22. Antoine

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105. Tara

Sie landete mit dem Privatjet in München und fuhr mit dem Taxi zum Hotel. Sie checkte ein. Im Bayerischen Hof hatte man ihr eine Suite zur Verfügung gestellt. So ein großes Zimmer hatte sie noch nie im Hotel bekommen. Auf dem Tisch stand ein riesiger Blumenstrauß mit roten Rosen. Sie wusste das Marco dafür gesorgt hatte, das sie dort standen. Tara ging hinüber und nahm das kleine Kärtchen, das daran gepinnt war. "Ich liebe dich, lass es dir gut gehen. Ich bin immer bei dir! Marco." Tara nahm die kleine Karte und hielt sie einen Moment an ihre Brust. Das Telefon an der Eingangstür klingelte und Tara ging hinüber. "Hallo?" "Doktor Coleman, Doktor Müller-Wohlfahrt wartet auf sie." "Ich komme sofort hinunter!" Tara schnappte ihre Sachen und verließ ihre Suite. Kilian wartete auf sie. "Kleine, kleine Tara. Wann hast du das letzte Mal was gegessen!" Sie umarmte den großen hageren Mann mit dem Drei-Tage-Bart. "Mir geht es gut!" Versicherte sie dem attraktivem jungen Mann. "Du siehst aber nicht so aus! Eher als würdest du verhungern." Lachte er. "Komm die Arbeit, wartet auf uns!" Sagte er und die beiden fuhren zu ihrer alten Wirkungsstätte. Jeder Mitarbeiter begrüsste sie herzlich. Tara hatte nicht damit gerechnet, dass sie alle so froh waren sie zu sehen und das brachte die junge Frau zum Nachdenken. Wäre es nicht besser gewesen in München zu bleiben? Ihr erster Patient Antoine Griezmann wartete bereits auf sie. Der junge Franzose saß im Wartebereich mit einer Tasse Kaffee und überschlagenen Beinen. Er hatte dunkle Augenbrauen und hellblondes Haar. Er war ein ähnlicher Typ wie Marco. Er grinste als er sie sah, stand auf und reichte zuerst ihr die Hand ehe er Kilian die Hand reichte. "Bonjour Docteur!" "Bonjour, Monsieur Griezmann!" Erwiderte sie auf Französisch. Sie lächelten sich an und seine blauen Augen strahlten sie an. Das konnte ja was geben...


106. Marco

Es war schrecklich, Tara war keinen Tag weg von ihm und er vermisste sie so das er an nichts anderes denken konnte, wie an die junge Frau. Er war verlockt sie anzurufen, doch er wusste das sie wahrscheinlich im OP war und eh nicht dran ging. Seine Frau machte Karriere und er würde seine in ein paar Jahren bereits beenden. Er seufzte einen Augenblick bei dem Gedanken. Das Tara nicht immer bei ihm war, war vollkommen klar, aber wirklich gut finden tat er das nicht. Morgen hatte er ein Spiel und ein Kurztrip nach München würde ihm nur Ärger bringen. Marco betrat das Trainingsgelände, als er James entdeckte. Er wartete an seinem Auto und blickte sich um. Normalerweise war Tara schon längst auf der Arbeit. Doch sie war in München und würde nicht kommen. "Mister Reus!" Rief er ihm amüsiert zu. Doch Marco hatte gar keine Lust mit ihm zu reden. "Wo hast du Tara gelassen?" Zwitscherte er. "Irgendwo wo sie ganz weit weg von dir ist!" Rief er James zu und betrat das Gelände ohne ihn weiter zu beachten. Er war froh das er ruhig geblieben war, aber am liebsten hätte er ihm ordentlich die Fresse poliert. Er hasste den Kerl und würde alles tun ihn loszuwerden. Er hasste James geradezu. Marco war fast angeekelt, als er zur Massage ging. Er brauchte immer mehr Zeit seine Knochen und Muskeln in Schuss zu halten. Aber die nächste WM wollte er auf keinen Fall verpassen. Er würde alles dafür tun endlich einen großen Titel zu gewinnen.Er war nicht mehr ganz so verbissen wie in den Vorjahren, als er nach seiner Verletzung die Weltmeisterschaft verpasst hatte. Er hatte Zeit gebraucht um zu akzeptieren das Deutschland ohne ihn Weltmeister geworden war und das alles einen Tag vor Abflug nach Brasilien. Es hatte lange gedauert um es zu verarbeiten und vielliecht verarbeitete er es immer noch.


107. Tara

Antoine saß ihr gegenüber und Tara versuchte ihn zu untersuchen. Doch der junge Mann hatte nur Unsinn im Kopf und lenkte die hübsche Ärztin ständig ab. Kilian dagegen war amüsiert, wie sehr der Franzose auf die junge Frau stand und daraus auch kein Geheimnis machte. Tara war es nicht entgangen, und ließ sich auf das Spiel mit dem Franzosen ein. Antoine war äußerst attraktiv und noch charmanter. Die junge Frau versuchte sich zu konzentrieren, aber so einfach machte er es ihr gar nicht. "Es ist nicht so schlimm mit dem Knie!" Tröstete er sie auf französisch und zog seine Hosen weiter hoch, so das er seine kompletten Schenkel zeigte und quasi nur im Slip vor ihr stand. Sie musste ihm in den Schritt schauen und Tara kämpfte mit der Schamesröte. Im Kopf ging sie ihr Mantra durch. Ich bin stark. Ich bin mutig. Ich bin fokusiert. Es gibt nichts was ich nicht kann. Sie sagte es sich im Kopf zwei Mal vor, ehe sie wieder ganz bei Antoines Knie war. Trotzdem wusste Tara das er Schmerzen hatte und berührte einen Druckpunkt, seitlich am Knie. Antoine zog das Bein weg und fluchte auf Französisch. "Anriss des Außen-Meniskus und Ruptur des Innenbands!" Sagte sie zu Kilian. Er nickte. "Das denke ich auch!" Sagte er und Tara blickte ihn an. "Ich würde zur Konservativen Behandlung raten. Ich würde nicht unbedingt operieren!" "Innenband würde ich definitiv stabilisieren!" Sagte Kilian. Sie seufzte. "Du willst ihn unbedingt operieren, warum? Die Zeit heilt seine Wunden" Sagte sie. Kilian zuckte mit den Schultern. Tara blickte Antoine an. "Wir sind unterschiedlicher Meinung!" Erklärte sie ihm auf Französisch. Antoine blickte sie an. "Ich werde das tun, was du denkst!" Sagte er ihr und schenkte ihr dieses arrogante Lächeln. Tara lächelte ihn an. Es schmeichelte ihr, das er so an sie glaubte. "Er sagt das er das mit der OP nicht will!" Sagte sie zu Kilian. "Du und dein Dickschädel!" Zischte ihr Freund und Kollege. "Das mit der OP würde viel schneller gehen!" "Sollte er sich den Meniskus reissen, haben wir so bessere Chancen zu operieren weil sich keine Narben bilden." Sie diskutierte mit Kilian, doch Antoine war entspannt. Sie wusste das der Franzose seine Meinung nicht ändern würde.


108. Marco

Er verließ das Trainingsgelände und ging zu seinem Auto. Er wollte nur noch nachhause. Der tiefe Kratzer vom Kotflügel bis zur Stossstange fiel ihm sofort auf. Es war ein unansehnlicher Kratzer und konnte nicht von ungefähr kommen. Von selbst hatte er sich nicht in seinen Lack gegraben. "Verdammt!" Fluchte er und rief schließlich die Polizei. Er wartete einen Augenblick,  ehe sie mit dem Streifenwagen kamen und den Kratzer aufnahmen. Es war nicht so, als hätte er kein anderes Auto aber es ärgerte ihn. Und der einzige der ihm einfiel, der das getan habe könnte war James. Er stieg schließlich ein und wählte Taras Nummer. "Hallo?" Fragte sie gleich. "Alles gut bei dir?" Fragte er sie. "Ja schon und bei dir!" "Außer meinem Auto geht es mir gut!" "Oh Gott was ist passiert?" "Ich habe einen Kratzer im Lack auf der Fahrerseite von Vorne bis Hinten!" "Was ist passiert? Bist du irgendwo gegengefahren?" "Keine Ahnung!" Schmollte er. "James turnt hier rum. Ich bin froh das du noch in München bist!" "Ich bin noch im Termin, Schatz!" Sagte sie. "Welchen Fußballer verarztest du denn gerade?" "Griezmann!" Sagte sie. "Antoine? Oh man da werde ich ja eifersüchtig!" "Musst du nicht!" Lächelte sie. "Ich mache meine Arbeit sonst nichts!" Erklärte sie ihm. "Ich bin trotzdem ziemlich eifersüchtig! Griezmann ist nicht ohne! Er ist hübsch oder nicht?" "Ist er das?" Fragte sie ihn. "Oh Gott er sitzt neben dir oder?" Fragte er sie. "Ja schon irgendwie!" Kicherte sie niedlich. "Mach keinen Unsinn und rufe mich nachher noch mal an!" "Wird erledigt!" Sagte sie und legte auf. Einen Moment überlegte er über seine Freundin nach, sagte aber nichts und warf sein neues iPhone neben den Sitz. "Verdammt!" Fluchte er. Was war das nur für ein Tag?


109. Tara

Antoine hielt ihr die Türe auf und sie folgte ihm in das kleine Restaurant. Er hatte sie solange bearbeitet, bis sie mit ihm gefahren war. Tara wusste, das es irgendwie zu ihrem Job gehörte, aber manchmal war es immer noch merkwürdig. In den Kreisen ging man eben in den teuersten Restaurants Essen und man kaufte Klamotten bei Chanel und Gucci. Morgen würde der ganze Tag eben Ronaldo gehören und heute eben Antoine. Sie galten als größte Talente ihrer Zeit. "Hast du eigentlich einen Freund?" Fragte er sie, als sie sich an einen der Tische setzten und er ihr den Stuhl zu recht rückte. Er hauchte es zärtlich in ihren Nacken, so das sie leichte Gänsehaut bekam. "Ja du kennst ihn sogar. Marco Reus?" Antoine grinste und setzte sich selbst hin. "Du stehst also auf Fußballer?" Fragte er lässig und zog sich seine Jacke aus. Sein weisses Hemd saß perfekt und warf nicht eine Falte. Es spannte über seine schmale Brust und Tara bewunderte seine großen blauen Augen, die sie neugierig anblitzten. "Es hat sich eben so ergeben!" Erwiderte sie auf Französisch. "Es ist eine Schande, das sich zwischen uns noch nichts ergeben hat!" Grinste er und Tara fühlte sich richtig geschmeichelt, aber die Frage stellte sich gar nicht. Ihre Gedanken schweiften ab und sie dachte an Marco. So sehr ihr München auch fehlte, er fehlte ihr noch mehr. Sie fischte ihr Handy aus der Handtasche und schrieb Marco eine Nachricht. "Ich liebe dich, kann es kaum erwarten wieder bei dir zu sein, Baby!" Sie steckte ihr Telefon wieder in die Handtasche und blickte Antoine an. "Was willst du trinken?" Fragte sie ihn lässig. "Champagner?" "Nein, Nein Alkohol ist nicht gut für die Muskeln und Heilung der Bänder." Sagte sie und bestellte ihnen etwas Gesundes. "Du bist langweilig!" Lachte der hübsche Franzose. "Was hast du dir denn vorgestellt?" Kicherte sie. "Wir betrinken uns und verschwinden in meiner Hotelsuite. Es wird nie jemand heraus finden!" Tara fing an zu lachen. "Wer wird es nie herausfinden?" "Meine Frau und dein Kerl!" Tara schüttelte den Kopf. "Was willst du Essen?" Versuchte sie ihn abzulenken.

Docs Diary / Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt