3. Wein

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11. Tara

Warum beobachtete sie dieser Kerl nur schon wieder? Marco nickte ihr zu und Tara nippte an ihrem Glas Wein. Er verunsicherte sie. Im Gegensatz zu den anderen war er eher zurückhaltend und bekam in ihrer Gegenwart kaum die Zähne auseinander. Trotz allem fand sie ihn faszinierend. Die Medien berichteten ständig über ihn und er galt als Jahrhunderttalent. Tara hatte ihn bisher nicht einmal spielen sehen, weil er einfach so oft verletzt war. Er beobachtete sie und immer wenn sie in seine Richtung guckte, schaute er zu ihr hinüber, um dann wie ein kleiner Schuljunge verschämt in die andere Richtung zu gucken. Sie war ziemlich eingespannt, als auch noch Roman und Pierre sie entdeckten, kam sie aus den Gesprächen gar nicht mehr raus. Tara ging schließlich ins Bad und machte sich frisch. Schließlich kam ihr Marco entgegen. "Guten Abend Doc!" Sagte er lässig und kaute auf seinem Kaugummi herum. Sie reichte ihm die Hand. "Tara!" Stellte sie sich noch mal anständig vor. "Das mit dem Du und Sie ist mir auf Dauer einfach zu anstrengend!" Gab sie zu. "Marco!" Murmelte er. "Das mit dem Doc wirst du trotzdem nicht mehr los!" Grinste er. "Willst du was trinken?" Fragte er sie. "Ja warum nicht?" Tara folgte Marco an die Bar. "Was nimmst du denn?" Fragte er sie und blickte von oben zu ihr hinab. "Weisswein!" Er blickte den Kellner an. "Ich nehme ein Bier mit Zitrone und die junge Frau einen Weisswein." "Süß?" Fragte der Kellner sie. "Wer?" Murmelte sie unsicher. "Der Wein!" Grinste der Kellner sie an. Tara strich sich ihre langen Haare hinters Ohr. Warum war sie nur manchmal so verdammt naiv. Sie blickte Marco an und lächelte schließlich.

12. Marco

Er nippte an seinem Bier während Tara neben ihm stand. "Wie geht es dir?" Er wusste das sie seinen Muskel meinte. "Ich bin frustriert!" Gab er zu. "Musst du nicht. Du solltest nur auf deinen Arzt hören!" Grinste sie frech. "Du kannst ja sogar witzig sein!" Gab er zu und Tara grinste verschmitzt. "Wir haben uns echt auf dem falschen Fuß erwischt!" Sagte sie. "Oh Hey Doc!" Mario Götze grinste sie an. "Geile Schuhe!" Sagte er. Marco schaute auf ihre Overkneestiefel, die mit dicken Schnürren weit übers Knie reichten. "Nicht die richtigen Arbeitsschuhe!" Gab sie zu. Auch Andre gesellte sich zu ihnen und Marco schmollte das er schon wieder nicht mit ihr alleine war. Worüber dachte er nur nach? Aber es war so. Tara diskutierte mit Andre und Mario über Schuhe und Marco hielt sich wie immer ziemlich zurück. Er selbst geißelte sich oft dafür, das er so schüchtern war und ewig brauchte um offen zu sprechen. Immerhin waren sie jetzt schon mal beim Du und er musste sie nicht mehr siezen. Tara lachte viel über die dümmlichen Witze der Jungens. "Du bist so still!" Sagte Mario zu ihm. "Ja nicht mein Tag!" Sagte er und beobachtete Tara wie sie elegant an ihrem Wein nippte und sich anschließend leicht über die Lippen leckte. Er fand sie unglaublich sexy. Er schüttelte den Kopf, warum schaffte er keinen klaren Gedanken mehr in ihrer Nähe? Er hatte selten erlebt das er sich zu einer Frau so hingezogen fohlte wie zu Tara. Eigentlich war er kein Typ der an die Liebe auf den ersten Blick glaubte, aber das was in ihm vorging war einfach nicht normal.

13. Tara

Roman kam zu ihr. "Komm mit mir tanzen Doc!" Lächelte der hübsche Schweizer sie freundlich an. "Nein, tanzen ist nicht so meines!" Versicherte sie ihm. "Außerdem unterhalte ich mich gut." Sie legte ihre Hand auf Marcos Unterarm. "Nicht wahr?" "Ja total!" Sagte Marco und nickte einen Schwung zu eifrig. Sie schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln und strich sich durch die langen Haare. "Dann musst du mit mir trinken!" Grinste Roman sie an. "Ich nehme den Doktor gleich mit. Der Doc hat noch einen Termin." Marco blickte Roman angriffslustig an. Tara war so überrascht von Marcos Antwort das sie gar nichts sagen konnte. "Aber ihr haut doch nicht gleich ab?" "Wann war dein Termin?" Fragte Marco sie. Sie blickte aufs Handy. "In einer Stunde!" "Dann sind wir gleich weg!" Grinste Marco zufrieden. Was hatte der Kerl nur vor? Die junge Frau lehnte sich an den Tresen und nippte an ihrem Wein. Marco war Kapitän der Mannschaft und hatte großen Respekt in der Mannschaft. So ganz verstand sie immer noch nicht wie sich die Hierarchie in einer Mannschaft zusammen setzte. Tara wusste nur das fast in allen Mannschaften gleich war. Mario und Andre lächelte sie an. "Und wo kommst du ursprünglich her?" "Meine Familie kommt aus Schottland, in der Nähe von Edinburgh! Mein Großvater ist im Krieg nach München versetzt worden, deswegen hat man mich dort auch ins Internat versetzt!" Grinste sie. "München ist wie zuhause!" "München war für mich nie wie zuhause!" Sagte Mario. Tara blickte zu Marco hinüber der selig und arrogant an seiner immer noch gleichen Flasche Bier trank.

14. Marco

Er nahm seine Lederjacke und blickte Tara an. "Wollen wir?" Sie sah ihn unsicher an. "Ja warum nicht!" Sagte sie und nahm ihre Handtasche und folgte Marco aus dem Yachthafen. Die beiden schwiegen, allerdings war es kein unangenehmes Schweigen. Es war eher ein vorsichtiges, respektvolles Abtasten. "Danke das du mich gerettet hast!" Sagte sie und lief neben ihm her. "Nun die Jungens sind verrückt nach dir!" Grinste er und kam sich selbst dämlich vor das zu sagen. "Ach das legt sich mit der Zeit. Außerdem habe ich einen Freund!" Sagte sie wie selbstverständlich. Warum auch sollte sie keinen Freund haben? Sie war unglaublich hübsch und scheinbar mindestens genauso intelligent. Die junge Frau blieb stehen und blickte ihn an. "Aber auf dich hört scheinbar jeder in der Mannschaft!" "Ich bin der Kapitän!" Lächelte er selbstbewusst. Tara grinste ihn freundlich an. "Wo steht dein Auto?" Fragte sie ihn. "Ein Stück weiter runter!" Sagte er und sie blieb stehen. "Kopfsteinpflaster und ich sind keine Freunde!" Sagte sie. Marco hielt ihr die Arm hin. Dankend griff sie danach und stützte sich bei ihm ab. Tara wog wahrscheinlich keine 55 Kilo. Die Nähe zu ihr war betörend. Sie roch nach Zuckerwatte und Apfel. Marco fand sie einfach nur unglaublich anziehend. Er kam sich selbst unglaublich dämlich vor an nichts anderes denken zu können wie toll er sie fand.

15. Tara

Sie stieg in Marcos Land Rover ein und die beiden fuhren los. Sie beobachtete Marco der lässig den Hafen verließ. Er machte Musik an. "Wo kann ich dich hinbringen?" "Phönixsee!" "Wo denn da?" "In der Nähe vom Kai!" "Ich habe da auch mal gewohnt!" Erklärte er ihr und strich sich lässig mit einer Hand durch die Haare. Sie beobachtete ihn gern. Er war kein Modell, aber er war durchaus attraktiv. Er hatte blondes, volles Haar, eine grobe Nase, schmale Lippen. Aber sein kindhafteres, verschmitztes Ich war ziemlich anziehend. Tara war überrascht das sie an diesem Abend nicht einmal an James gedacht hatte. Tara blickte ihn noch einmal an. Er kaute sich nervös auf der Unterlippe herum und nun war sie es die sich nervös die Haare aus dem Gesicht. "Zum Phönixsee geht es da lang!" Sagte sie, doch Marco fuhr in andere Richtung. "Du hast ja gar kein Termin, ich dachte wir trinken noch einen Wein!" Sagte er lässig. Tara schmunzelte. "Meinst du nicht das du mich vorher fragen solltest?" "Nein!" Grinste er überlegen und parkte vor einem kleinen Laden. Er stieg aus und hielt ihr schließlich die Tür auf. "Komm mit!" "Was ist das für ein Laden?" "Komm einfach!" Grinste er. Tara folgte ihm in den kleinen Laden. Sie war ziemlich überrascht. Der kleine Italiener war nur mit Kerzen erhellt. Marco begrüßte den Kellner und die beiden gingen die Treppe rauf. Auch dort wurde alles mit Kerzen erhellt. Es war warm und lauschig. Er setzte sich in einen halb rundes Couchelement mit hoher Lehne. Die junge Frau setzte sich zu ihm. "Was ist das für ein Laden?" "Restaurant di Marco!" "Wirklich?" "Freunde von mir leiten es!" Der Kellner kam zu ihnen. "Was kann ich bringen?" "Die junge Frau nimmt einen Weißwein, lieblich!" Lächelte er gekonnt. Warum hatte sie auch gedacht das er das vergessen hatte.


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