17.Fußball

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80. Marco

Die ersten Minuten auf der Bank passten Marco gar nicht. Er wollte spielen und das von der ersten Minute an. Die Leidenschaft in ihm brannte und er wollte unbedingt spielen. Fußball war sein Leben und auch wenn er sagte das es ihm egal war das er nicht spielte, war es das niemals. Er wollte immer sein bestes geben. Zwei Plätze neben ihm auf der Bank saß Tara, die angespannt das Spiel verfolgte. Sie beratschlagte sich mit einem Assistenten von Thomas und schrieb eifrig auf ihrem Block herum. Gonzalo Castro wurde übelst gefoult und blieb liegen. Tara rannte gleich mit dem Assistenten aufs Feld. "Marco bist du bereit?" Fragte Thomas ihn. Es waren erst fünfzig Minuten vergangen. Aus den vereinbarten zwanzig Minuten würden vierzig Minuten werden. Doch Gonzo wälzte sich auf dem Boden und konnte nicht mehr aufstehen. Marco zog seine Jacke aus. "Bist du dir sicher das du das schaffst?" Fragte sein Trainer, Marco nickte wie in Trance. Er wollte unbedingt spielen und das jetzt. Nichts würde ihn davon abbringen. "Ja ich denke schon!" Sagte er seinem Trainer, während er noch mal seine Muskeln lockerte. "Ok, dann raus mit dir!" Sagte Thomas. Tara kam mit Gonzalo an die Seitenlinie gehumpelt. Ihr Blick sagte alles. "Ist alles okay?" Fragte er Gonzo. "Dosenöffner, du musst der Dosenöffner sein, Marco!" Rief sein Kollege schmerzverzerrt. "Keine Sorge, ich kriege das schon hin!" Grinste er und betrat das Spielfeld. Wie immer mit dem linken Fuß zuerst. Ein Raunen ging durchs Stadion und genau für diesen Augenblick quälte er sich Tagtäglich aufs Neue. Er wollte Fußballer sein, er wollte all das. Er war süchtig danach genau wie all seine Kollegen um ihn herum auch. Es war Zeit endlich zu zeigen was er alles konnte.

81. Tara

Sie hatte gerade Gonzo versorgt, als nun Dembélé liegen blieb. Ousmane wurde von allen nur bei seinen Nachnamen genannt. Tara musste erneut aufs Feld und nach dem Jüngling schauen. Dembélé war verdammt jung. Er blutete stark an der Stirn. Tara musste ihn noch an Ort und Stelle klammern. Dirk half ihr und versuchte das Dembélé sich nicht mehr bewegte. Sogar Kalian Müller-Wohlfahrt schaute vom Spielfeldrand nach ihnen. Er war bei Bayern angestellt und der Sohn von Taras Mentor. In der Ausbildung hatte sie eine Menge von ihm gelernt. "Alles okay?" Rief er ihr zu. "Ja schon, aber du musst mich arbeiten lassen!" Murmelte sie und säuberte weiter unter Hochdruck die Wunde. "Nimm die doppelte Dosis Adrenalin, dann solltest du ihn gleich kleben können!" "Ich weiß was ich zu tun habe!" Sagte sie und nach drei weiteren Schritten konnte Dembélé wieder aufs Feld. Tara ging zu Killian und reichte ihm die Hand. Sie schwitzte, immerhin war sie andauernd gefordert und konnte kaum zur Ruhe kommen. "Hast du gut gemacht!" Lächelte er sie an. Auch Wolfgang Müller-Wohlfahrt stellte sich zu ihnen und reichte Tara die Hand. "Frau Doktor!" "Mull wie schön sie zu sehen!" Lächelte sie ehrlich. "Es ist schön sie bei der Arbeit zu sehen Tara!" "Vielen Dank!" Sagte sie ehrlich gemeint und blickte wieder aufs Spielfeld. "Tara!" Zischte sie jemand an und schob sie wieder mehr in Richtung Dortmunder Linie. "Es war ein Fachgespräch!" "Du bist Dortmunderin also benimm dich auch so!" "Es ist albern!" Lächelte sie den Assistenten an. Aus dem Augenwinkel sah sie wie Joshua Kimmich Marco über den Haufen foulte. Tara wäre am liebsten zu ihm aufs Feld gerannt, aber sie konnte nicht und das machte sie fast wahnsinnig. Marco rollte sich vor Schmerzen auf dem Feld herum und Tara konnte rein gar nichts tun. Sie biss sch auf die Unterlippe und hoffte nur das Marco wieder aufstand.

82. Marco

Nach dem er wieder aufstand und ihm alles weh tat, berappte er sich wieder und konzentrierte sich auf das Spiel. Es stand unentschieden und das Spiel lief noch fünf Minuten. "Über Außen!" Rief er Dembélé zu. Tatsächlich hörte er auf ihn und spielte ihm den Ball vor die Füße. Marco rannte los und nahm den Ball mit, rannte an Mats vorbei. Marco kannte jeden seiner Spielzüge und wusste wie er reagieren würde und spielte ihn aus. Er hatte freien Schuss, holte aus und schoss so hart wie er konnte. Marco sah dem Ball hinterher, wie er sich in die obere rechte Ecke schraubte. Manuel hatte keine Chance. Dortmund ging in Führung. Pierre war der erste der ihm in die Arme fiel. Er blickte sich um und entdeckte Tara die am Spielfeldrand stand. Er riss den Arm nach oben und formte ein Herz mit seinen Fingern, ehe die restlichen Spieler ihn zu Boden rissen. Sie jubelten gemeinsam, ehe sie noch die letzten drei Minuten spielten. Es waren noch drei giftige Minuten, aber Bayern schaffte das fehlende Tor nicht und Dortmund gewann in München, mit einem Tor Vorsprung. Nach dem Abpfiff ging er zu seinem Trainer. "Sehr gut, Marco!" "Danke!" Lächelte er. "Du humpelst, lass den Doc drauf schauen!" Bestimmte er. Marco nickte und humpelte zu Tara. Sie war gerade dabei sich um Pierres Wehwehchen zu kümmern. Er haute sich neben ihn und blickte Tara an. Sie war angespannt. "Ich bin froh dass das Spiel um ist, und ihr alle halbwegs gesund seit!" Gab sie zu. Marco zog sich seine Schuhe aus und wartete auf Tara. Dirk kam zu ihm und massierte ihm die Waden. "Der Doc schaut gleich nach dir!" Doch Marco war es egal, er war einfach nur glücklich, denn sie hatten gewonnen.

83. Tara

Sie beugte sich und schaute sich Marcos Wade an. Zu seinem vorhandenen blauen Fleck war ein weiter dazu gekommen. "Herzlichen Glückwunsch!" "Zu was? Zu vielen blauen Flecken?" Fragte er und rieb sich die Muskeln. "Nein, dafür dass du das entscheidende Tor geschossen hast!" "Danke!" Lächelte er sie an. "Ich bin stolz auf dich!" Sagte sie und strich sie die langen blonden Haare aus dem Gesicht. Einen Moment überlegte sie, aber sie meinte es ehrlich. "Wie geht es dir?" "Mir tut alles weh!" Sagte er und zog sich an ihrer Hüfte hoch so das er nun neben ihr stand. "War es doch zuviele Minuten?" "Nein, nein ich bin es einfach nur nicht mehr gewöhnt!" Grinste er sie frech aber überglücklich an. Er stand kaum einen halben Meter von ihr entfernt und blickte zu ihr hinab. Da war er wieder dieser Blick, der Tara eines Tages noch um den Verstand bringen sollte. Nachher noch würden sie zurück nach Dortmund fliegen. Es war noch ein langer Abend und Tara hatte noch einiges zu tun. Das Spiel hatte einige Verletzte gefordert und sie hatte viel zu tun. "Schläfst du nachher bei mir?" Fragte er sie. Sie war überrascht. "Ja warum nicht?" "Gut denn das Bett ist ziemlich kalt ohne dich!" Sie grinste breit und schüttelte den Kopf. "Das hier sollten wir unbedingt lassen! Die Welt sieht so oder so schon mehr, als mir lieb ist!" "Mir egal!" Sagte Marco und beugte sich zu ihr und küsste sie knapp auf die vollen Lippen. "Du spinnst doch!" Kicherte sie und ließ Marco dort stehen, verließ das Spielfeld und ging hinab in die Katakomben der Bayern Arena.

84. Marco

Er stieg ins Auto und holte Brötchen. Wie immer bleib sein Blick auf der Bildzeitung hängen. "Rolls Reus und Doc Bundesliga, wenn das mal keine Liebe ist?" War die Schlagzeile auf der Titelseite. Der unschuldige Kuss der beiden, nach dem Spiel, prangte auf dem Titel. Marco war amüsiert und kaufte die Bildzeitung. Anschließend fuhr er zurück und überraschte Tara, die in der Küche den Tisch deckte. "Hey Muckl!" "Oh verdammte Scheiße, sagst du das das immer noch?" Fragte sie ihn. Er grinste sie an, als könnte ihn kein Wässerchen trüben. Sie sah umwerfend aus in seinem überlangen Pullover und ihren nackten Beinen. "Ich habe dir die Zeitung mitgebracht!" Trällerte er gutgelaunt. Tara warf nur einen kurzen Blick darauf. "Oh mein Gott!" Kreischte sie, stellte die Kaffeetassen ab, nahm sich die Zeitung und las die Schlagzeile. "Ist das deren Ernst?" Marco grinste amüsiert. "Tuchel reisst mir den Arsch auf!" Gab sie zu. "Was will er denn machen?" Kicherte Marco. "Du verstehst nicht, was ich sage oder? So was kann mich meinen Job kosten!" "Dann stelle ich dich, als meinen persönlichen Doc ein!" Grinste er. "Marco!" Zischte sie niedlich und verdrehte dabei die Augen. "Was ist denn Muckl?" "Ahhh!" Fluchte sie und stampfte mit dem Fuß auf den Boden. "Du nimmst mich nicht ernst!" Jammerte sie niedlich. "Muckl, ich regele das schon!" Grinste er übers ganze Gesicht und küsste ihre Stirn. "Ich sage dir gleich - Muckl!" Sagte sie giftig und knuffte ihn in die Seite. Er packte sie, drehte ihre Arme auf den Rücken und küsste sie. Er mochte es das sie so unschuldig war. Er strich ihr die langen blonden Haare aus dem Gesicht und verlor sich in ihren feinen Gesichtszügen. "Ich lass dich nie wieder gehen, Doc." Er machte eine Pause. "Ich sage es ja nur, damit du weißt worauf du dich einlässt!"Lächelte er sie liebevoll an. "Worauf lass ich mich hier nur ein?" Kicherte sie und küsste ihn.

Docs Diary / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt