weiteres Mal in ihren Apfel. "Ach wirklich gute Ablenkung?" Fragte er und sein freches Grinsen, brachte sie fast um den Verstand. "Wenn wir zurück sind, gehen wir dann aus?" Sie war überrascht von seiner Frage. "Wir gehen doch aus." Lächelte er. "Du weißt dass das irgendwann schwieriger werden kann!" "Wie meinst du das?" "Wenn wir uns öfters zusammen sehen lassen, wird es irgendwann die Presse mitkriegen und somit ganz Deutschland!" "Muss ich mir da jetzt Gedanken drüber machen?" Fragte sie ihn und machte eine Pause. "Heute Abend gibt es nur dich und mich!" Lächelte sie. "Und solange das so ist, sollten wir es genießen!" "Kein Ding, Muckl!" "Oh Gott sag dieses Wort nicht!" Kreischte sie.
74. Marco
Mit dem Taxi fuhren sie gemeinsam zum Flughafen und liefen über das Gate. "Oh Fuck!" Fluchte Tara. Sie blieb stehen und Marco sah sie fragend an. Tara stand an einem Zeitungsstand und hielt eine Bildzeitung in seine Richtung. "Was steht denn da?" Fragte er und ging zu ihr hinüber. "Rolls Reus und Doc Bundesliga? Was da geht!" War die Schlagzeile. Dadrunter war ein Bild von Tara und ihm auf der Kirmes. War er wirklich so naiv gewesen und hatte gedacht, das man sie nicht gesehen hatte. Marco ging zu ihr hinüber und überflog den Text. "Kaum ist der heißeste Doc der Bundesliga, Tara Coleman (26) ganz in Dortmund angekommen, sieht man sie auch schon ganz vertraut mit Fußball-Superstar Marco Reus auf der Kirmes in Düsseldorf! Die beiden schlendern innig über die Rheinwiesen. Kein Wunder von dem Arzt wünscht sich jeder Mann eine private Sprechstunde." Marco nahm die Zeitung und legte sie beiseite. "Komm schon, das interessiert doch keinen!" Tara war ein wenig blass um die Nase. "Komm, es ist nur die Bildzeitung!" Ärgerte er sie. "Ich hatte gehofft wir hätten noch länger Zeit, das es keiner weiß!" Sagte sie. Er wollte gerade etwas sagen, als eine Horde Mädchen auf ihn zugestürmt kam um nach Autogrammen zu Fragen. Tara zog ihren Koffer hinter sich her und warf ihm einen vielsagenden Blick zu und verschwand in Richtung Mannschaft. Er schrieb ein paar Autogramme ehe er sich eilte zu seiner Mannschaft zu kommen.
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Docs Diary / Marco Reus
FanfictionMarco ist immer noch verletzt und dann dann ist da auf einmal der neue Mannschaftsarzt. Tara verdreht ihm total den Kopf, es gibt auch nur zwei Probleme. Sie weiß nichts davon und was noch schlimmer ist sie hat einen Freund.