Kapitel 2
Nachdem Gespräch mit meiner Mutter waren schon einige Wochen vergangen und es waren nur noch drei Tage bis zur Zeremonie der Bestimmungen und in einem Tag würde ich meinen Eignungstest absolvieren.Ich trat gerade meinen letzten normalen Schultag an und war auch etwas traurig,denn in der Schule waren alle Fraktionen gemischt im Unterricht.Klar,jede Fraktion war unter sich,doch ich fand die vielen verschiedenen Farben neben einander einfach schön.Ich ging gerade die Schulflure entlang als eine Altruan,mal wieder,angerempelt wurde.Eigentlich sollte ich nicht zu ihr gehen und ihr helfen ihre Bücher und verstreuten Blätter aufzusammeln,eine Ken würde sowas nämlich niemals tun,doch das war mir in dem Moment egal.Ich ging auf das blonde Altruanmädchen zu und bügte mich vor ihr."Ken,willlst du gerade allenernstes einer Stiff helfen?",sagte eine lachende Jungenstimme hinter mir,doch ich drehte mich nicht um und half dem Mädchen ihre verstreuten Bücher einzusammeln.Eigentlich nannte jeder jeden nach seiner Fraktion,wenn er den Namen desjenigen nicht wusste,aber die Altruan hatten noch einen weiteren Spitznammen undzwar "Stiff".Ich würde sagen es ist eher eine Beleidigung als das es ein Spitzname ist.Das Mädchen schaute anfangs erst verwirrt zu mir,als sie aber ihre ganzen Blätter wieder auf ihrem Arm hatte,formte sie mit ihren Lippen ein leichtes 'Danke' und ging dann schnell weiter.Als ich im unterricht saß und wie immer nicht aufpasste,dachte ich über die Farben der Fraktionen nach.Jede Fraktion hatte ihre eigenen Klamottenfarben,wir Ken tragen mindestens ein Kleidungsstück in blau,die Altruan tragen nur graue und schlabrige Klamotten(so können sie sich selber vergessen wo wir wieder bei der Selbstlosigkeit wären),die Candor tragen nur schwarz und weiß (angeblich weil die Wahrheit für sie schwarz und weiß wäre),die Amite tragen meiner Meinung nach die farbenfrohesten Klamotten undzwar rot,gelb,orange(wohl die Farben des Friedens) und zu guter letzt die Ferox mit ihren hautengen,meist kurzen,schwarzen Kleidungstücken.So länger ich darüber nachdachte,desto mehr merke ich das man so noch mehr in in eine bestimmte Schublade gesteckt wird."Jilian!Schläfst du gerade?",mein Lehrer,natürlich ein Ken,stand etwas wütend vor mir,wohl kurz davor ein Buch auf meinen Tisch zu werfen."Nein tue ich nicht.Ich habe nur im liegen ihren super spannenden Vortrag zugehorcht",eine Candor war ich aufjedenfall nicht,lügen tat ich mehr als hundertmal pro Tag."Das ist ja sehr witzig Miss.Matthews,denn ich habe ihnen vor etwa fünf Minuten eine Aufgabe gegeben und habe seither nicht mehr geredet.Kommen sie nach dem Unterricht kurz zu mir",als das die ganzen lacher meiner Klassenkameraden nicht schon gereicht hatten,klingelte auch noch die Klingel.Jetzt hatte ich nichtmal mehr die Chance mir eine kluge Ken Ausrede einfallen zu lassen.Spontan zu sein hieß bei mir nie etwas gutes.Da ich sowieso noch da bleiben musste,saß ich so lange auf meinen Platz und packte meine Sachen,bis alle weg waren.Sie mussten nicht auch noch das Gespräch mitbekommen.Langsam ging auf meinen Lehrer zu:"Sie wollten mich sprechen?" "Ja,Miss Matthews.Ich würde sie gerne daran erinnern das die Eignungsteste morgen bevorstehen und ich nicht denke das sie ein Ergebnis als Ken bekommen.Der Unterricht langweilt sie und ich sehe einige Neigungen zu Altruan oder den Ferox.Ich kenne ihre Mutter und weiß das sie möchte das sie bei den Ken bleiben,doch entweder sie wechseln ihre Fraktion oder sie werden höchstwahrscheinlich am Anfang ihre Initiation fraktionslos",als ob ich nicht schon wüsste das es so war.Er guckte mich,aus einen Mix von Mitleid und Hoffnungslosigkeit für mich,an.Ich wusste nicht was ich sagen sollte,immerhin hatte er ja recht aber ich bin zu sturr um es zuzugeben.Es könnte doch auch passieren das ich fraktionslos werde oder der keine Fraktion zu mir passt,beim Test.Ich wollte mir keine Gedanken mehr darüber machen und nickte nur zur verständis.Nach einen 'Ich wollte dir es nur vorher sagen'-Blick ließ er mich in die nächste Stunde.
Endlich zu Hause angekommen,wollte ich mich erstmal einfach nur in mein Bett verkriechen,doch bevor ich eine Stuffe,von meiner Treppe,mit einem Fuß berühren durfte,sah ich einen nur zu bekannten Haarschnitt von meiner Mutter ihres Büros kommen.Leise stellte ich meine Schultasche neben der Treppe an und schlich mich unbemerkt an die Person ran.Ich musste nur den Rücken und die dunklen Haare sehen um zu erkennen,wer dort stand.Mit plötzlicher Freude rannte ich auf die Person zu."ERIC",meine Stimme hörte sich wie eine quitschende Maus an.Eric drehte sich zu mir und aus seinen kalten Blick,wurde ein lächeln und ohne wirklich weiter auf sein Gesicht zu gucken,umarmte ich ihn so fest es ging."Jili,lang her nicht?",Eric war zwei Jahre älter als ich und daher schon in seiner Fraktion.Ich kannte ihn schon von Kindheitstagen.Früher hatte er mich immer vor den anderen Ken verteidigt,wenn sie mal sagten ich wäre nicht für die Ken geeignet.Als er vor zwei Jahren am Tag der Zeremonie,zu meiner Überraschung,die Ken verließ und zu den Ferox ging,habe ich ihn seither nicht mehr gesehen.Eigentlich hatte unsere letzte Konversation nicht wirklichlich freundlich geendet.Denn einige Monate vor seinem Wechsel fing er an jeden Tag zu meiner Mutter zu gehen und mit ihr irgendwas zu besprechen,als ich ihn aber darauf ansprach,meinte er immer es sei privat und hätte mich nicht zu interessieren.Irgendwann wollte ich endlich die Wahrheit hören und habe ihn eine gefühlte Ewigkeit angeschrien,wieso er sich immer mehr vor mir verschloß und mich mehr und mehr mit einem kalten Blick ansah.Seine Antwort darauf war ein einfaches 'Es tut mir leid'.Seit dem habe ich ihn nur noch bei der Zeremonie gesehen,bevor er sich für die Ferox entschied blickte er mich zum letzten mal mit einem eiskalten Blick an.Aber jetzt ist er 18 und ich 16 und wir hatten uns einfach zu lange nicht mehr gesehen.Ich spürte wie eine warme Hand meine offenen braunen Haare behutsam streichelte und ich wusste wenn ich ihn los lassen würde,würde ich einen neuen Eric sehen,deshalb sträupte ich mich ihn los zu lassen.Nach für mich viel zu kurzer Zeit befreite Eric sich vorsichtig von mir.Eine kalte Gänsehaut durchfuhr meinen ganzen Körper.Sein Gesicht war voller Piercinge und als ich runter sah,kamen viele Tattoos,darunter das Zeichen der Ferox zum Vorschein.Ich sah ihn mit einen verzweifelten Blick an,denn ich wusste nicht mehr ob das wirklich der Eric war,der gelacht hat wenn ich gelacht habe,geweint nur weil ich es tat,sauer war weil ich es war.Er sah mir direkt in die Augen und ich wusste nicht ob ich es mir nur einbildete,doch es sah aus als ob in seinen bernsteinbraunen Augen ein Strahlen aufhörte zu strahlen.
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Hoffe das Kapitel gefällt euch.Pic von Eric ist auch dabei,müsst ihn euch nur noch mit mehr Piercings und braunen Augen vorstellen:DIch würde mich auf Kommentare und Votes freuen:)
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Escape [Divergent Ff]
Hayran KurguIn ferner Zukunft werden die Menschen, nach einem großen Krieg, in unterschiedliche Gruppen (Fraktionen) eingeteilt. Jeder darf dennoch entscheiden in welche der fünf Fraktionen er möchte und macht auch davor einen Eignungstest. Dieser Aufgabe muss...